Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online

Wenn aus Worten Bilder werden

Maggie Zurek
Fotos : Peter Mühlbacher

Frisch renoviert, hell und freundlich empfing am Wochenende das Treppenhaus des Geisenfelder Rathauses die etwa hundert Besucher anlässlich der Vernissage zur Ausstellung von Antoinette Fraedrich und Eva Leopoldi.

In seinem Willkommensgruß dankte Bürgermeister Christian Staudter den Helfern und Sponsoren für ihre Unterstützung. Allen voran der Sparkasse, deren ehemaliger Vorstandsvorsitzender Hans Koziel sich unter den Gästen befand.

Während der Renovierung habe man zweieinhalb Wochen lang leere Flure ohne schmückende Kunstwerke ertragen müssen, nun herrsche endlich wieder jene "Wohlfühlatmosphäre", die man letztlich Miek Michielsen als Initiatorin der Rathausausstellungen zu verdanken habe, freute sich Kulturreferentin Henriette Staudter.

Ein angenehmes Ambiente, das Roland Fraedrich an der Gitarre einfühlsam mit melodiösen Stücken wie "Nautilus" von Willy Astor unterstrich.

Henriette Staudter stellte in der Folge die beiden Künstlerinnen vor, die inzwischen auch außerhalb Deutschlands bei Ausstellungen vertreten sind.

Die Besonderheiten ihres Schaffens erläuterten diese dann selber, wobei sie auf die Fragen der Besucher im zwanglosen Gespräch beim bereitgestellten kleinen Buffet eingingen.

Wer sich die neue Ausstellung zu den üblichen Öffnungsstunden der Verwaltung und im Café Maximilians anschauen möchte, der sollte Zeit mitbringen. Denn die Werke erschließen sich nicht "im Vorübergehen".

Antoinette Fraedrich hat eine erstaunliche Entwicklung von der rein kalligrafischen Gestaltung religiöser und philosophischer Aphorismen hin zu einer Symbiose zwischen Wort und Bild gemacht, die die Grenzen zwischen Sprache und Malerei zerfließen lässt. Auf Leinwand gebannt gewinnen die Buchstaben an Kontur oder lösen sich auf, fassen den gegenstandslosen "Zauber des Augenblicks" und fangen die Sehnsucht in warme Farben und runde Formen. Sie laden zum Nachspüren ein, wobei sie dem Entstehen neuer Bilder in Kopf und Herz Raum geben.

Bei den Seidenbildern Eva Leopoldis fallen die plakativen Farben und kontrastreichen Konturen ins Auge. Ihrem Selbstverständnis als Aneignungskünstlerin folgend nimmt Leopoldi existierende Formen auf, um neue Geschichten zu erzählen. Was durchaus auch wörtlich zu verstehen ist – stellt sie doch manchen Bildern eigene Texte und Zitate zur Seite. Dabei entfernt sie sich von der rein kopierenden Adaption und verarbeitet zunehmend eigene Elemente, wie Fotovorlagen, Erlebnisse und Zitate.

Kunst mit Worten: Antoniette Fraedrich stellt bis Februar im Rathaus-Foyer aus

Eva Leopoldis Werke im Mamimilians

Fotos : Peter Mühlbacher

„Kunst mit Worten“ lautet das Motto einer neuen Ausstellung, die vom kommenden Wochenende bis Anfang Februar 2010 im (frisch geweißelten) Rathaus-Foyer sowie zu sehen ist. Gezeigt werden Werke der Künstlerinnen Antoniette Fraedrich. Parallel dazu stellt Eva Leopoldi eine Auswahl ihrer Werke im Café Maximilians aus. Die Vernissage findet am Freitag, 23. Oktober, statt.

Die Ingolstädter Künstlerin Antoniette Fraedrich entdeckte ihre Leidenschaft zur Kalligrafie schon vor 20 Jahren. Immer sind ein Text oder eigene Gedanken Ausgangspunkt ihrer Arbeiten. Mit verschiedenen Materialien wie Papier, Sand und Strukturmasse entstehen zum Teil symbolhafte Formen.

Acrylfarbe und Schrift geben dem Bild einen starken Ausdruck. Den Abschluss der Arbeiten Fraedrichs bildet mittlerweile immer ein goldener Punkt.
Eva Leopoldis Kunst stützt sich auf drei Säulen, mit denen sie versucht, nicht nur die Seele, sonder auch das Intellekt ihrer Betrachter zu erreichen: die ganz eigene expressive Farbigkeit in ihren Bildern, das Malen ausschließlich auf Seide und die Aneignungskunst.

So nutzt die Künstlerin die Freiheit, mit schon vorhandenem Bildmaterial zu arbeiten, das sie verfremdet und reflektiv bearbeitet. Dabei bekommen ihre Arbeiten eine ganz eigene Bildaussage.
Die Vernissage am 23. Oktober mit anschließendem Umtrunk und Musik im Sitzungssaal beginnt um 19.30 Uhr im Rathaus-Foyer. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister wird Kulturreferentin Henriette Staudter die Laudatio auf die Künstlerinnen halten, deren Werke auch schon in Genf und Paris zu sehen waren..
Für die musikalische Umrahmung sorgt Roland Fraedrich (Guitar and Vocals).