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Theater und Kino
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Theater: „Ledigensteuer“ sorgt für Lachsalven

Erste Aufführungen: Viel Beifall für Ernsgadens Laienspieler

Geisenfelder Zeitung v. 09.01.2007 : Gerold Huber
Bilder : Gerold Huber


Beim Besuch einer Aufführung des Ernsgadener Bauerntheaters weiß man, was einen erwartet: Ein vergnüglicher Abend nach bester bayerischer Komödienstadl-Manier. So zündeten die Laienspieler dank von Regisseurin Doris Lindner bestens verteilten Rollen auch diesmal ein Feuerwerk an Pointen in dem volkstümlichen Schwank "Die Ledigensteuer" ab. Dabei überzeugten alle Darsteller durch ihre herzerfrischende Spielfreude. Ein gelungenes Debüt feierte auch Michael Niederreiter als Knecht Franz. Bei der Textsicherheit der Akteure verlebten die Soffleusen Brigitte Schleibinger und Simone Niederreiter einen ruhigen Premierenabend. Problemlos verlief auch das Wechseln der Bühnenkulisse durch Alexander Schwenderling während der Pausen. So konnten nun erstmals in den drei Akten Szenen an verschiedenen "Orten" gespielt werden, was beim Publikum sehr gut ankam.
In ihrer Einleitung stellte Doris Lindner die "Aktualität" heraus: Sie schlug nämlich Bürgermeister Karl Huber vor, aufgrund der hohen "Junggesellendichte" in Ernsgaden, eine "lokale" Ledigensteuer zu erheben. Und so spielt das Theaterstück "fast wie im richtigen Leben": Der Bürgermeister ruft für die Gemeinde eine Steuer aus.

Alle Junggesellen, die heiraten können, aber nicht wollen, müssen deshalb ein Fünftel ihres Monatseinkommens als "Ledigensteuer" abführen. Die drei Freunde und überzeugten Junggesellen Matthias Breitlinger (Hans Schmid), Alois Hintaus (Claus Schmid), beide Großbauern im Ort, und Peter Füchsl (Michael Kaczmarek) sind für kurze Zeit ratlos. Gemeinsam findet das Trio jedoch einen Weg, der leidigen Steuer auf legale Weise zu entkommen. Hintauf und Breitlinger wählen die erste Gesetzesausnahme, nämlich von drei "Weibern" einen "Korb" zu bekommen und dies noch schriftlich zu belegen. Hans und Claus Schmid spielen dabei zur Freude des Publikums ihre Rollen als ledige Großbauern überzeugend mit Humor und treffenden Pointen. In eine Paraderolle wie auf den Leib geschnitten schlüpfte Michael Kaczmarek. Als Dritter im Bunde der Junggesellen will er als derjenige, "der nicht mehr alle beieinanda hat", der Steuer entkommen. Wahre Lachsalven erntet er vom Publikum mit seiner trickreichen "Leibesvisitation" bei der Großbauern-Schwester Katharina (Erika Schwenderling). Sie spielt dabei mit perfekter Mimik und Gestik routiniert die pedantische, "alte Jungfer" und "Giftspritz´n", die aber nur vordergründig das Regiment auf dem Hof führt.

Beinahe wäre das Vorhaben der drei Junggesellen auch gelungen, wenn da nicht die unscheinbare "Besenreitergodl" gewesen wäre. In entsprechendem Outfit inszeniert Christa Schmidt ihre Rolle perfekt als Bettlerin, um so den "aussichtslosesten" Heiratsantrag des Großbauern Beitlingers anzunehmen. Fehlt im Ensemble nur noch die Magd Vevi, sicher gespielt von Katrin Kersting.
Unbekümmert, ein wenig frech und mit treffenden Sprüchen verschafft sie sich Respekt in der Männerwelt und "erliegt" schließlich dem Werben von Knecht Franz (Michael Niederreiter). Er meistert seine Rolle so sicher, als ob er schon seit Jahren auf den Ernsgadener Theaterbrettern stehen würde.
Wer von der Ledigensteuer "befreit" wird und wer nicht, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden, schließlich stehen noch Vorführungen der Ernsgadener Theaterbühne aus. Auf alle Fälle dürfen sich die Besucher der weiteren, ausverkauften Theaterabende auf ein köstliches, humorvolles "Happy End" mit strapazierten Lachmuskeln freuen.


Im Januar: Ernsgadener Bauerntheater erhebt fünfmal eine "Ledigensteuer"

Geisenfelder Zeitung v. 01.12.2006 : Gerold Huber
Bilder : Gerold Huber


Die Anhänger bodenständiger, bayerischer Volkstheaterkultur kommen in Ernsgaden auch heuer auf ihre Kosten. "Die Ledigensteuer" heißt der amüsante Dreiakter, den das örtliche Bauerntheater unter der Regie von Doris Lindner einstudiert hat. Die Premiere des Schwanks ist am 5. Januar im Saal des Gasthofes Riedmeier in Ernsgaden. Hier beginnt an diesem Sonntag 3. Dezember, ab 8 Uhr der Kartenvorverkauf. Ab diesem Zeitpunkt können die Tickets (für fünf Euro) selbst abgeholt oder auch danach unter der Telefonnummer (0 84 52) 6 51 beim Wirt bestellt werden. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahren ist auch heuer wieder mit einer regen Kartennachfrage für die insgesamt fünf Aufführungen zu rechnen.

Einen zusätzlichen "Service" bieten die Theaterspieler allen Besuchern des Ernsgadener Christkindlmarktes an diesem Sonntag: Von 14 bis 16.30 Uhr werden am Stand des Bauerntheaters ebenfalls Billets verkauft. Ferner besteht die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen, bei dem es Freikarten zu gewinnen gibt.
Sechs altbekannte Laienspieler aus dem Stamm des Ernsgadener Bauerntheaters und ein "Neuling", nämlich Michael Niederreiter, proben bereits fleißig, um auch im 23. Jahr des
Bestehens für die Premiere gerüstet zu sein.

Zur Handlung: Der Großbauer Mathias Breitlinger (Hans Schmid) und seine beiden Freunde, Alois Hintauf (Claus Schmid), ebenfalls Großbauer und der Bader Peter Füchsl (Michael Kaczmarek) führen eigentlich ein sehr gemütliches Dasein als Junggesellen. Der Breitlinger Bauer denkt nicht im entferntesten ans Heiraten, da er bereits mit seiner ebenfalls ledigen und auf seinem Hof wohnenden Schwester Katharina (Erika Schwenderling) sein "Hauskreuz" hat. Diese führt das Regiment über das Haus, ihren Bruder und die Magd Vevi (Katrin Kersting).

Es kehrt jedoch Unruhe bei den drei Freunden ein, als der Bürgermeister eine Ledigensteuer für alle nicht verheirateten Mannsbilder ankündigt – wollen sie sich doch ihre Unabhängigkeit keinesfalls was kosten lassen. Gut, dass der pfiffige Alois Hintauf ein paar Auswege kennt, wie man der Ledigensteuer auskommt, ohne dass man heiratet. Die drei machen sich sofort ans Werk, das Steuersparmodell in die Praxis umzusetzen.

Unverhofft kommt ihnen hierbei die "Besenreitergodl" (Christa Schmidt), ein altes Bettelweib sehr gelegen. Der Breitlinger Bauer und sein Freund Füchsl hecken einen Plan aus, wie sie mit Hilfe der Godl den drohenden Steuerzahlungen entgehen könnten. Allerdings geht dieser nicht so auf, wie sie es gerne hätten. . .

Wer das kurzweilige Stück erleben will, der sollte sich den Vorverkaufstermin, 3. Dezember und folgende Aufführungstermine vormerken: Freitag, 5. Januar, 19.30 Uhr; Samstag, 6. Januar, 14.30 und 19.30 Uhr; Freitag ,12. Januar, 19.30 Uhr; Samstag, 13. Januar 19.30 Uhr.


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