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Schäfflerabschlussfeier: "Ihr könnt stolz auf eure Leistung sein"

GZ, Harry Bruckmeier, Mittwoch, 09.03.05
Fotos : Gerhard Kohlhuber

Zu ihrer traditionellen Abschlussfeier trafen sich kürzlich die Geisenfelder Schäffler in der TV-Halle, um die 202 Auftritte an den 13 Tanztagen noch einmal Revue passieren zu lassen. Zur Erinnerung erhielten die Beteiligten neben einer kleinen Aufwandsentschädigung auch einen Bierkrug mit dem Konterfei von Tänzern und Komitee sowie den Namen aller Mitwirkenden.

Die Dankesworte von Hauptleiter Georg Dellermann galten den Tänzern, den Musikern und Verantwortlichen der Stadtkapelle sowie den Kollegen in Komitee und TV-Vorstand. Der besondere Dank des Schäffler-Chefs richtete sich an Hauptkasperl Josef Meyer, der für seine Verserl noch einmal einen herzlichen Applaus erhielt.

Im Namen der Tänzer bedankte sich Christoph Hagl. In seiner launigen Rede rief er die Tage seit September vergangenen Jahres, als die ersten Proben begannen, noch einmal in Erinnerung. Ein besonderes Erlebnis sei der Tanzauftritt in München gewesen. Für die Schäffler werde diese Zeit unvergesslich bleiben. "Wir sind stolz darauf, dass wir dabei sein durften."

TV-Vorsitzender Harald Bruckmeier erinnerte an die Motivation der "Ur-Schäffler" aus München, die ihren Nachbarn nach der überstandenen Pestzeit wieder Mut machen und Vertrauen in die Zukunft geben wollten.

So schloss der TV-Chef den Bogen ins Jahr 2005, in dem der Schäfflertanz der Tsunami-Katastrophe in Südostasien überschattet gewesen sei. Man habe man sich spontan entschlossen zu helfen und einen eigenen Sondertanz ins Programm genommen. Die gesammelten Spenden in Höhe von rund 2000 € habe man an den Hilfsfonds des TV-Mitglieds Otfried Meier weiterleitet.

Doch 2005 war nicht das erste Jahr, in dem eine internationale Krise den Schäfflertanz begleitete, wie Bruckmeier ausführte. Der TV-Vorsitzende erinnerte unter anderem an das Jahr 1991, das unter den Vorzeichen des ersten Golf-Krieges stand.

Auch damals sei die Entscheidung, die Auftritte fortzusetzen, "die richtige gewesen".

Der TV-Chef bedankte sich im Namen des Hauptvereins bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Tänzern des Jahrgangs 2005. Bruckmeier: "Ihr habt den Ursprungsgedanken der Schäffler eine Generation weitergetragen. Ihr könnt stolz auf Eure Leistung sein."


Tolle Verköstigung: "Selbst einige Tänzer haben heuer ein paar Kilos zugenommen"

Dellermann hofft, dass Kasperl Meyer vielleicht doch noch eine Saison dranhängt

GZ, Gerhard Kohlhuber, Donnerstag, 10.02.05
Fotos Miek Michielsen

Sie haben ihren Dienst getan, die neuen Schäfflerkostüme. Gereinigt werden sie nun in der TV-Halle eingelagert, um erst in knapp sieben Jahren wieder ausgepackt zu werden. Anders als 1998 ist heuer "keine einzige Hose gerissen", schmunzelt Hauptleiter Georg Dellermann, und auch sonst fällt seine Bilanz über die Saison 2005 rundweg positiv aus. Wie man finanziell im Saldo liegt, ist noch offen, die Abrechnung sei noch nicht gemacht.

Das geradezu ideale Wetter und die fast allesamt perfekt abgelaufenen Tänze wurden schon in einem ersten Resümee von Tanz- und Hauptleiter hervorgehoben. Aber auch darüber hinaus, so Dellermann, habe es noch etliche weitere sehr positive Aspekte gegeben.

So etwa die riesige Zuschauerresonanz bei den Tänzen. "Es gibt bestimmt über hundert Geisenfelder, die mehr als die Hälfte aller Tänze mitverfolgt hat", schätzt Tanzleiter Ludwig Fortner. "So manche Schäffler-Mutti habt wohl drei Viertel aller Tänze und mehr gesehen." Und auch was die Bewirtung angeht, so ließen sich die Geisenfelder auch heuer · trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage · für ihre Schäffler nichts reuen. Von der Gulaschsuppe über die Pizza bis hin zum Sushi reichten die Schmankerl, mit denen der gesamte Tross verköstigt wurde · von den "hochgeistigen" Spezialitäten in flüssiger Form ganz zu schweigen.

"Dass sogar einige Tänzer trotz ihrer vielen Bewegung ein paar Kilos zugenommen haben, spricht wohl Bände" schmunzelt Georg Dellermann, der sich bei allen Spendern herzlich bedankt.
Obwohl an den Tanztagen so etliche Schnäpse zusammenkamen, habe es "keinen einzigen alkoholbedingten Ausfall" gegeben, betont Ludwig Fortner, der auch sonst die Disziplin seiner Tänzer sehr lobt. "Es gab in dieser Hinsicht keinerlei Probleme, obwohl wir mit einem Durchschnittsalter von unter 21 Jahren die wohl jüngste Schäfflertruppe seit Bestehen hatten".

Dass es allen super gefallen hat, muss dabei gar nicht extra hervorgehoben werden, so dass man den einen oder anderen Burschen bestimmt auch in sieben Jahren wieder mittanzen sehen wird. Ein besonders beeindruckendes Erlebnis heuer sei der Tanz vor rund 600 bis 700 Zuschauern in München, in der Heimat des Schäfflertanzes, gewesen, erzählt in diesem Zusammenhang TV-Chef Harald Bruckmeier. Der Auftritt vor dem Café "Münchner Freiheit", in dem der frühere Geisenfelder Schäfflertänzer Hans Eickelmann als Geschäftsführer fungiert, "hatte schon ein besonderes Flair".

Dies empfanden wohl auch die über hundert mitgereisten Geisenfelder "Schlachtenbummler" und die Musikanten der Stadtkapelle so, die die Rotjacken auch bei ihrem Auftritt in der Landeshauptstadt begleiteten. Mit der Leistung der Kapelle ganz allgemein sei man "zufrieden" gewesen, erklärt Georg Dellermann · besonders, als diese zum Schluss raus dann in stärkerer Besetzung gespielt und sich dadurch deutlich gesteigert habe.

Eigentlich, so der Hauptleiter, gebe es bei der Schäfflersaison 2005 nur einen Wermutstropfen: das erklärte Ausscheiden von Hauptkasperl Josef Meyer. Dieser sei in seiner Art natürlich "ein Zugpferd bei den Auftritten und nur schwer zu ersetzen". Ein wenig hege er aber die Hoffnung, so Dellermann, "dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist". Vielleicht träten bei dem heute 55-Jährigen "bis 2012 ja Umstände ein, die ihm die Teilnahme an einer weiteren Schäfflersaison ermöglichen".

"Eine Super-Tanzsaison"

Nach dem Abschlusstanz kullerten bei vielen Schäfflern die Tränen

GZ, Gerhard Kohlhuber, Dienstag, 08.02.05
Fotos Miek Michielsen beim Geburtstagstanz für den Ehrenbürger und Altbürgermeister Max Steinberger (70)

Als die Scheinwerfer erloschen und auf dem Stadtplatz nur noch dumpfe Paukenschläge zu hören waren, da brachen alle Dämme: Vielen der jungen Geisenfelder Schäffler kullerten beim Rückmarsch zum Weichenrieder dicke Tränen über die Backen. Nach genau 202 Auftritten, verteilt auf 13 Tanztage, ging gestern Abend mit dem traditionellen Fackelzug und dem Fackeltanz auf dem Schrannenplatz die diesjährige Schäfflersaison zu Ende. Für einen der zentralen Akteure war es dabei ein Abschied für immer: Am Ende seiner vierten Tanzperiode kündigte Schäffler-Hauptkasperl und Versdichter Josef Meyer aus Altersgründen seinen Rückzug an (siehe seine Reime unten).

Wohl wieder weit über tausend Zuschauer waren bei frostigen Temperaturen auf den Schrannenplatz gekommen, um die traditionelle Abschiedsvorstellung der Geisenfelder Schäffler mitzuerleben. Und sie bekamen · nach der Begrüßung durch Arrangeur Josef Hartl · eine schmissige, fehlerfreie Darbietung geboten · samt Schlagen- und Wolkentanz, zwei Elementen, die nur zum Abschluss gezeigt werden. Immer wieder brandete frenetischer Applaus auf · auch für die Dübler, die sich ihrer Aufgabe zur Feier des Ereignisses besonders hingebungsvoll widmeten und das Fass mit einer wahren "Salve" an Schlägen bearbeiteten. Besonders herzlichen und langanhaltenden Applaus bekam dann auch Hauptkasperl Josef Meyer, der in Reimform seinen Abschied ankündigte ("Bevor i a Stiagn und a Glanda brauch as Fassl nauf, hör i liaba mitm Kasperl auf") und dabei auch den Dank an seine Kasperlkollegen, das Schäfflerkomitee und die gesamte Tänzergruppe (a echte Spitzen-Truppe") nicht vergaß.

In absoluter Höchstform präsentierte sich dann zum Abschluss Reifenschwinger Matthias Humpel, ehe er traditionell einen der Reifen zerbrach und die Teile ins Publikum warf. Sein Kollege Ludwig Fortner junior und auch Arrangeur Josef Humpel hatten sich bereits beim vorletzten Tanz vor dem Geisenfelder Hof bei den Geisenfeldern verabschiedet.

Zurück beim "Wörl" fiel dann nicht nur von den Tänzern selbst, sondern auch von den Verantwortlichen endlich die Anspannung der vergangenen Wochen ab, und man konnte Bilanz ziehen · und zwar eine rundweg positive, dennsowohl Tanzleiter Ludwig Fortner senior, Hauptleiter Georg Dellermann als auch TV-Vorsitzender Harald Bruckmeier sprachen von einer "Super-Tanzsaison". Kein einziger der 202 Tänze (es waren haargenau so viele wie 1998) sei "in die Hose" gegangen, so Ludwig Fortner, und fast an allen 13 Tanztagen hatte man hervorragende äußere Bedingungen.

"Irgendwie scheint der liebe Gott ein Schäffler zu sein", schmunzelt denn auch TV-Chef Harald Bruckmeier, "denn geregnet oder geschneit hat es immer nur unter der Woche" · mit Ausnahme eines einzigen Tanzes, bei dem man ein bisserl nass wurde. Dank der trockenen Kälte zog sich auch keiner der Schäffler eine stärkere Erkältung zu, nur ein einziger Tänzer fiel einen Tag lang aus · er hatte sich beim Schuhebinden das Kreuz verrissen.

A propos Schuhe: Die müssen natürlich bei über 200 Auftritten schon etwas aushalten, und ein paar Tänzer mussten ihre "Treter" dann auch aufdoppeln lassen · ein Schäffler, bei dem die "Beanspruchung" besonders groß war, dem Vernehmen nach gleich zweimal. . .


Kasperverse

GZ, Gerhard Kohlhuber, Dienstag, 08.02.05
Fotos Miek Michielsen beim Geburtstagstanz für den Ehrenbürger und Altbürgermeister Max Steinberger (70)

Da Fröschl Sepp, a wenns eam net gfoit,
werd iaz hoid aa schön langsam oid.
Morgen (also heute, die Red.) werd er sechzge, woaß i Bescheid,
und er is hoid a scho ein weng zerstreut.
Beim Hautarzt s Pfahofa war er pfeigrod,
und wia a se dahoam na auszogn hot,
da hot er erscht gespannt, ja was sags do,
er hot a völlig fremde Jackn o.
Mit Autoschlüssel, Handy und Geid,
ja in dera Joppn hot echt gor nix gfeit.
Da Sepp ruaft natürle sofort o,
und fragt a glei den andern Mo,
ob der, ja des waar wirkle gwandt,
eam sei Jackn net vo Pfahofa robringa kannt.
Doch der sagt drauf: "Ja wos maona Sie?
Sie hams doch wechselt und net i!".
Von da Hypobank hamms mir vozeit,
de ham an Posten Klopapier fürs Häusl bstellt.
Mit 90 Rollen, da konn ma scho wos ofanga,
de müssen wieder für a Zeitlang glanga.
Aber irgendwas, i sags ganz frei,
muaß bei dera Bestellung schief ganga sei.
Denn es kommt zur Bank an Trumm Lieferwogn,
und bringt, so hör i tatsächli sogn,
90 Packunga mit je 30 Roin,
ja so viel hättens echt net woin. Des sen 2700 Roina Klopapier,
do gibts koan Engpass mehr, ja glaubts es mir.

Josef Meyer über seinen Abschied als Schäfflerkasperl:

Meine liabn Geisenfelder Leut,
i steh zum letzten Mal aufm Fassl heut.
Und wenn i iaz mein allerletzn Spruch auslaar,
na foits ma scho a wengerl schwaar.
Weil da Schäfflertanz sein Ende nimmt,
und mit mir als Kasperl nimmer kimmt.
Denn für an Kasperl bin i in sieben Johr,
scho an wengerl z oid, des is gwiß wohr.
Und bevor i a Stiagn mit Glanda brauch as Fassl nauf,
hor i davor scho liaba mitm Kasperl auf.

Es war, so gib i klar Bescheid,
a schöne, aber aa a schwaare Zeit.
Und de Arbeit konn i ohne Lacha,
mit über sechzge gwiß nimmer macha.
Zum Schluss bedank i mi iaz drum,
bei Euch ois am echt Super-Publikum. . .
Man konn echt sogn, dass die Geisenfelder Leut,
für eanare Schaffler gor nix reut.
Des brauch i Euch ja fast net vozein,
i trau mi scho gor nimmer a d Woog naufstein.
Aber iaz werds na besser, wissts gwiß Bescheid,
denn iaz kimmt ja na de Fastenzeit.
Mit Starbier, Obatztm, Geselchtem und Kas,
do hast zum Abnehmen echt a Chance. . .
I hoff ad letzt, i war koam zu grob,
und dass i neamand beleidigt hob.
Aber mir Bayern, i glab, des konn ma sogn,
könna a wengerl Dablecka scho vertrogn.
Und so verabschiede ich mich jetzt ois Euer
ergebener und oider Schafflerkasperl Josef Meyer.

D'Miek Michielsen is bei uns am Ort,
a prima belgischer Kulturimport.
Sie is, do seids ja oi informiert,
in da Kulturszene gescheid engagiert.
Taat se d Miek auf dem Gebiet net so stark o
na waarn ma künstlerisch doch recht arm dro.
Sie hot tausnd Ideen, des is a Pracht;
sogor da Wasserturm is durch sie wieder zum Lebn erwacht.

Ja de Miek is scho a Power-Frau,
Adventskalender und Beleuchtung warn echt a Schau!
Und an de nettn Figurn erinnern mir uns no oi,
vo dene d Stodt war direkt voi.
Wenns wieder moi a Ausstellung vorbereit,
do beteilign sich so manche Leut,
weils natürle oi recht gern
gemeinsam mit ihr ausstelln tean.
Aba wos net schö is - wia i moa:
Beim Auframa is hoit na meistns alloa.
Und weils do so vei Lastn umanande ziagt,
hats angeblich a broats Kreuz inzwischn kriagt.
Drum sog i jatz ganz klar Bescheid:
"Do muaß se wos ändern, liaba Leit!"
Ober auf jedn Foi für da Miek ihrn Schwung
hob i Hochachtung und Bewunderung!
Soiche Zuwanderer, des derf ma deutle sogn,
kannt ma zweifelos no mehra votrogn.

GEDICHTE DES SCHÄFFLERKASPERLS

GZ, Gerhard Kohlhuber, Montag, 07.02.05
Fotos Miek Michielsen

Bei frostigen Temperaturen und eisigem Wind, aber bei strahlendem Sonnenschein absolvierten die Geisenfelder Schäffler am Samstag und Sonntag weitere 28 Tänze. Gerade am Sonntagnachmittag war auf Grund des Lichtmessmarktes die Zuschauerschar, die die einzelnen Auftritte verfolgte, besonders groß. Hier die lustigsten Gedichte von Schäfflerkasperl Josef Meyer:

Vom Wirts Schos z Godn is mir bekannt,
der tragt bei der Nacht sein Gockl im Dorf umanand.
Bei Tag hat`n da Schos hoit net erwischt,
drum hat an bei da Nacht vom Stangerl gfischt.
Und hat ihn na bloß zum Schalk auffe to,
na habn dem seine Hehna schließle aa wos davo.
Und in dera Hinsicht, so bin i informiert,
hot da Gockl aa prima funktioniert.
Bloß oans is an dem Viech echt a Graus:
Mit da Tageszeit kennt se der net recht aus!

Der kraht, ja so berichtens mir,
um Mitternacht oder um drei da Früah.
De Oberdorfer befürchten schon pfeigrod,
weil da Schos scho wieder an Gockel übrig hot,
dass er den schließle zu eana auffe tragt.
Da sans dagegn, hams scho ganz deutlich gesagt.
Net dass der hat schließle aa so an Zeitdeffekt,
und bei der Nacht na plärrt ois wia varreckt.
Oiso Schorsch, lass die Gickerl liaba dahoam.
Des is guat fürn Dorffriedn, wia i moan.

Da Neubaun Sepp, da junior,
is a aktiver Feuerwehrler, des is wohr.
Und wer bei am Einsatz is als ersta do,
der fragt per Funk na glei de Umständ o.
Neulich ist da Josef hoit da Erste gewn,
und hat glei gfunkt, so hör i ren.
Was los is, hat er sofort gfragt,
doch kriagt hat er koa Antwort, wia er sagt.
Er fragt noch a paar Moi glei,
doch s Funkgerät muaß staad bliebn sei.

Er hat na de andern gleich entdeckt:
"Da kimmt nix, unser Funk, der is defekt!"
Da Polizist in da Leitstell, hamms ma vorron,
der waar dabei schon bald narrisch worn.
Denn er hat ja dreimoi schon vozeit,
wo da Einsatz is und was da feit.
Im Feuerwehrhaus, so bin i informiert,
hätt gewiß ois einwandfrei funktioniert.
Bloß will ma am Funkgerät was hörn,
muaß natürli da Lautsprecher aufdraht wern.
Und de simple Tatsach hat unterdessen,
da Josef im Übereifer glatt vergessen.

De Hollweck Irmi, an Vitus sei Schatz,
schlaft ad Nacht meist wia a Ratz.
Doch neulich da früah um zwoa, da is daschreckt,
an ganza lauts Geräusch hat sie geweckt.
De Irmi is plötzli wieder ganz munter,
und rumpelt aufgregt d Treppn nunter.
De Ursach von dem Geräusch war dann pfeigrod,
schnell klar, wia sie ihren Mo gseng hod.
Ohne ein Wort darüber zu verliern,
hockt da Vitus vorm Computer mit a Beule aufm Hirn.
Beim Ebay-Surfen, so ist mir bekannt,
hat den guatn Mo da Schlaf übermannt.
Immer weiter sinkt er vor,
bis er rumpelt mitm Schädl gegn an Monitor.
"Ja Mo", hat d Irmi gsagt, "i versteh di net,
aber geh hoit dann moi eher ins Bett."
"Mei, Frau", sagt da Vitus, "s Bett muaß hoit warten,
wennst steigern wuist a oide Ansichtskarten."
Mei Tipp, Irmi: Kauf eam a Schutzband für die Stirn,
da mit er sich net wieder ohaut de Birn.
Da Heidersberger Walter wia i woaß,
is aufs Profi-Boxen direkt hoaß.
Fürn Vitali Klitschko sein Weltmeisterschaftsfight,
hat er sich extra da Früah um drei an Wecker gsteit.
Er is desweng dann ins Wohnzimmer no,
und schaugt se dort den Kampf hoit o.
Des hat se dann, so hör i sogn,
doch ganz schö in die Läng hoit zogn.
Uma hoibe fünfe hats dann leider,
an Walter schon gfroren wia an Schneider.
Und des war für eam na scho a Gfrett,
drum is a schließli wieder nei ins Bett.
Doch wiara na steigt in sein Flohweiher nei,
dann sehgt er, ja varreck doch glei,
dass im Schlafzimmer ganz wunderbar,
ja auch a Fernseh gstandn waar.
Den Boxkampf, ja des waar gwiß bsonders nett,
hätt er ganz bequem seng könna im warma Bett.
Und vielleicht hätt des da Resi a no taugt,
dass mit eam gemeinsam Boxn schaugt.
Oiso fürs nächste Mal rechat i ganz gwiß,
dass da Boxkampf dann im Schlafzimmer is.
Und nach dem Sieg, des waar doch schön,
kannst selber in den Nahkampf glei übergehn!

Schlusstanz mit Fackelzug als krönender Abschluss

Noch 40 Schäfflerauftritte

GZ, Gerhard Kohlhuber, Samstag, 05.02.05
Fotos Peter Mühlbacher

Sonnenschein und Temperaturen um die null Grad verspricht Petrus · besser könnten die Rahmenbedingungen gar nicht sein für den "Endspurt" der Geisenfelder Schäffler. Genau 40 Tänze haben die "Rotjacken" noch vor sich · mit dem Fackeltanz vor dem Rathaus als krönendem Abschluss. Letztes Faschings-Highlight in Geisenfeld ist anschließend dann die große GFG-Disco-Party in der Siegelhalle.

Am Samstagvormittag sind die Geisenfelder Schäffler noch einmal in den Ortsteilen unterwegs, doch die letzten gut 30 Auftritte absolvieren sie dann im Stadtgebiet (siehe Auftrittsplan unten). Am Rosenmontag sind es dann noch genau elf Tänze, ehe nach dem Abendessen der Fackelumzug ansteht.

Dieser führt vom Geisenfelder Hof über die Maximilianstraße und den Marienplatz zur Schranne, wo · eingerahmt von rund 60 jugendlichen Fackelträgern · der Abschlusstanz mit Abschiedsversen von Hauptkasperl Josef Meyer und dem traditionellen Zerbrechen eines Reifens stattfindet. Zu der sicherlich wieder sehr stimmungsvollen Veranstaltung in die gesamte Geisenfelder Bevölkerung herzlich eingeladen. 1998 waren es mehrere tausend Zuschauer, die sich das bewegende Ereignis nicht entgehen lassen wollten.

Geisenfelder Schäffler tanzen am morgigen Freitag in München

GZ, Harry Bruckmeier, Donnerstag, 03.02.05


Zum ersten Mal seit 21 Jahren tanzen die Geisenfelder Schäffler wieder außerhalb der Grenzen ihrer Heimatstadt. Letztmals war das 1984 der Fall, als man auf Einladung des damaligen Landwirtschaftsministers Hans Eisenmann im Hof von dessen Ministerium und anschließend noch an der "Münchner Freiheit" auftrat. Das zweite "Auswärtsgastspiel" datiert aus dem Jahre 1977, als man für einen Auftritt die Schwabenmetroplole Augsburg ansteuerte.

Nun kommen die TV-Schäfflertänzer zusammen mit der Stadtkapelle am morgigen "Ruaßigen Freitag" einer Einladung des Cafe "Münchner Freiheit" in der Landeshauptstadt nach, wo der traditionelle Reigentanz gegen 16 Uhr aufgeführt wird. Den Kontakt hatte Geschäftsführer Hans Eickelmann junior geknüpft, der im Jahre 1991 als Aktiver beim Schäfflertanz in Geisenfeld mit von der Partie war.

GEDICHTE DES SCHÄFFLER-KASPERLS

GZ, Mittwoch, 02.02.05
Fotos : Miek Michielsen


Über prächtiges Winterwetter konnten sich die Geisenfelder Schäffler bei ihren Auftritten am vergangenen Wochenende freuen. Während am Sonntag das Geisenfelder Stadtgebiet Schauplatz der Tänze war, galt es am Samstag Auftritte in Ernsgaden, Vohburg und in den nördlichen Ortsteilen zu absolvieren. Auch in Unterpindhart war man zu Gast, und hier bekam dann mal der "Oberkasperl" selbst sein Fett weg. Beim Tanz vor Josef Meyers Anwesen schlüpfte Karl Steinberger in dessen Rolle und wusste auch so einiges über den Hauptkasperl zu berichten. Hier die lustigsten Verse von den beiden Tanztagen:

De Lackermair Liese kauft se teure Schweitzer Messer ·
extra scharf, denn da geht das Schneiden besser.
Aber wegen der Messer, des war des Schöna,
hat`s nimmer gscheit Gitarrenspielen könna.
Denn wie ich im Bilde bin,
hat sie sich mehrmals in die Finger gschnien.
Drum ist zum Gmelch an Laden nei, ohne Lacha:
"Könnts ihr de Messer stumpf mir macha?"
So einen seltsamen Wunsch hat noch niemand ghabt,
und drum fragt Zenta den Walter, wia des klappt.
Doch der weiß Rat, des dürfts ma glam:
"Schneids mit de Messer unsere alten Schachteln zsamm!
Dann sans stumpf und tun gewiß nix mehr ritzen,
da kann man sich mitm Arsch dann aufesitzen."
So hat er gsagt und die Zenta hat gschnien ·
und de Liese, de war zfriedn. Sie tut se einfach sakrisch gfrein, auch wenns mit de teura Messer nur no Knödel konn schneidn.

Der Wittmann Franz, ja da gehts auf,
fahrt mit seinem Stammtisch zum Oktoberfest nauf.
"Heut", sagt er, "gehn ma zum Schichtl nei,
des muaß bestimmt a Fetzen-Gaudi sei!"
Er hat sich dort dann gleich informiert,
wo der sitzt, den man zum Schaffott nauf führt.
Zu seine Kumpels sagt er "des werd a Schau,
"da lotsen wir heut den Soizgore (Hans Leppmeier) nau.
Du, der werd schaun, der kriagt gwiß Boin,
wenns eam hernach zum Köpfen hoin!"
Es hat tatschlich g`klappt dann, ganz ohne Witz ·
da Soizgore hock se aufn Diliquentensitz.
Doch wie es schließlich is soweit gewn,
nehmens`n net, sondern den danebn.
Und des war dann, ganz ohne Pflanz,
koa anderer als der Wittmann Franz.
I hab de Schausteller fei scho im Verdacht,
de ham des mitm Franz mit Absicht gmacht.
Und i bin ma sicher, dass do pfeigrod,
ganz bestimmt koan Foischn troffa hot.

Da Doc Schorsch (Georg Denk), des is a Mo,
den man auf jeder Feier treffa ko.
Doch beim Oberpindharter Schützenboi,
i sags ganz laut, da hats eam dann sei Gstell zsammkaut.
Links und rechts, so hör i redn,
is jeweils a Gardemädel bei eam einghackelt gwen.
Doch trotz dieses Liebreizes hat er`s gschafft pfeigrod,
dass er zwischen de zwo ganz oafach eigeschlaffa hot.
Es wär aber auch möglich, so a Gschiss,
dass des bei eam scho a Alterserscheinung is.
In dem Foi, Helga, konnst as fassn,
und derfst eam beruhigt fuatgeh lassn.
Denn wenn oan scho bei so junge Deandl einschlaft,
außer Bier und Brotzeit na nimmer vui laft.

Da Wittmann Max, hamms mir vozeiht,
hat für sein Gabisgartl an Mist vom Woife bestellt.
Da Xare kommt mitm Mistbroata glei
und sagt zum Max: "Weis mi in dei Einfahrt ei.
Und wenn ois passt, dann plärrst ma scho,
na fang i glei mitm Oblaarn o.
Wie er aber do neirangiert,
hätt er `s Gartentürl bald ramponiert.
Da Max hinten, der winkt und plärrt,
doch da Xare versteht des ganz verkehrt,
und schoit na glei sein famosen Mistbroata ei.
An Max sein Gsicht und Gwand · ois voller Dung,
so a Mistbroata arbat scho mit Schwung.
Da hilft koa Plärrn mehr und koa Winka,
da konnst bloß mehr erbärmlich stinka.
Aber an Max sei Bart is, ganz ohne Faxen,
durch den Mist na ganz besonders guat gwachsen.

Karl Finkenzeller über Josef Meyer:
Ois Feierwehrkommandant pfeigrod,
da Meyer Sepp im Landkreis bald die meisten Dienstjahre hot.
Doch bei de Einsätz, do wo`s brennt,
an Meyer Sepp fast koana kennt.
Da is er woaß da Deife wo,
beim Löschen is er gwiß net do.
Des is natürlich a Problem bei an so wichtigen Mann,
er is wahrscheinli da oanzige,
der`s Feuerwehrauto anlassen kann.
Und des Ergebnis von dem Malheur:
Wenns brennt, dann deans a se s`Pindhart schwer.
Wenns ausrucka müssen, ja do varreck,
dann ziehn s Feuerwehrauto mitm Bulldog weg.
Und springt da Karren dann no net o,
fahrens bis zum Brandherd weiter so.
Ois Alternative könntens natürlich, ohne Liang,
die oide Spritzn wieder ausseziang.

SCHAFFLERGEDICHTE VOM WOCHENENDE

Auch an diesem Wochenende waren sie wieder unterwegs, die Schaffler mit ihrem dichtenden Kasper. Hier einige Auszüge aus den lustigen Versen:

GZ, Margarete Zurek, Dienstag, 25.01.05
Fotos : Miek Michielsen und Peter Mühlbacher


Vom Rainer (König) is mir a no bekannt,
der is oiwei in Eile, hots oiwei pressant.
An Samstag hättns fuatgeh woin,
do hot am Rainer hoit gor net gfoin,
weil sei Mariele hob i ghört,
mitm Herrichtn oafach net firte werd.
Und weil a deseng schon in Rage war,
is er mit Schwung vo da Garage raus, des is klar.
Dabei hot a ober leider überseng,
dass s Garagentor no zua is gwen.
S Auto war ganz schö demoliert
und da Abend gloffa, garantiert.
Am Schorsch senior (Kneidl), des is scho a weng a Scheiß,
dalabt da Dokta wegam Zucker bloß a alkoholfreies Weiß.
Doch da Schorsch hot se a oagns Rezept ausdenkt,
wia er an Bluatzuckerspiagl nachhaltig senkt.
Vo de fast laara Weißbierflasche schütt a glei,
des Resthepfa in sei Alkoholfreies nei.
Da Zuckerspiagl, sagt a, geht do ro,
und fast noch echtm Weißbier schmeckts na scho.
Da zwaote Grund, so schatz i glei,
werd wahrscheinle eher der entscheidende sei.
Außerdem glab i a ganz bestimmt,
dass mit da Hepf ar a weng Alkohol neikimmt.

Bei de Börders so berichtns mir,
is an Summer oft Tag der offenen Tür.
S Wetter wor grod echt a Pracht,
da Huberts hots es auf da Terassn gmüatlich gmacht.
Do rumpet eana Katz bei da Haustür rei
und wia da Blitz an eam vorbei.
Da Grund werd am Hubert sofort klar,
weil a Hund mit Karacho hinter ihra war.
Da Hubert, der springt sofort auf
und nimmt d Vofoigung vo der Hundsmatz auf.
Und ois guata Sprinter hoit a glei
des Hundsviech a na ei recht schnei.

Des is eam ober zum Vohängnis worn,
denn er hot dem Hund, ko i vorron,
an richtign kernign Spitz na gebn,
do hots eam seine Zecha vobogn desweng.
Tobt hots, do vogeht da s Lacha,
dass a gmoant hot, er hätt se Zechan brocha.
Da Hax hot eam wehdoa, des war arg,
tatsächlich bis zum Christkindlmarkt,
und do hot a se na a Armband kaft,
mit dem da Schmerz angeblich im Sand volaft.
Und tatsächlich sois ghoif homm, ma möchts net fassn.
Ober i moa, da Schmerz hot vo selber nachelassn.
Da Spitz hot trotzdem gwirkt, komma sagn,
denn da Hund macht um an Hubert jatz an großn Bogn.

Vo da Weiher Kerstin, vozoins ma hoit,
dass sa se a Müsli einverleibn woit.
Und des hätt sie na desweng
in da Mikrowelln warmmacha meng.
A Zeitlang wart sie na hoit drauf,
ober schö langsam regts de Gschicht na auf,

weil de Mikrowelln oafach net pfeift,
wos d Kerstin net sofort begreift.
Doch schließlich denkt sa se na glei:

"Des Zeug muaß doch längst scho fertig sei!"
Doch wias an d Mikrowelln na schaut,
do hätts ihra Augn zerscht boi net traut:
De war nemle laar, so hör i ren,
und is a goar net eigschoitn gwen.
A Zeitlang später, des war vareckt,
hots as Müsli im Kühlschrank na entdeckt.
Oisi so an Foi hob i serschte Moi gehört, d
ass d Mikrowelln mitm Kühlschrank vowechselt werd.

Und von da Gerda (Weiher), da Mamm, hamms mir vorron,
de is zum Onkel Brücklmoa Sepp as Krankenhaus gfohn.
A schöns Flasche bringts eam ois Präsent,
weil sie beim Sepp do Ehr damit aufhebn könnt.
Doch wias es eam gibt, do sagt da Brücklmoa:
"Ja wos soi i den mit am Solotöl doa?".

Vom Häusler Hans hobns mir beteuert,
der hot an Nachwuchs vom Weiher Klaus kräftig gefeiert. Angeblich woa hoit Brotzeit so fett,
dass ohne Schnaps glei gor nix geht.
Da Hans und Christina san na hoam mitm Ral.
Und des war scho a weng a schwieriega Fall.
An da Krezung Dr. Bayberger und Hopfastraß
biagt da Hans rechts ob, ganz ohne Spaß.
Christin fohrt grodaus hoit wia oiwei,
und des taat ja eigntlich richtig sei.
Obers Rechthobn hot era do net abei bracht,
denn oi zwoa sans sauber zusammakracht.
Mehra brauch i fast nimma sogn,
denn gemeinsam sans na vom Radl roflogn.
Da Hans is schuid gwen, ohne Zweifel,
doch für Christina hot de Gschicht an Teufi,
denn er is woach glandt, hört ma vozeihn,
er is nemli direkt auf sie auffe gfoin.

Vom Sause Sepp konn i enk sogn:
Der is an Urlaub auf Mallorca gflogn..(...)
Noch da Landung war a fro, ganz ohne Frog,
ober leider war nacha de nächstn acht Dog
s Wetter genau so schlecht (wie beim Flug).
D Marlene war sauer, am Sepp wars recht,
denn s Strandliegn is ja allemoi
sowiaso net so am Sepp sei Foi.
Und so hot a, des war für eam des Schöna,
acht Tog vorm Fernseh hocka kenna.
Ja des hot eam scho wirkle taugt,
a Fuaßboispspei nochm andern ogschaugt,
so dass für eam, des sei is klar,
a ganz gelungena Urlaub war.
Ma hört er taat nächsts Johr glei wieder fliagn ·
wenn s eam wieder aso a Wetter garantiern.


GEDICHTE DES SCHÄFFLERKASPERLS

Auch an diesem Wochenende wusste der Kasperl bei den Auftritten der Schäffler wieder Lustiges über die Missgeschicke einiger Bürger zu berichten. Hier ein paar Auszüge:

GZ, Margarete Zurek, Montag, 18.01.05
Fotos : Miek Michielsen und Peter Mühlbacher


"Beim Strauß Hans gibt`s oa Thema bloß:
Wiavei Fisch er gfangt hot und wia groß.
Noch seine Größnangabn, do braucht net ren,
müaßts im Schieleinweiher Haifisch gebn.
Ober ois Präsident vom Fischervorein
konnst net vo kloane Rotfedern vozeihn.
De meiste Zeit is a übrigens mitm Hund
beim Fischn am Schieleinweiher drunt.
Den Hund, so komma tatsächlich hörn,
mog er angeblich desweng bsonders gern,
weil eam außerm Hund, wia er moniert,
dahoam neamd anderscht mehr pariert.
Ober i befürcht, da Hund folgt eam a sched,
wenn an fragt, ober hergeht oder net.
Ober da Hans ko se trotzdem net beschwern,
weil in der Stodt drobn fast olle auf eam hearn.
Der Elektroherd beim Humpe (Sepp) der war hoit
so ungefähr zwanzg Johr scho oid(...)
Da Sepp is sporsam, do hilft koa Red,
und hot gmoant:"An Neua leidts und brauchts a net!"
Doch na hot a im Urlaub Zeit hoit gnutzt
und mit Zahnbürschtl und Pril an Dunstabzug putzt.
Be dera Arbat hot a se unterdessen
tatsächlich as Zeranfeld auffegsessn.
Grod wiara fertig gwen is, des war beschissn,
hot`s im letztn Augnblick na s` Zeranfeld zerrissn.
Des Interessanteste an dem Vorfoi war
am Sepp sei charmanta Kommentar:
Wenn d` Hannelore mit ihrm Hintern waar gsessn drom,
taat er eher Vorständnis für den Zeranbruch homm.
Ober dass des mit seim Arscherl glei passiert,
des is a Umstand, den er net kapiert!
D` Hannelore, de kennt am, do braucht net ren,
und is deswng a net beleidigt gwen,
no dazua wos durch den Vorfoi pfeigrod
na endlich doch ihrn neua Herd kriagt hot.
Der Keller Rich, des war a Gschieß,
kürzle krank vom Arbatn hoamkemma is.
Da Sabine jammert a vor, wia i hör
"Mia tuan mei Ohrn gscheid weh und i hör fast nix mehr!"
D` Sabine woaß, do ghört wos do,
und telefoniert glei mit`m Moaburger HNO.
Da Rocker fohrt auf Moaburg glei
und hockt se beim Dokta as Sprechzimmer nei.
"Des" denkt a se "is oiwei da gleiche Gang,
zu 95 Prozent han hoit bloß d` Weiba krank!"
Denn er war ja, wos sogts do,
im Wartezimmer tatsächlich der oanzige Mo!
Schließle kommt a dro, woaß i bescheid,
und da Dokta fragt eam, wos eam feiht.
Vom Rocker kimmt wieder de gleiche Red:
"S Ohr tat ma weh und hörn tua i net!"
Do moant da Dokta bloß "So, so ·
ober segn und lesn könnans scho!"
"Ja freile" sagt da Rich do drauf ganz fix
"am Ohrwaschl hob es, de Augn gfehlt nix".
Da Dokta moant "I konns net recht glamm,
jetz lesns amoi wo Sie grad san".
Do hätts am Rich seine Augn boi aussepatzt,
wiara lest: Geburtshelfer und Frauenarzt.
Vom Peter (Russ) woaß i ober no a Gschicht:
Der hot für de Junge dahoam as Haus vorricht,
wia de hoit fuat in Urlaub warn,
do is eam passiert a netta Schmarrn.
Katzn hot a gfuattat unverdrossn
und jedn Tog a Bleamel gossn.
Im Bad drinn steht a schöna Farn,
den hot ar a bewässert ohne Schmarrn,
dabei is eam gor net aufgfoin gwiß,
dass da Bleamescherm scho übergloffa is.
Wia de Junga wieder zruckkemma san,
do erklärns am Senior sodann,
dass a den Farn net giaßn brauchn hätt,
weil der nemle aus Plastik besteht.
Do interessierat mi hoit jatz no grod,
ob er an Teddybärn a gfuattat hot.

Immer im Takt

Flotte Sprüche und perfekte Beinarbeit bei den Geisenfelder Schafflern

Espresso, Kerstin Heger
Sonntag, 16.01.05
Fotos : Miek Michielsen und Peter Mühlbacher


"Der schönste Schäfflertanz der Welt ist nach wie vor in Geisenfeld" - angesichts der feschen "Rotjacken" die seit einigen Wochen fleißig ihren Auftritt üben, glaubt man den Worten von Hauptkasperl Josef Meyer gerne. Bei der Generalprobe am 18. Dezember haben die jungen Burschen mit den strammen Wadln ihr Können bereits unter Beweis gestellt, seit dem 2. Januar führen sie in aller Öffentlichkeit "Lange Laube", "Kreuz" und "Krone" sowie die vielen anderen Figuren in Perfektion vor. Tanzleiter Ludwig Fortner "trietzt" die Herren, bis sie jeden Schritt im Schlaf beherrschen. Damit sie bei der traditionellen Schäfflermelodie "Abe heid is koid" nicht aus dem Takt kommen, steht ihnen eine Abordnung der Stadtkapelle Geisenfeld musikalisch zur Seite.
Für die flotten Sprüche ist auch heuer wieder der beliebte Sprachakrobat Josef Meyer zuständig. Und was wäre ein Schäfflertanz ohne Reifenschwinger - Mathias Humpel und Ludwig Fortner jr. zeigten sich bei den ersten Versuchen unter freiem Himmel "sturmerprobt" und "wetterfest".
Der Schäfflertanz geht auf das Jahr 1517 zurück - er wurde in München als inständige Bitte um Schutz vor der wütenden Pest aufgeführt. Alle sieben Jahre treten seitdem junge Burschen zum Tanz an, allerdings ist schon lange kein echter Fassbinder mehr unter ihnen. Nach Geisenfeld kam der Brauch 1886 über Rottenegg, wo Schäfflermeister Deierer ihn einführte.
Heuer müssen die Geisenfelder über 200 Auftritte in 13 Tagen absolvieren, die Saison ist extrem kurz. Deshalb wurde auch in Absprache mit Stadtpfarrer Thomas Stummer bereits am 2. Januar der Auftakt gefeiert - wie es sich gehört, war dabei der erste Tanz dem geistlichen Herrn gewidmet. Tanz Nummer zwei folgte zu Ehren des Bürgermeisters Josef Alter als Vertreter der weltlichen Macht. Ganz gleich, wer geehrt oder "auf´s Korn genommen wird", die feschen Schäffler versprechen mit ihrem scharfzüngigen Kasperl auch für 2005 Genuß für Auge und Ohr.

Peppig, aber nicht unter die Gürtellinie

Am Pro Tanzsaison reimt Schäfflerkasperl Josef Meyer über mehr als 500 Personen

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Donnerstag, 13.01.05
Fotos : Miek Michielsen und Peter Mühlbacher


Es ist ein richtiger Tross an Zuschauern, der die Geisenfelder Schäffler von Auftritt zu Auftritt begleitet. Die Leute wollen natürlich in erster Linie "ihre" Rotjacken tanzen sehen, aber nicht nur das: Ein Grund für die Vielzahl der Zaungäste sind sicherlich auch die köstlichen Verse von Schäffler-Hauptkasperl Josef Meyer. Ist es doch das ideale Thema für den Ratsch am Stammtisch oder vor dem Supermarkt, was über die einzelnen Leute so berichtet wurde. Anlass für die GZ, sich mit dem "Versdichter" mal über seine Rolle bei den Geisenfelder Schäfflern zu unterhalten.

1984 war der Meyer Sepp zum ersten Mal mit der verantwortungsvollen Aufgabe des Schäffler-Hauptkasperls betraut · heuer ist also seine vierte Tanzperiode. Natürlich muss der Unterpindharter Hauptschullehrer dabei das Reimen nicht alle sieben Jahre neu erlernen. Als langjähriger Hochzeitslader, Bauernjahrtagslader und "Bruder Barnabas" beim FW-Starkbierfest hat er beim "Dichten" viel Routine.
Die Fußstapfen, in die er 1984 trat, waren dabei sehr groß. Schließlich war er Nachfolger eines "Winter Fritz", an dem er natürlich anfangs gemessen wurde. Meyers Kasperl-Kostüm ist im Übrigen noch genau dasselbe, das sein Vorgänger 1971 getragen hatte · abgesehen von den Socken, den Rüschen und der Haube.

200 Tänze pro Schäfflersaison, darunter viele Sammeltänze · das bedeutet weit über 500 Personen, über die es etwas zu reimen gilt. Da ist es nicht erstaunlich, dass der 55-Jährige werktags oft bis in den späten Abend hinein vor dem Computer sitzt, denn am Wochenende bleibt wegen der Auftritte ja kaum Zeit. "Das verfolgt einen dann manchmal auch in den Schlaf", schmunzelt er und lässt wissen, dass er schon mal mitten in der Nacht aus dem Bett springt, um eine gute Idee zu Papier zu bringen.

Den "Stoff" für seine lustigen Gedichte erhält er von Angehörigen, Nachbarn, Vereinskameraden oder von den Schäffler-Werbern, die ihrerseits ja schon im Vorfeld oft mit lustigen Geschichten "gefüttert" worden waren.

A propos Nachbarn: Gelegentlich komme es vor, dass Leute ihn als "Instrument" verwenden wollen, um Nachbarschafts-Streitigkeiten über die Schäffler-Gedichte auszutragen und "schmutzige Wäsche" zu waschen. Aber dafür, so Meyer, "gebe ich mich nicht her". Wo es ins Intime oder unter die Gürtellinie geht, halte er sich raus. "Ein bisserl anzüglich darf es natürlich aber schon sein", betont er. Es sei halt eine Gradwanderung, hier "die Grenzen des guten Geschmacks" einzuhalten. Bisher, und dies gelte auch für die zurückliegenden drei Tanzsaisonen, habe es auch noch nie nennenswerte Beschwerden von "Betroffenen" gegeben. Für die alteingesessenen Geisenfelder, die einen Tanz in Auftrag geben, "gehört es einfach dazu, beim Schäfflertanz ausgesungen zu werden". Schließlich will keiner als so langweilig dastehen, dass der Schäfflerkasperl überhaupt nichts über ihn zu berichten weiß.

Nur vereinzelt · von "Zuagroasten" · wird dies ein wenig anders gesehen. So weiß der Meyer Sepp von folgender Aussage eines allseits bekannten, aber nicht von hier stammenden Geisenfelders: "Das ist ja ein komischer Brauch: Da wird man veräppelt und muss dafür auch noch bezahlen".

Natürlich muss es der Meyer Sepp auch aushalten, wenn er selbst, bei "seinem Tanz", an die Reihe kommt. Dann springt für ihn üblicherweise der Steinberger Karl ein, und es ist davon auszugehen, dass der über den Kommandanten der · flotten · Unterpindharter Feuerwehr auch so einiges zu berichten weiß. . .


Erste 16 Auftritte "prima geklappt"

Am 6. Januar abends Benefiztanz der Geisenfelder Schäffler für die Flutopfer

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Dienstag, 04.01.05
Fotos : Peter Mühlbacher und Miek Michielsen


"Gefallen hat es allen Burschen super. Wie es mit dem Muskelkater ausschaut, konnte man am Sonntagabend noch nicht genau sagen", schmunzelt Georg Dellermann. Insgesamt zieht der Schäfflerhauptleiter über den ersten Tanztag eine überaus positive Bilanz: Bei keinem der 16 Auftritte habe es "größere Schnitzer" gegeben, und auch der eng gesteckte Zeitplan sei weitgehend eingehalten worden. Die 25 Minuten, die man beim letzten Tanz "hinten dran" war, seien "absolut im Rahmen".

Auch mit dem Wetter, so Dellermann, hätte man es "schlimmer erwischen" können. Abgesehen von ein paar Tropfen bei den ersten beiden Tänzen und einem kurzen Schauer beim Auftritt Am Fall sei man von Niederschlägen verschont geblieben.

Störend, gerade für die Reifenschwinger, sei freilich der etwa böige Wind gewesen, der dann auch für das kleine Malheur von Matthias Humpel beim Tanz vor dem Rathaus mit verantwortlich gewesen sei. "Doch nach anfänglicher Nervosität hat auch er alles super gemacht", lobt Dellermann.
Wie gut die Geisenfelder Schäffler ihren Tanz einstudiert haben, davon konnten sich im Übrigen auch interessierte Zaungäste von auswärts überzeugen: So weilten am Sonntag sowohl Schäfflerkollegen aus Pfaffenhofen als auch solche aus Mainburg und Eschelbach unter den Zuschauern · und wurden von den Geisenfeldern ganz offiziell und sehr freundlich begrüßt.

Dass alles so gut geklappt hatte, lag vielleicht aber auch am "Beistand von oben", schließlich hatte der gesamte Schäfflertross um 10.30 Uhr am Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche teilgenommen · was von Pfarrer Stummer sehr positiv registriert wurde: "Schade, dass heute kein Zähl-Gottesdienst ist", meinte er angesichts des "vollen Hauses" schmunzelnd. Und natürlich war anschließend der Zuschauerandrang bei "seinem Tanz", dem Eröffnungstanz vor dem Pfarrhof, dann auch besonders groß.

Nach den beiden traditionellen Pflichttänzen vor dem Pfarrhof und dem Rathaus ging es zu weiteren 14 Stationen, und überall hin wurden die Schäffler und die Musiker der Stadtkapelle von einer größeren Menschenmenge begleitet. Für die nötige Verkehrssicherheit beim Marsch durch die Straßen und bei den Auftritten selbst sorgten Helfer der Feuerwehr und zum Teil auch Beamte der Polizei.

Zum Teil waren für die Schäffler auch kleine Brotzeiten und Getränke hergerichtet, doch leider, so Hauptleiter Dellermann, konnte man sich diesen gutgemeinten Aufmerksamkeiten auf Grund des engen Zeitplans nicht ausführlicher widmen.

Zeit für einen ganz besonderen Tanz nehmen sich die Geisenfelder Schäffler jedoch am 6. Januar. Dann wird der letzte Tanz des Tages · um 17.30 Uhr auf dem Stadtplatz · als Benefiztanz zu Gunsten der Katastrophenhilfe Südostasien aufgeführt. Alles, was von den Zuschauern bei diesem Auftritt in die Sammelbüchsen geworfen wird, komme unmittelbar den Opfern der Jahrhundertkatastrophe zu Gute, lässt Dellermann wissen, der deshalb auf besonders rege Anteilnahme hofft.


Gedichte des Schäfflerkasperls

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Dienstag, 04.01.05
Fotos : Peter Mühlbacher und Miek Michielsen


Da Knerr Josef, ja des is schö, tuat regelmäßig an Frühschoppen geh. Alle Sonntag is er deswegn im FC-Heim drin, aber er tuat recht knausrig, wia i im Bilde bin. Mehr wia zwoa Halbe trinkt er net, was so mancher net recht versteht. Aber am Sepp sei Ausred, de war stark: `Mei Frau, die gibt ma bloß fünf Mark, so dass i mir, verstehts mi scho, net mehra wia zwoa Halbe leistn ko`. Doch des Schönste is na gwen ganz gwiß, wia vo Mark auf € umgstellt worn is. Da hot er behaupt, da guate Mo, dass er iaz wieder s Doppelte trinka ko, weil er mehrea Taschengeld seitdem beziagt, und vo seiner Gattin glei fünf € kriagt. Sie hätts nämli no net gspannt sodann, dass fünf € zehn Mark wert sei dan. I hoit des zwar bloß für an Flax, gwiß wohr, aber wenns schließlich wär doch d Wahrheit gor, na bitt i d Frau Knerr: `Sans doch so fei, und kürzns eam net auf zwo € fuchzge glei. Denn d Wirt ham inzwischen aufglschong aso, dass man für 2 € 50 bloß mehr oa Hoibe trinka ko."
Da Heimbucher Max, des is gwiß, tatsächlich unter d Maulwürf ganga ist. Mit seiner Tochter, so is mir bekannt, buddelt er in da ganzen Gmoa umanand. Beim Wimmer auf da Baustell, so hör i redn, war er öfter wia d Handwerker glei vertretn. An jeden Winkel suchat er o, ob er net Altertümer finden ko. In Geisenfeld derf bald neamad mer grabn pfeigrod, bevor net da Max ois ganz genau obgsuacht hot. Aber i muaß sogn, des is net schlecht, da hot da Max ganz sicher recht, denn wenn erst amoi da Bagga grabt, mit wertvolle Funde dann nix mehr klappt. Und deswegn ko i an Max und sei Tochta vosteh, eana Engagement, des ist wirklich schö!
Da Röglinger Peter geht, so hör i sogn, mit a Bekannten kürzli durchn Klosterbräubogn. Vo da andern Seitn kimmt a eam fremda Mo, doch sei Bekannte grüaßt den Herrn na scho. Und der grüaßt aa ganz freundlich wieder, und da Peter, ja da legts di nieder, fragt: `Woher kennst denn du den fremden Herrn?` Sei Bekannte duat eam dann den Foi erklärn. Und seitdem, des is echt a starke Nummer, kennt iaz aa da Peter an Stadtpfarrer Stummer.

Trotz Regens Zuschauerandrang bei den ersten Schäfflerauftritten

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Montag, 3.01.05
Fotos : Peter Mühlbacher und Miek Michielsen


Sie tanzen wieder, die Geisenfelder Schäffler! Unter riesiger Anteilnahme der Bevölkerung gingen gestern die ersten 16 von rund 20 Tänzen über die Bühne. Wohl rund 500 Interessenten verfolgten die ersten beiden Tänze vor dem Pfarrhof und dem Rathaus, und auch in der Folge zog eine große Menschenmenge trotz des nasskalten Wetters von einem Auftrittsort zum nächsten. Vor dem ersten Tanz hatten der Schäfflertross und die Zuschauer in einer Schweigeminute den Opfern der Flutkathastrophe in Südostasien gedacht. Hauptleiter Georg Dellermann kündigte zudem eine eigene Spendenaktion der Geisenfelder Schäffler an.

Natürlich wusste Schäfflerkasperl Josef Meyer schon bei den zwei Auftakttänzen so einiges zu berichten · etwa vom Stadtpfarrer Stummer: "Vo da Kirch von Vohburg fährt er rauf, do hoitn eam Polizisten auf. Sie frogn eam dann, woher er kimmt, `Vo da Kircha` sagt er, `ganz bestimmt`. Do frogns eam glatt, glaubn taats as net, ob er vielleicht gor unter Drogen steht. Es is schon traurig, dass de Ordnungsmänner, an Stadtpfarrer glei nimmer kenna. Aber dass eam no für an Junkie oschaun, des duad scho am Fassl an Bodn aushaun. Es gibt oiwei no Leut, de gern in d`Kircha genga, obwois net unter Drogen stenga."

Dass beim zweiten Tanz vor dem Rathaus "der "Löwe" ein Thema bei den Versen des Kasperl war, versteht sich von selbst: " Da hätt i an Vorschlag zur Güte parat, der des ganze Problem schnell lösen taat. Bevor der Streit nimmt weiter seinen Lauf, stellts doch oafach mehra Löwen auf. Oan vorm Stempfhuba und oan am Stadtplatz drent, vorm Rathaus man den dritten aufstellen könnt, und den vierten stellts zum Stoabräu naus, na waar de gesamte Debatte aus. Vo de Kosten her waars a net unangenehm, denn drei Löwen tuat inzwischen ja eh scho gebn" (ausführlicher Bericht zum ersten Tanztag morgen).




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