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Ganz wie in "Haithabu" und "Birka"Wahl-Ilmendorfer Markus Kellerer baut detailgetreu historische WikingerzelteMagdalena Zurek , Geisenfelder
Zeitung vom 26. August 2004 |
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Ein Zeltlager mitten in Ilmendorf, bevölkert von einer seltsam gekleideten Horde junger Menschen und das, obwohl Fasching noch lange nicht in Sicht und das Bürgerfest mit seinen kernigen Gestalten längst vorbei ist? Für einige Irritation unter den Einheimischen sorgten unlängst die ungewöhnlichen "Camper" am Ortsrand. Des Rätsels Lösung: Markus Kellerer, Wahlilmendorfer und Wikinger-Fan hatte seine "Weggefährten" von mittelalterlichen Märkten eingeladen · nicht zuletzt um zu zeigen, womit er sich seit geraumer Zeit beschäftigt: Der Schreinermeister baut Wikingerzelte. |
Gekommen sei er zu diesem außergewöhnlichen Zeitvertreib durch sein erstes Steckenpferd, den Langbogenbau. Da er dieses Kunsthandwerk seit einigen Jahren auf Mittelaltermärkten in ganz Deutschland vorführt, kamen Kontakte zu verschiedenen Mittelaltergruppierungen, wie "Kelten" und "Wikinger" zustande. Sogenannte "Reenactments", also Interessenskreise, die versuchen, das Leben der früheren Volksgruppen- und stämme möglichst authentisch nachzuleben, zählen mittlerweile zu Markus Kellerers Freundeskreis. Letztere, die Wikingergruppe "Walaskjalf" aus München, trat schließlich mit der Bitte an den Schreinermeister heran, beim Bau von originalgetreuen Zelten behilflich zu sein. | ![]() |
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Entstanden sind drei mit Leinen bespannte
Gerüste, selbstverständlich mit kunstvollen Drachenköpfen
am First, die auf Märkten · und auch am Geisenfelder Bürgerfest
· viel Aufmerksamkeit erregten. Orientiert hat sich der Schreinermeister
beim Bau seiner Zelte an historischen Vorbildern, wie sie in der berühmtesten
Wikinger-Kultstätte Haithabu oder im schwedischen Birka gefunden
wurden. In sogenannten "Langhäusern" lebte das einstige
Seefahrervolk aus dem hohen Norden. |
Und so entstehen in seiner bayerischen Schreinerwerkstatt originalgetreue Wikingerzelte, meist auf Kundenwunsch, aber auch für den Eigenbedarf. Für sich selbst hat Kellerer kürzlich ein überdimensionales "Wikizelt" mit vier auf vier Metern und einem Vordach gefertigt, das dem Handwerker genügend Platz bietet, auf Märkten den Bogenbau vorzuführen und danach auch gleich im Zelt zu übernachten. Zu sehen war dieses Zelt unter anderem bereits bei der Landesgartenschau in Kehl am Rhein. Seinen nächsten "Auftritt" mit diesem Zelt hat er am 3. Oktober beim "Tag des historischen Handwerks" der Bayerischen Staatsregierung mit Landesausstellung im fränkischen Forchheim. |
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