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Theater und Kino
Geisenfeld-Online


Erfrischende Komödie

Maggie Zurek
Copyright der Bilder: Peter Mühlbacher und Hugo Zachas

Mit anhaltendem Applaus wurde am Wochenende die Premiere zu dem spritzigen Vierakter "Theater auf der Küchenbank" quittiert, bei dem die Nöttinger Laiendarsteller ihr ganzes Talent ausspielten.

Das Stück aus der Feder von Renate Reuß zeigt auf vergnügliche Weise, was ein durchaus mehrdeutig zu interpretierender "Fremden-Verkehr" auf einem Bauernhof so alles anrichten kann.

Dank der Regie von Peter Zellner erhalten die Szenen die nötige Dynamik, im fliegenden Wechsel hinter den Kulissen ausgetauschte Kostüme tun ein Übriges, um im Publikum immer wieder erstaunte Lacher auszulösen.

Das passende Bühnenbild haben wieder Peter Zellner, Richard Maier und Gerhard Reitmeier gezaubert, für Beleuchtung und Technik zeichnen Georg Krämer und Peter Mühlbacher verantwortlich.

Vom erotischen Augenaufschlag bis zur blutigen Wunde schminkte Maskenbildnerin Christa Reitmeier die Illusion und Maria Schlesiger hielt das Manuskript für eventuelle "Hänger" in ihrer Verantwortung.

Die Schauspieler selber hatten sichtlich viel Spaß bei der Sache – was sich auf das Publikum übertrug. Während einige der noch ausstehenden Vorstellungen an den kommenden Wochenenden bereits ausverkauft sind, taten sich bei der Premiere zwar Lücken auf, dafür war die Stimmung aber um so familiärer.

Da entstand regelrecht "Zwiesprache" zwischen den Zuschauern und den Darstellern. Ganz so, als säßen Erstere mit auf besagter Küchenbank, an der die Familie Holzer normalerweise friedlich ihre Mahlzeiten einnimmt. Bis die "Chefin" des Hauses (Sylvia Fischer resolut als geschäftstüchtige Bäuerin) auf die Idee verfällt, Touristen zu beherbergen.

Die gewiefte Oma (von Monika Zellner mit der gewohnt patenten Inbrunst gespielt) sinnt auf Rache, wird sie doch kurzerhand in die Besenkammer ausquartiert. Knecht Johann (herrlich: Manfred Meixensberger mit gutgläubigen Glupschaugen) mutiert indes zum linkischen Pagen.

Dem Bauern (Peter Zellner als aufmüpfiger Ehemann) ist das alles suspekt. Zumal sein Weib plötzlich "nach der Schrift" redet und auch noch "Anstand" einfordert. Städtische Schnepfen wie Frau Schlüders (Irmgard Fischer ansteckend emanzipatorisch) und deren männliche Anhängsel (Karlheinz Schlesiger ungewohnt preußisch) würde er am liebsten gleich vom Hof fegen.

Bis Nancy Miller auf den Plan tritt. Mit erotisch rollendem "r" und Katzencharme wickelt die Striptease Tänzerin (umwerfend sexy: Maria Mayer) ihn um den Finger. Und auch die übrigen Herren der Schöpfung halten plötzlich viel auf den "fremden Verkehr".

Mit Ausnahme von Naturfreund Ferdinand Hecht (Neuling Fritz Cziezior glänzt als naiver Weichling mit bibbernden Knien), der es auf Hoftochter Ilse abgesehen hat. Gesegnet mit den Genen der Mama zeigt die ihm "wo’s langgeht" (Kathrin Limmer bleibt auch in Krisen "cool"). Der arme Tropf wird unversehens zum Opfer perfider Pläne der unterdrückten Männerschar, die sich ins Nachtleben stürzen möchte.

Nach etlichen turbulenten Verwicklungen müssen die abenteuerlustigen Herren beim Strohwitwer Andreas (Gerhard Reitmeier als verschmitzter Schwerenöter mit Hang zur Fernsicht) um Asyl bitten. Was wiederum nicht ohne Folgen bleibt. Die werden an dieser Stelle mit Rücksicht auf die weiteren Darbietungen noch nicht verraten.

"Richtig erfrischend" urteilt am Ende eine junge Zuschauerin wohl ganz im Sinne der übrigen Zuschauer. Und die Damenriege in vorderster Reihe ist begeistert. "Das war einfach Spitze", erklären sie unisono.

Theater auf der Küchenbank – Lustspiel in vier Akten

Info Theaterfreunde
Copyright der Bilder: Peter Mühlbacher und Hugo Zachas

Die Bäuerin hat die Nase voll von der Landwirtschaft, sie will mit der Touristenwelle das Geschäft machen. Auf ihre Zeitungsanzeige kommen auch bald die ersten Gäste. Sie sagt sich: Raum ist auch in der kleinsten Hütte.

Auch der Bauer, der anfangs sehr dagegen war, sieht das so. Aber die Sache wird höchst pikant. Die vielen „Fremdenzimmer“! Da gibt es schon mal Verwechslungen und Missverständnisse. Kurz, es ist nichts mehr so wie vorher, und die Oma mischt kräftig mit. Eine spritzige Komödie, bei der kein Auge trocken bleibt, spannend vom ersten bis zum letzten Vorhang.

Auf der Bühne sehen wir wieder viele alte Hasen : Peter Zellner (Bauer Gerhard Holzer), Sylvia Fischer (Bäuerin Irma Holzer), Kathrin Limmer (Ilse Holzer, Tochter), Monika Zellner (Oma Holzer), Manfred Meixensberger (Johann, der Knecht), Karlheinz Schlesiger (Herr Schlüders), Irmgard Fischer (Frau Schlüders), Maria Mayer (Nancy Miller) und Gerhard Reitmeier (Andreas, Freund vom Bauern). Ein neues Gesicht ist auch mit dabei und zwar Fritz Cziezior in der Rolle von Ferdinand Hecht.

Aufführungen finden jeweils statt am Freitag, 12.03.2010, Beginn 19:00 Uhr - Samstag, 13.03.2010, Beginn 20:00 Uhr - Sonntag, 14.03.2010, Beginn 14:30 Uhr, Seniorennachmittag - Samstag, 20.03.2010, Beginn 20:00 Uhr - Sonntag, 21.03.2010, Beginn 19:00 Uhr - Samstag, 27.03.2010, Beginn 20:00 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher.

Kartenvorverkauf findet wie immer bei Kinderkleidung "LINO" statt. Ab 27. Februar 2010 können Sie hier auch ihre Plätze reservieren.

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