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Theater und Kino
Geisenfeld-Online


Stürmischer Applaus für Nöttinger Theatergruppe

www.hallertau.info, April 2007
Fotos : Peter Mühlbacher


Tratsch, eine Prise Lästerei und die unstillbare Neugier in einem eher ereignislosen Dörfchen – das sind die Hauptzutaten für die überaus gelungen inszenierte Komödie der Nöttinger Theaterfreunden "Man kann alles übertreiben". Nur übertrieben viel Applaus gibt es für die Theaterleute eigentlich nie, dachte sich wohl auch das zahlreich erschienene Publikum und ließ den Beifall am Ende fast nicht mehr abebben.
Es handelt sich bei dem Stück um eine klassisch-bayrische Beziehungs-Missverständnis- und-Verwechslungs-Komödie, die nicht an deftiger Ausdrucksweise, wie es der "gerade raus" sprechende Bajuware gewohnt ist, spart. Besonders das komödiantische Talent von Maria Mayer als durchtriebene Blinserl Oma sorgte für Lachanfälle und Szenenapplaus. Auch Daniela Reitmeier als Gitti, Manfred Meixensberger als Bernd, Monika Zellner als Mutter Schnürle und Gerhard Reitmeier als Egon Eierle sowie der von Karlheinz Schlesiger gespielte Blinserl Opa und Sylvia Fischer als Klara Dämlich brillierten mit schauspielerischem Können.
Stets hatte man den Eindruck alle auf der Bühne seien voll im Geschehen und gingen in ihren Rollen auf. Das Lob gebührt also auch Regisseur Peter Zellner, der es geschafft hat, seine Truppe mit viel Detailliebe bis hin zu den Türschildern der Bühnenrequisite perfekt für diesen Abend vorzubereiten. Dass der Nöttinger Theatergruppe der Spaß dabei nicht abhanden kommt und nicht verbissen versucht wird professionelle Standards zu erreichen, zeigte die Lockerheit der Schauspieler bei der Premiere. Selbst einzelne Hänger im Text wurden mit viel Spontanität und Witz glattgebügelt. Ein rundum überzeugender Premierenabend also.


Vergnügen dank deftiger Dialoge

Viel Beifall für Nöttinger Theatergruppe

GZ Maggie Zurek, 24. April 2007
Fotos : Peter Mühlbacher

Ende gut, alles gut – dies gilt bei den Nöttinger Theaterfreunden heuer nicht nur für den Ausgang ihres Dreiakters „Man kann alles übertreiben“ von Ulla Kling. Ein „Happy End“ in den Verhandlungen um eine dauerhafte Bleibe für den Verein hatte den Auftritt erst ermöglicht.
Und so spielten sie etwas später als sonst im Jahr, dafür aber mit sichtlicher Freude eine vergnügliche Geschichte auf die Bühne: Eigentlich könnte es eine friedliche Hausgemeinschaft sein, gäbe es da nicht die allzu menschliche Neigung zu Tratsch und Gehässigkeit sowie ein paar folgenschwere Missverständnisse.
Dank eines ausgeprägten Hangs zum Übertreiben aber hängt der Segen im Mehrfamilienhause Schnürle bald äußerst schief. Da sind zunächst einmal Gitti (Daniela Reitmeier als junge Frau, die mit List und Tücke ihr Ziel verfolgt), die eine heimliche Liaison mit dem weniger entschlussfreudigen Bernd vom dritten Stock führt (Manfred Meixensberger schlüpft in die Rolle des gutmütigen, aber genervten Mitbewohners).
Nicht gegen amouröse Anwandlungen gefeit ist auch Gittis Mutter Isolde Schnürle, die als Besitzerin des Hauses gern für Sauberkeit und Ordnung nicht nur in moralischer Hinsicht sorgt (Monika Zellner ist die Rolle des Hausdrachens mit dem guten Kern auf den Leib geschrieben).
An ihrem Faible für den windigen Filou Egon Eierle (Gerhard Reitmeier als „Playboy Spätlese“) droht gar die Freundschaft zu Lotte Hurtig (eine preußisch geschwätzige Irmgard Fischer mit „Kleinstadttrauma“) zu zerbrechen. Der Casanova jedenfalls nutzt die Einsamkeit der beiden Damen gekonnt zu seinen Gunsten aus. Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt die Blinserl Oma auch noch ihren Senf dazu, gebremst in ihrer Neugier nur durch zugeklebte Schlüssellöcher und schlechte Ohren.
Maria Mayer ist als „Lamentierdrossel“ der unbestrittene Star des Abends. Wann immer sie die Bühne betritt hat sie die Lacher auf ihrer Seite. Selbst eine kurzzeitige Textlücke war für sie kein Stolperstein. Das Publikum amüsierte sich angesichts ihres Improvisationstalentes um so mehr.
Im ewigen Streit mit dem Blinserl Opa (gewohnt verschmitzt und Mitleid heischend: Karlheinz Schlesiger) fasst die alte Dame einen tragischen Entschluss. . .
Natürlich fügt sich am Ende alles zum Guten, nicht zuletzt, weil eine äußerst resolute Klara Dämlich (Sylvia Fischer kaum wieder zu erkennen als Blondine mit verruchtem Touch) dem Mann ihrer Wahl zeigt, wo’s langgeht.
Das alles spielt sich über drei Akte „in einem Stiegenhaus irgendwo in Geisenfeld“ ab – und lebt von Dialogen, die mit gelegentlich fliegenden Putzlumpen gewürzt sind.
Die Regie lag in den bewährten Händen Peter Zellners, über textliche Stolperschwellen half Maria Schlesiger hinweg und für das passende Outfit vom Lockenwickler bis zum Spazierstock sorgte Christa Reitmeier, die hinter den Brettln als Frau Bieder kurz auch rein stimmlich agiert. Den „Bretterboden-Aufbau“ hatten Peter Zellner und Richard Meier in Händen und „as Liachd und an Fuim“ machten laut Programmführer Georg Krämer und Peter Mühlbacher.
Für den Einblick in die „fröhliche Hausgemeinschaft“ dankte das Publikum mit anhaltendem Applaus und gemeinsam stimmten alle in das traditionelle Vereinslied am Ende der Vorstellung ein.
Karten für die drei Weiteren Vorstellungen am kommenden Wochenende gibt es im Reisebüro Lankl.

Theaterfreunde haben sich doch „aufgerafft“

Ab 21. April neues Stück
Stadt befragte in Sachen Fuchs-Saal-Nutzung knapp 50 Vereine

GZ Gerhard Kohlhuber, 10. Februar 2007
Fotos : Peter Mühlbacher

Sie spielen auch im 13. Jahr, die Theaterfreunde Nötting, aber sie spielen später als sonst: Die Aufführungen ihres neuen Stücks werden heuer erst am 21. und 22. sowie am 27., 28. und 29. April stattfinden, teilte nun Vereinsvorsitzende Monika Zellner mit.
Lange habe man intern mit sich gerungen, ob heuer überhaupt ein Stück einstudiert werden solle, lässt Monika Zellner wissen. Angesichts der Tatsache, „dass wir in punkto Räumlichkeiten andauernd von der Stadt vertröstet werden“, sei es mit der Motivation in der Laienspieler-Truppe phasenweise „nicht gerade zu besten gestanden“.
Den Bürgern zuliebe, „weil wir eben laufend angesprochen werden“, habe man sich aber letztendlich durchgerungen, mit den Proben für das neue Stück fortzufahren. Karten für die fünf Abendvorstellungen (plus Seniorenvorstellung am 21. April) wird es laut Monika Zellner Mitte bis Ende März im Reisebüro Lankl geben. Der diesjährige Dreiakter, an dem acht Laienspieler des 75 Mitglieder zählenden Vereins mitwirken, heißt „Man kann ois übertreib’ n“ und handelt von den Intrigen im Mietshaus der Witwe Isolde (Monika Zellner).
Dort ist mit dem Egon (Gerhard Reitmeier) ein neuer, charmanter Mieter eingezogen, auf den nicht nur die Isolde, sondern auch deren Nachbarin Lotte (Irmgard Fischer) ein Auge geworfen hat – wobei auch noch Egons „Ex“ Klara (Sylvia Fischer) mitmischt. Gitti (Daniela Reitmeier), Isoldes Tochter, hat hingegen Probleme mit ihrem „Bernd vom dritten Stock“ (Manfred Meixensberger), weil sich dieser noch so recht binden will. Und da ist in dem Mietshaus noch das Ehepaar Oma und Opa Blinzerl (Maria Maier und Karl-Heinz Schlesiger). Die Schwerhörigkeit und Nörgelei der Alten sorgt für zusätzliche Verwicklungen in dem Stück, in dem sich alles um die „liebe Liebe“, bei jung und alt, dreht.
Aufgeführt wird das Stück wieder im Saal oberhalb des Getränkelandes Fuchs, in dessen provisorische Nutzbarkeit die Theaterfreunde (für Küche, Bühne, Strom, Licht, Holzverkleidung) bereits rund 15 000 Euro und unzählige Arbeitsstunden investiert haben. Was noch fehlt und was die Theaterfreunde selbst auf keinen Fall leisten können, sind eine Heizung und neue sanitäre Anlagen. Ob hier die Stadt einsteigen soll, ist seit Jahren heiß umstritten. Wie berichtet, kam es auch in der jüngsten Stadtratssitzung zu keinem Beschluss in dieser Frage. Vielmehr entschied man, zunächst in einem gemeinsamen Gespräch mit allen Beteiligten (Theaterfreunde, Fraktionssprecher, Mitarbeiter der Verwaltung und Eigentümer) nach einer Lösung zu suchen.
Wie Bürgermeister Josef Alter auf Anfrage der GZ erklärte, habe die Stadt im Vorfeld dieses Gespräches knapp 50 örtlichen Vereine angeschrieben mit der Bitte mitzuteilen, ob für sie eine Nutzung des ausgebauten Saales – gegen Zahlung einer Saalmiete – in Frage käme. Der Rücklauf der Anschreiben werde in der kommenden Woche intern ausgewertet, so Alter, ehe man sich dann zu dem angesprochenen runden Tisch zusammenfinde, um das Für und Wider einer städtischen Beteiligung auszuloten.
Einen definitiven Beschluss werde dann das Stadtratsgremium in seiner Sitzung am 22. März zu fassen haben. Für Monika Zellner steht dabei freilich eines schon jetzt fest: „Wenn es hier zu keiner Übereinkunft kommt, werden die Aufführungen heuer im April unsere letzten sein. Dann war es das mit den Theaterfreunden Nötting“.

Ma kon ois übertreiben - Eine fröhliche Hausgemeinschaft vorgestellt in 3 Akten


Im Mietshaus der Witwe Isolde Schnürle (Monika Zellner) ist ein neuer Mieter, Egon Eierle (Gerhard Reitmeier), eingezogen, alleinstehend und noch dazu nicht übel aussehend. Kein Wunder, daß neben der Witwe auch die Lotte Hurtig (Irmgard Fischer) Interesse an dem Herrn zeigt, der seinen - wenn auch leicht angestaubten - Charme bei den beiden Damen spielen läßt. Gitti (Daniela Reitmeier), Isoldes Tochter hat Probleme mit ihrem "Bernd vom dritten Stock" (Manfred Meixensberger), der noch gar nicht verstehen will, warum Gitti, in ihrem fortgeschrittenem Alter von 25 Jahren, bereits auf eine Legalisierung ihrer Beziehung besteht.

Dann ist in dem Haus noch das alte Ehepaar Oma und Opa Blinserl (Maria Meyer, Karlheinz Schlesiger), Oma hochgradig schwerhörig, Opa mehr im Wirtshaus beim Karteln, als zu Hause bei seinem ewig schimpfenden Reserl, was zu nicht unbeträchtlichen Spannungen bei dem alten Paar führt. So dreht sich alles um die liebe Liebe, bei jung und alt! Oma´s Schwerhörigkeit sorgt für zusätzliche Verwicklungen und Missverständnisse. Die Hausgemeinschaft wird einer gehörigen Prüfung unterzogen.


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