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Theater und Kino
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Der Sieg des armen SchneiderleinsGelungene Theaterpremiere in ErnsgadenGeisenfelder Zeitung v. 9.01.2008
: Gerold Huber |
Es gab sie also doch - die "guade oide Zeit" in die das Ernsgadener Bauerntheater sein Publikum alljährlich mit seinen ländlichen Aufführungen zurückversetzt und ihm ein paar vergnügliche Stunden bereitet. Damals scheinen die Menschen genügsamer gewesen zu sein und waren mit dem zufrieden, was sie hatten und natürlich gab es die Unterschiede zwischen Arm und Reich. So ergeht es auch dem Girgl ( Katrin Kersting in einer Paraderolle), der beim Schneidermeister Gaißreiter, gesten- und mimikreich dargestellt von Elmar Engel, in die Lehre geht. Allerdings ist die Auftragslage nicht die beste und so quälen den Schneider Geldsorgen - und den Girgl permanent der Hunger. |
Dies ist die Ausgangssituation des ländlichen
Schwanks "Der Hunderter im Westentaschl", der am Freitag im ausverkauften
Riedmeier-Saal in Ernsgaden seine Premiere feierte. Genau hundert Mark fordert der reiche, großkotzige Bauer Gössenberger (glänzend in Szene gesetzt von Claus Schmid) vom armen Schneiderlein zurück, sonst droht ihm nämlich die Zwangsversteigerung. Da ist guter Rat teuer. Und die besten Gedanken kommen dem Girgl, wenn er einen vollen Bauch hat. Den füllt er sich mit allem, was schmeckt - außer angebranntem Sauerkraut. Eine Lösung scheint in Sicht, als der Großbauer dem Schneider eine Weste zum Reinigen bringt und dieser darin einen Hunterter findet. |
Genau der würde alle seine Probleme lösen.
Gaißreiter geht "in sich", besser gesagt ins Wirtshaus und
kehrt mit einem Rausch zurück. Er widersteht der Versuchung, steckt
aber den Geldschein aus Versehen in die Westentasche seines gutmütigen
Freundes Fallbacher ,(Alexander Schwenderling). Der entdeckt natürlich
das Geld und leiht es dem Schneider. Dessen treusorgende Gattin Barbara,
warmherzig gespielt von Brigitte Schleibinger und die Tochter Evi (Andrea
Simon) freuen zunächst sich der entledigten Sorgen. Eigentlich könnte dies das Happy End sein, wenn da nicht die Evi mit dem Sohn Anderl (Michael Niederreiter) des Gössenberger flirten würde und der Girgl, ohne das Wissen über die "Westentascherl-G'schicht" seinerseits versucht, das Schneider-Anwesen dem Gössenberger als Heilbad "anzudrehen": |
Der gaukelt dem Großbauern in köstlicher Manier vor, dass das Nass aus Gaißreiters Brunnen ein Heilwasser wäre und der Schneider macht den Kauf tatsächlich mit einem Wucherpreis perfekt. Nach dem aufgeflogenen Schwindel des Girgl wird der Kauf vom Großbauern aber wieder rückgängig gemacht. Zum endgültigen Happy-End passt natürlich, dass wenig später der Arbeiter am Brunnen (Michael Kaczmarek in der kleinsten Rolle) einen Heilwasserfund meldet und somit der Gössenberger mit leeren Händen da steht und noch dazu seinen Anderl an die Evi verliert. |
Der Regisseurin Doris Lindner ist es gelungen,
mit einer Idealbesetzung der acht Laienspieler den Gästen einen kurzweiligen
und vergnüglichen Theaterabend zu bieten, zu dem neben den Laienspielern
mit ihrer Textsicherheit vor allem Katrin Kersting in ihrer "verkehrten"
Rolle als "Girgl" mit ihrer jugendhaften, fröhlichen Spielweise
beigetragen haben. Wer jetzt Lust auf den Dreiakter bekommen hat, muss leider enttäuscht werden. Alle restlichen Aufführungen sind ausverkauft. |
Vorverkauf für BauerntheaterErnsgadener Laienspieler zeigen Der Hunderter im WestentaschlGeisenfelder Zeitung v. 28.11.2007
: Gerold Huber |
Der Hunderter im Westentaschl
heißt der amüsante Dreiakter, den das Ernsgadener Bauerntheater
unter der Regie von Doris Lindner heuer einstudiert hat. Die Premiere
des Schwanks ist am Freitag, 4. Januar, im Saal des Gasthofes |
Acht eingespielte Laienspieler aus dem Stamm
des Bauerntheaters proben bereits fleißig, um auch im 24. Jahr des
Bestehens für die Premiere gerüstet zu sein. |
Nach einem Wirtshausbesuch plagt ihn allerdings
das schlechte Gewissen, so dass er den Hunderter schließlich wieder
zurücksteckt dabei aber fatalerweise die Westen verwechselt.
Der Geldschein landet in der Weste des Holzknechts Fallhuber,
und von da an nimmt das Unheil seinen Lauf. . . |