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Schäfflerabschlussfeier: "Ihr könnt stolz auf eure Leistung sein"GZ, Harry Bruckmeier, Mittwoch,
09.03.05
Fotos : Gerhard Kohlhuber |
Zu ihrer traditionellen Abschlussfeier
trafen sich kürzlich die Geisenfelder Schäffler in der TV-Halle,
um die 202 Auftritte an den 13 Tanztagen noch einmal Revue passieren zu
lassen. Zur Erinnerung erhielten die Beteiligten neben einer kleinen Aufwandsentschädigung
auch einen Bierkrug mit dem Konterfei von Tänzern und Komitee sowie
den Namen aller Mitwirkenden. Die Dankesworte von Hauptleiter Georg Dellermann galten den Tänzern, den Musikern und Verantwortlichen der Stadtkapelle sowie den Kollegen in Komitee und TV-Vorstand. Der besondere Dank des Schäffler-Chefs richtete sich an Hauptkasperl Josef Meyer, der für seine Verserl noch einmal einen herzlichen Applaus erhielt. |
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Im Namen der Tänzer bedankte sich Christoph Hagl. In seiner launigen Rede rief er die Tage seit September vergangenen Jahres, als die ersten Proben begannen, noch einmal in Erinnerung. Ein besonderes Erlebnis sei der Tanzauftritt in München gewesen. Für die Schäffler werde diese Zeit unvergesslich bleiben. "Wir sind stolz darauf, dass wir dabei sein durften." TV-Vorsitzender Harald Bruckmeier erinnerte an die Motivation der "Ur-Schäffler" aus München, die ihren Nachbarn nach der überstandenen Pestzeit wieder Mut machen und Vertrauen in die Zukunft geben wollten. |
So schloss der TV-Chef den Bogen ins Jahr 2005, in dem der Schäfflertanz der Tsunami-Katastrophe in Südostasien überschattet gewesen sei. Man habe man sich spontan entschlossen zu helfen und einen eigenen Sondertanz ins Programm genommen. Die gesammelten Spenden in Höhe von rund 2000 € habe man an den Hilfsfonds des TV-Mitglieds Otfried Meier weiterleitet. Doch 2005 war nicht das erste Jahr, in dem eine internationale Krise den Schäfflertanz begleitete, wie Bruckmeier ausführte. Der TV-Vorsitzende erinnerte unter anderem an das Jahr 1991, das unter den Vorzeichen des ersten Golf-Krieges stand. |
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Auch damals sei die Entscheidung, die Auftritte fortzusetzen, "die richtige gewesen". Der TV-Chef bedankte sich im Namen des Hauptvereins bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Tänzern des Jahrgangs 2005. Bruckmeier: "Ihr habt den Ursprungsgedanken der Schäffler eine Generation weitergetragen. Ihr könnt stolz auf Eure Leistung sein." |
Tolle Verköstigung: "Selbst einige Tänzer haben heuer ein paar Kilos zugenommen"Dellermann hofft, dass Kasperl Meyer vielleicht doch noch eine Saison dranhängtGZ, Gerhard Kohlhuber, Donnerstag,
10.02.05
Fotos Miek Michielsen |
Sie haben ihren Dienst getan, die
neuen Schäfflerkostüme. Gereinigt werden sie nun in der TV-Halle
eingelagert, um erst in knapp sieben Jahren wieder ausgepackt zu werden.
Anders als 1998 ist heuer "keine einzige Hose gerissen", schmunzelt
Hauptleiter Georg Dellermann, und auch sonst fällt seine Bilanz über
die Saison 2005 rundweg positiv aus. Wie man finanziell im Saldo liegt,
ist noch offen, die Abrechnung sei noch nicht gemacht. Das geradezu ideale Wetter und die fast allesamt perfekt abgelaufenen Tänze wurden schon in einem ersten Resümee von Tanz- und Hauptleiter hervorgehoben. Aber auch darüber hinaus, so Dellermann, habe es noch etliche weitere sehr positive Aspekte gegeben. |
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So etwa die riesige Zuschauerresonanz bei den Tänzen. "Es gibt bestimmt über hundert Geisenfelder, die mehr als die Hälfte aller Tänze mitverfolgt hat", schätzt Tanzleiter Ludwig Fortner. "So manche Schäffler-Mutti habt wohl drei Viertel aller Tänze und mehr gesehen." Und auch was die Bewirtung angeht, so ließen sich die Geisenfelder auch heuer · trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage · für ihre Schäffler nichts reuen. Von der Gulaschsuppe über die Pizza bis hin zum Sushi reichten die Schmankerl, mit denen der gesamte Tross verköstigt wurde · von den "hochgeistigen" Spezialitäten in flüssiger Form ganz zu schweigen. |
"Dass sogar einige Tänzer trotz
ihrer vielen Bewegung ein paar Kilos zugenommen haben, spricht wohl Bände"
schmunzelt Georg Dellermann, der sich bei allen Spendern herzlich bedankt. |
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Dass es allen super gefallen hat, muss dabei gar nicht extra hervorgehoben werden, so dass man den einen oder anderen Burschen bestimmt auch in sieben Jahren wieder mittanzen sehen wird. Ein besonders beeindruckendes Erlebnis heuer sei der Tanz vor rund 600 bis 700 Zuschauern in München, in der Heimat des Schäfflertanzes, gewesen, erzählt in diesem Zusammenhang TV-Chef Harald Bruckmeier. Der Auftritt vor dem Café "Münchner Freiheit", in dem der frühere Geisenfelder Schäfflertänzer Hans Eickelmann als Geschäftsführer fungiert, "hatte schon ein besonderes Flair". |
Dies empfanden wohl auch die über hundert mitgereisten Geisenfelder "Schlachtenbummler" und die Musikanten der Stadtkapelle so, die die Rotjacken auch bei ihrem Auftritt in der Landeshauptstadt begleiteten. Mit der Leistung der Kapelle ganz allgemein sei man "zufrieden" gewesen, erklärt Georg Dellermann · besonders, als diese zum Schluss raus dann in stärkerer Besetzung gespielt und sich dadurch deutlich gesteigert habe. |
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Eigentlich, so der Hauptleiter, gebe es bei der Schäfflersaison 2005 nur einen Wermutstropfen: das erklärte Ausscheiden von Hauptkasperl Josef Meyer. Dieser sei in seiner Art natürlich "ein Zugpferd bei den Auftritten und nur schwer zu ersetzen". Ein wenig hege er aber die Hoffnung, so Dellermann, "dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist". Vielleicht träten bei dem heute 55-Jährigen "bis 2012 ja Umstände ein, die ihm die Teilnahme an einer weiteren Schäfflersaison ermöglichen". |
"Eine Super-Tanzsaison"Nach dem Abschlusstanz kullerten bei vielen Schäfflern die TränenGZ, Gerhard Kohlhuber, Dienstag,
08.02.05
Fotos Miek Michielsen beim Geburtstagstanz für den Ehrenbürger und Altbürgermeister Max Steinberger (70) |
Als die Scheinwerfer erloschen und auf dem Stadtplatz nur noch dumpfe Paukenschläge zu hören waren, da brachen alle Dämme: Vielen der jungen Geisenfelder Schäffler kullerten beim Rückmarsch zum Weichenrieder dicke Tränen über die Backen. Nach genau 202 Auftritten, verteilt auf 13 Tanztage, ging gestern Abend mit dem traditionellen Fackelzug und dem Fackeltanz auf dem Schrannenplatz die diesjährige Schäfflersaison zu Ende. Für einen der zentralen Akteure war es dabei ein Abschied für immer: Am Ende seiner vierten Tanzperiode kündigte Schäffler-Hauptkasperl und Versdichter Josef Meyer aus Altersgründen seinen Rückzug an (siehe seine Reime unten). | ![]() |
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Wohl wieder weit über tausend Zuschauer waren bei frostigen Temperaturen auf den Schrannenplatz gekommen, um die traditionelle Abschiedsvorstellung der Geisenfelder Schäffler mitzuerleben. Und sie bekamen · nach der Begrüßung durch Arrangeur Josef Hartl · eine schmissige, fehlerfreie Darbietung geboten · samt Schlagen- und Wolkentanz, zwei Elementen, die nur zum Abschluss gezeigt werden. Immer wieder brandete frenetischer Applaus auf · auch für die Dübler, die sich ihrer Aufgabe zur Feier des Ereignisses besonders hingebungsvoll widmeten und das Fass mit einer wahren "Salve" an Schlägen bearbeiteten. Besonders herzlichen und langanhaltenden Applaus bekam dann auch Hauptkasperl Josef Meyer, der in Reimform seinen Abschied ankündigte ("Bevor i a Stiagn und a Glanda brauch as Fassl nauf, hör i liaba mitm Kasperl auf") und dabei auch den Dank an seine Kasperlkollegen, das Schäfflerkomitee und die gesamte Tänzergruppe (a echte Spitzen-Truppe") nicht vergaß. |
In absoluter Höchstform präsentierte sich dann zum Abschluss Reifenschwinger Matthias Humpel, ehe er traditionell einen der Reifen zerbrach und die Teile ins Publikum warf. Sein Kollege Ludwig Fortner junior und auch Arrangeur Josef Humpel hatten sich bereits beim vorletzten Tanz vor dem Geisenfelder Hof bei den Geisenfeldern verabschiedet. |
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Zurück beim "Wörl" fiel dann nicht nur von den Tänzern selbst, sondern auch von den Verantwortlichen endlich die Anspannung der vergangenen Wochen ab, und man konnte Bilanz ziehen · und zwar eine rundweg positive, dennsowohl Tanzleiter Ludwig Fortner senior, Hauptleiter Georg Dellermann als auch TV-Vorsitzender Harald Bruckmeier sprachen von einer "Super-Tanzsaison". Kein einziger der 202 Tänze (es waren haargenau so viele wie 1998) sei "in die Hose" gegangen, so Ludwig Fortner, und fast an allen 13 Tanztagen hatte man hervorragende äußere Bedingungen. |
"Irgendwie scheint der liebe Gott ein Schäffler zu sein", schmunzelt denn auch TV-Chef Harald Bruckmeier, "denn geregnet oder geschneit hat es immer nur unter der Woche" · mit Ausnahme eines einzigen Tanzes, bei dem man ein bisserl nass wurde. Dank der trockenen Kälte zog sich auch keiner der Schäffler eine stärkere Erkältung zu, nur ein einziger Tänzer fiel einen Tag lang aus · er hatte sich beim Schuhebinden das Kreuz verrissen. A propos Schuhe: Die müssen natürlich bei über 200 Auftritten schon etwas aushalten, und ein paar Tänzer mussten ihre "Treter" dann auch aufdoppeln lassen · ein Schäffler, bei dem die "Beanspruchung" besonders groß war, dem Vernehmen nach gleich zweimal. . . |
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KasperverseGZ, Gerhard Kohlhuber, Dienstag,
08.02.05
Fotos Miek Michielsen beim Geburtstagstanz für den Ehrenbürger und Altbürgermeister Max Steinberger (70) |
Da Fröschl Sepp, a wenns eam
net gfoit, werd iaz hoid aa schön langsam oid. Morgen (also heute, die Red.) werd er sechzge, woaß i Bescheid, und er is hoid a scho ein weng zerstreut. Beim Hautarzt s Pfahofa war er pfeigrod, und wia a se dahoam na auszogn hot, da hot er erscht gespannt, ja was sags do, er hot a völlig fremde Jackn o. Mit Autoschlüssel, Handy und Geid, ja in dera Joppn hot echt gor nix gfeit. Da Sepp ruaft natürle sofort o, und fragt a glei den andern Mo, ob der, ja des waar wirkle gwandt, eam sei Jackn net vo Pfahofa robringa kannt. Doch der sagt drauf: "Ja wos maona Sie? Sie hams doch wechselt und net i!". |
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Von da Hypobank hamms mir vozeit, de ham an Posten Klopapier fürs Häusl bstellt. Mit 90 Rollen, da konn ma scho wos ofanga, de müssen wieder für a Zeitlang glanga. Aber irgendwas, i sags ganz frei, muaß bei dera Bestellung schief ganga sei. Denn es kommt zur Bank an Trumm Lieferwogn, und bringt, so hör i tatsächli sogn, 90 Packunga mit je 30 Roin, ja so viel hättens echt net woin. Des sen 2700 Roina Klopapier, do gibts koan Engpass mehr, ja glaubts es mir. |
Josef Meyer über seinen Abschied als Schäfflerkasperl: Meine liabn Geisenfelder Leut, |
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Es war, so gib i klar Bescheid, a schöne, aber aa a schwaare Zeit. Und de Arbeit konn i ohne Lacha, mit über sechzge gwiß nimmer macha. Zum Schluss bedank i mi iaz drum, bei Euch ois am echt Super-Publikum. . . Man konn echt sogn, dass die Geisenfelder Leut, für eanare Schaffler gor nix reut. Des brauch i Euch ja fast net vozein, i trau mi scho gor nimmer a d Woog naufstein. |
Aber iaz werds na besser, wissts gwiß
Bescheid, denn iaz kimmt ja na de Fastenzeit. Mit Starbier, Obatztm, Geselchtem und Kas, do hast zum Abnehmen echt a Chance. . . I hoff ad letzt, i war koam zu grob, und dass i neamand beleidigt hob. Aber mir Bayern, i glab, des konn ma sogn, könna a wengerl Dablecka scho vertrogn. Und so verabschiede ich mich jetzt ois Euer ergebener und oider Schafflerkasperl Josef Meyer. |
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D'Miek Michielsen is bei uns am Ort, |
Ja de Miek is scho a Power-Frau, Adventskalender und Beleuchtung warn echt a Schau! Und an de nettn Figurn erinnern mir uns no oi, vo dene d Stodt war direkt voi. Wenns wieder moi a Ausstellung vorbereit, do beteilign sich so manche Leut, weils natürle oi recht gern gemeinsam mit ihr ausstelln tean. |
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Aba wos net schö is - wia i moa: Beim Auframa is hoit na meistns alloa. Und weils do so vei Lastn umanande ziagt, hats angeblich a broats Kreuz inzwischn kriagt. Drum sog i jatz ganz klar Bescheid: "Do muaß se wos ändern, liaba Leit!" Ober auf jedn Foi für da Miek ihrn Schwung hob i Hochachtung und Bewunderung! Soiche Zuwanderer, des derf ma deutle sogn, kannt ma zweifelos no mehra votrogn. |
GEDICHTE DES SCHÄFFLERKASPERLSGZ, Gerhard Kohlhuber, Montag,
07.02.05
Fotos Miek Michielsen |
Bei frostigen Temperaturen und eisigem Wind, aber bei strahlendem Sonnenschein absolvierten die Geisenfelder Schäffler am Samstag und Sonntag weitere 28 Tänze. Gerade am Sonntagnachmittag war auf Grund des Lichtmessmarktes die Zuschauerschar, die die einzelnen Auftritte verfolgte, besonders groß. Hier die lustigsten Gedichte von Schäfflerkasperl Josef Meyer: | ![]() |
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Vom Wirts Schos z Godn is mir bekannt, |
Der kraht, ja so berichtens mir, um Mitternacht oder um drei da Früah. De Oberdorfer befürchten schon pfeigrod, weil da Schos scho wieder an Gockel übrig hot, dass er den schließle zu eana auffe tragt. Da sans dagegn, hams scho ganz deutlich gesagt. Net dass der hat schließle aa so an Zeitdeffekt, und bei der Nacht na plärrt ois wia varreckt. Oiso Schorsch, lass die Gickerl liaba dahoam. Des is guat fürn Dorffriedn, wia i moan. |
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Da Neubaun Sepp, da junior, |
Er hat na de andern gleich entdeckt: |
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De Hollweck Irmi, an Vitus sei
Schatz, schlaft ad Nacht meist wia a Ratz. Doch neulich da früah um zwoa, da is daschreckt, an ganza lauts Geräusch hat sie geweckt. De Irmi is plötzli wieder ganz munter, und rumpelt aufgregt d Treppn nunter. De Ursach von dem Geräusch war dann pfeigrod, schnell klar, wia sie ihren Mo gseng hod. Ohne ein Wort darüber zu verliern, hockt da Vitus vorm Computer mit a Beule aufm Hirn. |
Beim Ebay-Surfen, so ist mir bekannt,
hat den guatn Mo da Schlaf übermannt. Immer weiter sinkt er vor, bis er rumpelt mitm Schädl gegn an Monitor. "Ja Mo", hat d Irmi gsagt, "i versteh di net, aber geh hoit dann moi eher ins Bett." "Mei, Frau", sagt da Vitus, "s Bett muaß hoit warten, wennst steigern wuist a oide Ansichtskarten." Mei Tipp, Irmi: Kauf eam a Schutzband für die Stirn, da mit er sich net wieder ohaut de Birn. |
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Da Heidersberger Walter wia i woaß,
is aufs Profi-Boxen direkt hoaß. Fürn Vitali Klitschko sein Weltmeisterschaftsfight, hat er sich extra da Früah um drei an Wecker gsteit. Er is desweng dann ins Wohnzimmer no, und schaugt se dort den Kampf hoit o. Des hat se dann, so hör i sogn, doch ganz schö in die Läng hoit zogn. Uma hoibe fünfe hats dann leider, an Walter schon gfroren wia an Schneider. Und des war für eam na scho a Gfrett, drum is a schließli wieder nei ins Bett. |
Doch wiara na steigt in sein Flohweiher nei,
dann sehgt er, ja varreck doch glei, dass im Schlafzimmer ganz wunderbar, ja auch a Fernseh gstandn waar. Den Boxkampf, ja des waar gwiß bsonders nett, hätt er ganz bequem seng könna im warma Bett. Und vielleicht hätt des da Resi a no taugt, dass mit eam gemeinsam Boxn schaugt. Oiso fürs nächste Mal rechat i ganz gwiß, dass da Boxkampf dann im Schlafzimmer is. Und nach dem Sieg, des waar doch schön, kannst selber in den Nahkampf glei übergehn! |
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Schlusstanz mit Fackelzug als krönender AbschlussNoch 40 SchäfflerauftritteGZ, Gerhard Kohlhuber, Samstag,
05.02.05
Fotos Peter Mühlbacher |
Sonnenschein und Temperaturen um die null Grad
verspricht Petrus · besser könnten die Rahmenbedingungen gar
nicht sein für den "Endspurt" der Geisenfelder Schäffler.
Genau 40 Tänze haben die "Rotjacken" noch vor sich ·
mit dem Fackeltanz vor dem Rathaus als krönendem Abschluss. Letztes
Faschings-Highlight in Geisenfeld ist anschließend dann die große
GFG-Disco-Party in der Siegelhalle. Am Samstagvormittag sind die Geisenfelder Schäffler noch einmal in den Ortsteilen unterwegs, doch die letzten gut 30 Auftritte absolvieren sie dann im Stadtgebiet (siehe Auftrittsplan unten). Am Rosenmontag sind es dann noch genau elf Tänze, ehe nach dem Abendessen der Fackelumzug ansteht. |
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Dieser führt vom Geisenfelder Hof über die Maximilianstraße und den Marienplatz zur Schranne, wo · eingerahmt von rund 60 jugendlichen Fackelträgern · der Abschlusstanz mit Abschiedsversen von Hauptkasperl Josef Meyer und dem traditionellen Zerbrechen eines Reifens stattfindet. Zu der sicherlich wieder sehr stimmungsvollen Veranstaltung in die gesamte Geisenfelder Bevölkerung herzlich eingeladen. 1998 waren es mehrere tausend Zuschauer, die sich das bewegende Ereignis nicht entgehen lassen wollten. |
Geisenfelder Schäffler tanzen am morgigen Freitag in MünchenGZ, Harry Bruckmeier, Donnerstag, 03.02.05 |
Zum ersten Mal seit 21 Jahren tanzen
die Geisenfelder Schäffler wieder außerhalb der Grenzen ihrer
Heimatstadt. Letztmals war das 1984 der Fall, als man auf Einladung des
damaligen Landwirtschaftsministers Hans Eisenmann im Hof von dessen Ministerium
und anschließend noch an der "Münchner Freiheit" auftrat.
Das zweite "Auswärtsgastspiel" datiert aus dem Jahre 1977,
als man für einen Auftritt die Schwabenmetroplole Augsburg ansteuerte.
Nun kommen die TV-Schäfflertänzer zusammen mit der Stadtkapelle am morgigen "Ruaßigen Freitag" einer Einladung des Cafe "Münchner Freiheit" in der Landeshauptstadt nach, wo der traditionelle Reigentanz gegen 16 Uhr aufgeführt wird. Den Kontakt hatte Geschäftsführer Hans Eickelmann junior geknüpft, der im Jahre 1991 als Aktiver beim Schäfflertanz in Geisenfeld mit von der Partie war. |
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GEDICHTE DES SCHÄFFLER-KASPERLSGZ, Mittwoch, 02.02.05 |
Über prächtiges Winterwetter konnten sich die Geisenfelder Schäffler bei ihren Auftritten am vergangenen Wochenende freuen. Während am Sonntag das Geisenfelder Stadtgebiet Schauplatz der Tänze war, galt es am Samstag Auftritte in Ernsgaden, Vohburg und in den nördlichen Ortsteilen zu absolvieren. Auch in Unterpindhart war man zu Gast, und hier bekam dann mal der "Oberkasperl" selbst sein Fett weg. Beim Tanz vor Josef Meyers Anwesen schlüpfte Karl Steinberger in dessen Rolle und wusste auch so einiges über den Hauptkasperl zu berichten. Hier die lustigsten Verse von den beiden Tanztagen: | ![]() |
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De Lackermair Liese kauft se teure Schweitzer
Messer · |
Der Wittmann Franz, ja da gehts auf, |
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Da Doc Schorsch (Georg Denk), des is a Mo,
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Da Wittmann Max, hamms mir vozeiht, |
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Karl Finkenzeller über Josef
Meyer: Ois Feierwehrkommandant pfeigrod, da Meyer Sepp im Landkreis bald die meisten Dienstjahre hot. Doch bei de Einsätz, do wo`s brennt, an Meyer Sepp fast koana kennt. Da is er woaß da Deife wo, beim Löschen is er gwiß net do. Des is natürlich a Problem bei an so wichtigen Mann, er is wahrscheinli da oanzige, der`s Feuerwehrauto anlassen kann. Und des Ergebnis von dem Malheur: Wenns brennt, dann deans a se s`Pindhart schwer. Wenns ausrucka müssen, ja do varreck, dann ziehn s Feuerwehrauto mitm Bulldog weg. Und springt da Karren dann no net o, fahrens bis zum Brandherd weiter so. Ois Alternative könntens natürlich, ohne Liang, die oide Spritzn wieder ausseziang. |
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SCHAFFLERGEDICHTE VOM WOCHENENDEAuch an diesem Wochenende waren sie wieder unterwegs, die Schaffler mit ihrem dichtenden Kasper. Hier einige Auszüge aus den lustigen Versen:GZ, Margarete Zurek, Dienstag,
25.01.05 |
Vom Rainer (König) is mir a no bekannt,
der is oiwei in Eile, hots oiwei pressant. An Samstag hättns fuatgeh woin, do hot am Rainer hoit gor net gfoin, weil sei Mariele hob i ghört, mitm Herrichtn oafach net firte werd. Und weil a deseng schon in Rage war, is er mit Schwung vo da Garage raus, des is klar. Dabei hot a ober leider überseng, dass s Garagentor no zua is gwen. S Auto war ganz schö demoliert und da Abend gloffa, garantiert. |
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Am Schorsch senior (Kneidl), des
is scho a weng a Scheiß, dalabt da Dokta wegam Zucker bloß a alkoholfreies Weiß. Doch da Schorsch hot se a oagns Rezept ausdenkt, wia er an Bluatzuckerspiagl nachhaltig senkt. Vo de fast laara Weißbierflasche schütt a glei, des Resthepfa in sei Alkoholfreies nei. Da Zuckerspiagl, sagt a, geht do ro, und fast noch echtm Weißbier schmeckts na scho. Da zwaote Grund, so schatz i glei, werd wahrscheinle eher der entscheidende sei. Außerdem glab i a ganz bestimmt, dass mit da Hepf ar a weng Alkohol neikimmt. |
Bei de Börders so berichtns mir, |
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Des is eam ober zum Vohängnis worn, |
Vo da Weiher Kerstin, vozoins ma hoit, |
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"Des Zeug muaß doch längst
scho fertig sei!" |
Und von da Gerda (Weiher), da Mamm, hamms
mir vorron, |
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Vom Häusler Hans hobns mir beteuert,
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Vom Sause Sepp konn i enk sogn: |
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GEDICHTE DES SCHÄFFLERKASPERLSAuch an diesem Wochenende wusste der Kasperl bei den Auftritten der Schäffler wieder Lustiges über die Missgeschicke einiger Bürger zu berichten. Hier ein paar Auszüge:GZ, Margarete Zurek, Montag,
18.01.05 |
"Beim Strauß Hans gibt`s
oa Thema bloß: Wiavei Fisch er gfangt hot und wia groß. Noch seine Größnangabn, do braucht net ren, müaßts im Schieleinweiher Haifisch gebn. Ober ois Präsident vom Fischervorein konnst net vo kloane Rotfedern vozeihn. |
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De meiste Zeit is a übrigens mitm Hund
beim Fischn am Schieleinweiher drunt. Den Hund, so komma tatsächlich hörn, mog er angeblich desweng bsonders gern, weil eam außerm Hund, wia er moniert, dahoam neamd anderscht mehr pariert. Ober i befürcht, da Hund folgt eam a sched, wenn an fragt, ober hergeht oder net. Ober da Hans ko se trotzdem net beschwern, weil in der Stodt drobn fast olle auf eam hearn. |
Der Elektroherd beim Humpe (Sepp) der war hoit
so ungefähr zwanzg Johr scho oid(...) Da Sepp is sporsam, do hilft koa Red, und hot gmoant:"An Neua leidts und brauchts a net!" Doch na hot a im Urlaub Zeit hoit gnutzt und mit Zahnbürschtl und Pril an Dunstabzug putzt. Be dera Arbat hot a se unterdessen tatsächlich as Zeranfeld auffegsessn. Grod wiara fertig gwen is, des war beschissn, hot`s im letztn Augnblick na s` Zeranfeld zerrissn. |
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Des Interessanteste an dem Vorfoi
war am Sepp sei charmanta Kommentar: Wenn d` Hannelore mit ihrm Hintern waar gsessn drom, taat er eher Vorständnis für den Zeranbruch homm. Ober dass des mit seim Arscherl glei passiert, des is a Umstand, den er net kapiert! D` Hannelore, de kennt am, do braucht net ren, und is deswng a net beleidigt gwen, no dazua wos durch den Vorfoi pfeigrod na endlich doch ihrn neua Herd kriagt hot. |
Der Keller Rich, des war a Gschieß, kürzle krank vom Arbatn hoamkemma is. Da Sabine jammert a vor, wia i hör "Mia tuan mei Ohrn gscheid weh und i hör fast nix mehr!" D` Sabine woaß, do ghört wos do, und telefoniert glei mit`m Moaburger HNO. Da Rocker fohrt auf Moaburg glei und hockt se beim Dokta as Sprechzimmer nei. "Des" denkt a se "is oiwei da gleiche Gang, zu 95 Prozent han hoit bloß d` Weiba krank!" Denn er war ja, wos sogts do, im Wartezimmer tatsächlich der oanzige Mo! |
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Schließle kommt a dro, woaß i bescheid,
und da Dokta fragt eam, wos eam feiht. Vom Rocker kimmt wieder de gleiche Red: "S Ohr tat ma weh und hörn tua i net!" Do moant da Dokta bloß "So, so · ober segn und lesn könnans scho!" "Ja freile" sagt da Rich do drauf ganz fix "am Ohrwaschl hob es, de Augn gfehlt nix". Da Dokta moant "I konns net recht glamm, jetz lesns amoi wo Sie grad san". Do hätts am Rich seine Augn boi aussepatzt, wiara lest: Geburtshelfer und Frauenarzt. |
Vom Peter (Russ) woaß i ober no a Gschicht:
Der hot für de Junge dahoam as Haus vorricht, wia de hoit fuat in Urlaub warn, do is eam passiert a netta Schmarrn. Katzn hot a gfuattat unverdrossn und jedn Tog a Bleamel gossn. Im Bad drinn steht a schöna Farn, den hot ar a bewässert ohne Schmarrn, |
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dabei is eam gor net aufgfoin gwiß, dass da Bleamescherm scho übergloffa is. Wia de Junga wieder zruckkemma san, do erklärns am Senior sodann, dass a den Farn net giaßn brauchn hätt, weil der nemle aus Plastik besteht. Do interessierat mi hoit jatz no grod, ob er an Teddybärn a gfuattat hot. |
Immer im TaktFlotte Sprüche und perfekte Beinarbeit bei den Geisenfelder SchafflernEspresso,
Kerstin Heger |
"Der schönste Schäfflertanz der Welt ist nach wie vor in Geisenfeld" - angesichts der feschen "Rotjacken" die seit einigen Wochen fleißig ihren Auftritt üben, glaubt man den Worten von Hauptkasperl Josef Meyer gerne. Bei der Generalprobe am 18. Dezember haben die jungen Burschen mit den strammen Wadln ihr Können bereits unter Beweis gestellt, seit dem 2. Januar führen sie in aller Öffentlichkeit "Lange Laube", "Kreuz" und "Krone" sowie die vielen anderen Figuren in Perfektion vor. Tanzleiter Ludwig Fortner "trietzt" die Herren, bis sie jeden Schritt im Schlaf beherrschen. Damit sie bei der traditionellen Schäfflermelodie "Abe heid is koid" nicht aus dem Takt kommen, steht ihnen eine Abordnung der Stadtkapelle Geisenfeld musikalisch zur Seite. | ![]() |
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Für die flotten Sprüche ist auch
heuer wieder der beliebte Sprachakrobat Josef Meyer zuständig. Und
was wäre ein Schäfflertanz ohne Reifenschwinger - Mathias Humpel
und Ludwig Fortner jr. zeigten sich bei den ersten Versuchen unter freiem
Himmel "sturmerprobt" und "wetterfest". Der Schäfflertanz geht auf das Jahr 1517 zurück - er wurde in München als inständige Bitte um Schutz vor der wütenden Pest aufgeführt. Alle sieben Jahre treten seitdem junge Burschen zum Tanz an, allerdings ist schon lange kein echter Fassbinder mehr unter ihnen. Nach Geisenfeld kam der Brauch 1886 über Rottenegg, wo Schäfflermeister Deierer ihn einführte. |
Heuer müssen die Geisenfelder über 200 Auftritte in 13 Tagen absolvieren, die Saison ist extrem kurz. Deshalb wurde auch in Absprache mit Stadtpfarrer Thomas Stummer bereits am 2. Januar der Auftakt gefeiert - wie es sich gehört, war dabei der erste Tanz dem geistlichen Herrn gewidmet. Tanz Nummer zwei folgte zu Ehren des Bürgermeisters Josef Alter als Vertreter der weltlichen Macht. Ganz gleich, wer geehrt oder "auf´s Korn genommen wird", die feschen Schäffler versprechen mit ihrem scharfzüngigen Kasperl auch für 2005 Genuß für Auge und Ohr. | ![]() |
Peppig, aber nicht unter die GürtellinieAm Pro Tanzsaison reimt Schäfflerkasperl Josef Meyer über mehr als 500 PersonenGeisenfelder Zeitung, Gerhard
Kohlhuber |
Es ist ein richtiger Tross an Zuschauern, der die Geisenfelder Schäffler von Auftritt zu Auftritt begleitet. Die Leute wollen natürlich in erster Linie "ihre" Rotjacken tanzen sehen, aber nicht nur das: Ein Grund für die Vielzahl der Zaungäste sind sicherlich auch die köstlichen Verse von Schäffler-Hauptkasperl Josef Meyer. Ist es doch das ideale Thema für den Ratsch am Stammtisch oder vor dem Supermarkt, was über die einzelnen Leute so berichtet wurde. Anlass für die GZ, sich mit dem "Versdichter" mal über seine Rolle bei den Geisenfelder Schäfflern zu unterhalten. | ![]() |
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1984 war der Meyer Sepp zum ersten Mal mit
der verantwortungsvollen Aufgabe des Schäffler-Hauptkasperls betraut
· heuer ist also seine vierte Tanzperiode. Natürlich muss
der Unterpindharter Hauptschullehrer dabei das Reimen nicht alle sieben
Jahre neu erlernen. Als langjähriger Hochzeitslader, Bauernjahrtagslader
und "Bruder Barnabas" beim FW-Starkbierfest hat er beim "Dichten"
viel Routine. |
200 Tänze pro Schäfflersaison, darunter viele Sammeltänze · das bedeutet weit über 500 Personen, über die es etwas zu reimen gilt. Da ist es nicht erstaunlich, dass der 55-Jährige werktags oft bis in den späten Abend hinein vor dem Computer sitzt, denn am Wochenende bleibt wegen der Auftritte ja kaum Zeit. "Das verfolgt einen dann manchmal auch in den Schlaf", schmunzelt er und lässt wissen, dass er schon mal mitten in der Nacht aus dem Bett springt, um eine gute Idee zu Papier zu bringen. Den "Stoff" für seine lustigen Gedichte erhält er von Angehörigen, Nachbarn, Vereinskameraden oder von den Schäffler-Werbern, die ihrerseits ja schon im Vorfeld oft mit lustigen Geschichten "gefüttert" worden waren. |
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A propos Nachbarn: Gelegentlich komme es vor, dass Leute ihn als "Instrument" verwenden wollen, um Nachbarschafts-Streitigkeiten über die Schäffler-Gedichte auszutragen und "schmutzige Wäsche" zu waschen. Aber dafür, so Meyer, "gebe ich mich nicht her". Wo es ins Intime oder unter die Gürtellinie geht, halte er sich raus. "Ein bisserl anzüglich darf es natürlich aber schon sein", betont er. Es sei halt eine Gradwanderung, hier "die Grenzen des guten Geschmacks" einzuhalten. Bisher, und dies gelte auch für die zurückliegenden drei Tanzsaisonen, habe es auch noch nie nennenswerte Beschwerden von "Betroffenen" gegeben. Für die alteingesessenen Geisenfelder, die einen Tanz in Auftrag geben, "gehört es einfach dazu, beim Schäfflertanz ausgesungen zu werden". Schließlich will keiner als so langweilig dastehen, dass der Schäfflerkasperl überhaupt nichts über ihn zu berichten weiß. |
Nur vereinzelt · von "Zuagroasten" · wird dies ein wenig anders gesehen. So weiß der Meyer Sepp von folgender Aussage eines allseits bekannten, aber nicht von hier stammenden Geisenfelders: "Das ist ja ein komischer Brauch: Da wird man veräppelt und muss dafür auch noch bezahlen". Natürlich muss es der Meyer Sepp auch aushalten, wenn er selbst, bei "seinem Tanz", an die Reihe kommt. Dann springt für ihn üblicherweise der Steinberger Karl ein, und es ist davon auszugehen, dass der über den Kommandanten der · flotten · Unterpindharter Feuerwehr auch so einiges zu berichten weiß. . . |
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Erste 16 Auftritte "prima geklappt"Am 6. Januar abends Benefiztanz der Geisenfelder Schäffler für die FlutopferGeisenfelder Zeitung, Gerhard
Kohlhuber |
"Gefallen hat es allen Burschen
super. Wie es mit dem Muskelkater ausschaut, konnte man am Sonntagabend
noch nicht genau sagen", schmunzelt Georg Dellermann. Insgesamt zieht
der Schäfflerhauptleiter über den ersten Tanztag eine überaus
positive Bilanz: Bei keinem der 16 Auftritte habe es "größere
Schnitzer" gegeben, und auch der eng gesteckte Zeitplan sei weitgehend
eingehalten worden. Die 25 Minuten, die man beim letzten Tanz "hinten
dran" war, seien "absolut im Rahmen". Auch mit dem Wetter, so Dellermann, hätte man es "schlimmer erwischen" können. Abgesehen von ein paar Tropfen bei den ersten beiden Tänzen und einem kurzen Schauer beim Auftritt Am Fall sei man von Niederschlägen verschont geblieben. |
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Störend, gerade für die Reifenschwinger,
sei freilich der etwa böige Wind gewesen, der dann auch für
das kleine Malheur von Matthias Humpel beim Tanz vor dem Rathaus mit verantwortlich
gewesen sei. "Doch nach anfänglicher Nervosität hat auch
er alles super gemacht", lobt Dellermann. |
Dass alles so gut geklappt hatte, lag vielleicht aber auch am "Beistand von oben", schließlich hatte der gesamte Schäfflertross um 10.30 Uhr am Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche teilgenommen · was von Pfarrer Stummer sehr positiv registriert wurde: "Schade, dass heute kein Zähl-Gottesdienst ist", meinte er angesichts des "vollen Hauses" schmunzelnd. Und natürlich war anschließend der Zuschauerandrang bei "seinem Tanz", dem Eröffnungstanz vor dem Pfarrhof, dann auch besonders groß. Nach den beiden traditionellen Pflichttänzen vor dem Pfarrhof und dem Rathaus ging es zu weiteren 14 Stationen, und überall hin wurden die Schäffler und die Musiker der Stadtkapelle von einer größeren Menschenmenge begleitet. Für die nötige Verkehrssicherheit beim Marsch durch die Straßen und bei den Auftritten selbst sorgten Helfer der Feuerwehr und zum Teil auch Beamte der Polizei. |
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Zum Teil waren für die Schäffler auch kleine Brotzeiten und Getränke hergerichtet, doch leider, so Hauptleiter Dellermann, konnte man sich diesen gutgemeinten Aufmerksamkeiten auf Grund des engen Zeitplans nicht ausführlicher widmen. Zeit für einen ganz besonderen Tanz nehmen sich die Geisenfelder Schäffler jedoch am 6. Januar. Dann wird der letzte Tanz des Tages · um 17.30 Uhr auf dem Stadtplatz · als Benefiztanz zu Gunsten der Katastrophenhilfe Südostasien aufgeführt. Alles, was von den Zuschauern bei diesem Auftritt in die Sammelbüchsen geworfen wird, komme unmittelbar den Opfern der Jahrhundertkatastrophe zu Gute, lässt Dellermann wissen, der deshalb auf besonders rege Anteilnahme hofft. |
Gedichte des SchäfflerkasperlsGeisenfelder Zeitung, Gerhard
Kohlhuber |
Da Knerr Josef, ja des is schö, tuat regelmäßig an Frühschoppen geh. Alle Sonntag is er deswegn im FC-Heim drin, aber er tuat recht knausrig, wia i im Bilde bin. Mehr wia zwoa Halbe trinkt er net, was so mancher net recht versteht. Aber am Sepp sei Ausred, de war stark: `Mei Frau, die gibt ma bloß fünf Mark, so dass i mir, verstehts mi scho, net mehra wia zwoa Halbe leistn ko`. Doch des Schönste is na gwen ganz gwiß, wia vo Mark auf € umgstellt worn is. Da hot er behaupt, da guate Mo, dass er iaz wieder s Doppelte trinka ko, weil er mehrea Taschengeld seitdem beziagt, und vo seiner Gattin glei fünf € kriagt. Sie hätts nämli no net gspannt sodann, dass fünf € zehn Mark wert sei dan. I hoit des zwar bloß für an Flax, gwiß wohr, aber wenns schließlich wär doch d Wahrheit gor, na bitt i d Frau Knerr: `Sans doch so fei, und kürzns eam net auf zwo € fuchzge glei. Denn d Wirt ham inzwischen aufglschong aso, dass man für 2 € 50 bloß mehr oa Hoibe trinka ko." | ![]() |
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Da Heimbucher Max, des is gwiß, tatsächlich unter d Maulwürf ganga ist. Mit seiner Tochter, so is mir bekannt, buddelt er in da ganzen Gmoa umanand. Beim Wimmer auf da Baustell, so hör i redn, war er öfter wia d Handwerker glei vertretn. An jeden Winkel suchat er o, ob er net Altertümer finden ko. In Geisenfeld derf bald neamad mer grabn pfeigrod, bevor net da Max ois ganz genau obgsuacht hot. Aber i muaß sogn, des is net schlecht, da hot da Max ganz sicher recht, denn wenn erst amoi da Bagga grabt, mit wertvolle Funde dann nix mehr klappt. Und deswegn ko i an Max und sei Tochta vosteh, eana Engagement, des ist wirklich schö! |
Da Röglinger Peter geht, so hör i sogn, mit a Bekannten kürzli durchn Klosterbräubogn. Vo da andern Seitn kimmt a eam fremda Mo, doch sei Bekannte grüaßt den Herrn na scho. Und der grüaßt aa ganz freundlich wieder, und da Peter, ja da legts di nieder, fragt: `Woher kennst denn du den fremden Herrn?` Sei Bekannte duat eam dann den Foi erklärn. Und seitdem, des is echt a starke Nummer, kennt iaz aa da Peter an Stadtpfarrer Stummer. | ![]() |
Trotz Regens Zuschauerandrang bei den ersten SchäfflerauftrittenGeisenfelder Zeitung, Gerhard
Kohlhuber |
Sie tanzen wieder, die Geisenfelder Schäffler! Unter riesiger Anteilnahme der Bevölkerung gingen gestern die ersten 16 von rund 20 Tänzen über die Bühne. Wohl rund 500 Interessenten verfolgten die ersten beiden Tänze vor dem Pfarrhof und dem Rathaus, und auch in der Folge zog eine große Menschenmenge trotz des nasskalten Wetters von einem Auftrittsort zum nächsten. Vor dem ersten Tanz hatten der Schäfflertross und die Zuschauer in einer Schweigeminute den Opfern der Flutkathastrophe in Südostasien gedacht. Hauptleiter Georg Dellermann kündigte zudem eine eigene Spendenaktion der Geisenfelder Schäffler an. | ![]() |
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Natürlich wusste Schäfflerkasperl Josef Meyer schon bei den zwei Auftakttänzen so einiges zu berichten · etwa vom Stadtpfarrer Stummer: "Vo da Kirch von Vohburg fährt er rauf, do hoitn eam Polizisten auf. Sie frogn eam dann, woher er kimmt, `Vo da Kircha` sagt er, `ganz bestimmt`. Do frogns eam glatt, glaubn taats as net, ob er vielleicht gor unter Drogen steht. Es is schon traurig, dass de Ordnungsmänner, an Stadtpfarrer glei nimmer kenna. Aber dass eam no für an Junkie oschaun, des duad scho am Fassl an Bodn aushaun. Es gibt oiwei no Leut, de gern in d`Kircha genga, obwois net unter Drogen stenga." |
Dass beim zweiten Tanz vor dem Rathaus "der "Löwe" ein Thema bei den Versen des Kasperl war, versteht sich von selbst: " Da hätt i an Vorschlag zur Güte parat, der des ganze Problem schnell lösen taat. Bevor der Streit nimmt weiter seinen Lauf, stellts doch oafach mehra Löwen auf. Oan vorm Stempfhuba und oan am Stadtplatz drent, vorm Rathaus man den dritten aufstellen könnt, und den vierten stellts zum Stoabräu naus, na waar de gesamte Debatte aus. Vo de Kosten her waars a net unangenehm, denn drei Löwen tuat inzwischen ja eh scho gebn" (ausführlicher Bericht zum ersten Tanztag morgen). |
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Termine (im Kalender)
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