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Musikschätze früherer Epochen

GZ, Anneliese Lackermair: 15. November 2006

Freude anspruchsvoller Volksmusik kamen am Sonntagabend im Rockermeier-Saal in Unterpindhart voll auf ihre Kosten. Im Rahmen der Geisenfelder Kulturtage präsentierte die "Fraunhofer Saitenmusik" hochkarätige Volksmusik verschiedener Jahrhunderte aus dem europäischen Raum.

Heidi Zink (Hackbrett, flöte), Gerhard Zink (Kontrabass) und Richard Kurländer (Harfe, Hackbrett, Kantele) zogen die etwa 160 Zuhörer mit bester Spiellaune in ihren Bann – vielfach mit Originalen, die sie mühsam in irgendwelchen entlegenen Musiknoten-Sammlungen "ausgegraben" hatten. Ihre Musik besticht dabei sowohl durch Authentizität als auch durch kreative Überarbeitung und Interpretation.

Die Fraunhofer Saitenmusikanten sind in ganz Europa unterwegs, und sie wollen damit zur Erkenntnis beitragen, dass echte Volksmusik eine europäisches Phänomen ist – wenn auch mit regionalen Eigenheiten. Im Auftrag des Goethe-Institutes tourten die drei Künstler aber auch als Botschafter des deutschen Kulturgutes Wochen lang durch Asien und Afrika. Ihre alpenländische Herkunft bleibt aber trotz solcher kontinentaler Erkundungen unverkennbar. Das Faszinierendste an der Fraunhofer Saitenmusik ist wohl die verblüffende Problemlosigkeit, mit der das Trio seine Arrangements präsentiert sowie die scharfe Kontrastierung.

Egal, ob der finnische Nordwind bläst, oder das Händel-Menuett klassisch-barock erklingt – immer werden die Zuhörer in eine meditative Traumwelt entführt. In den skandinavischen Saitensound verweben die Künstler dabei auch bretonische, irische oder Schweizer Klangteppiche. Erst nach vier Zugaben entließen die begeisterten Zuhören die Künstler mit einem lang anhaltenden Applaus.

Fraunhofer Saitenmusik

Der Geisenfelder, Julian Knapp: 1. November 2006

Eines der ältesten und schönsten Wirtshäuser Münchens hat der Gruppe seinen Namen gegeben: Im "Fraunhofer" nämlich haben sich Heidi Zink und Richard Kürländer 1978 kennen gelernt und seitdem gibt es die "Fraunhofer Saitenmusk" - seit fast 30 Jahre also. Mit Harfe und Hackbrett spielten sie zunächst auf den Münchener Kleinkunstbühnen und bei Folkfestivals in Deutschland und der Schweiz. Im Jahr 1981 kam schließlich Gerhard Zink dazu.
Seitdem wird mit Hackbrett, Harfe, Kontrabass, Waldzither, Ungarische Hirtenzither und Blockflöten aus einem Repertoire vorgetragen, dass sich nicht mit dem Begriff "Volksmusik" fassen lässt.

Es ist diese spezielle Mischung instrumenteller Musik traditioneller Herkunft aus den unterschiedlichsten Winkeln Europas, die das Trio ausmacht. Weisen aus dem alpenländischen Gebiet, der Bretagne, Irland, Skandinavien und Böhmen - alles was die Gruppe an musikalischem Material findet und was ihr gefällt, bearbeitet sie und macht es für ihre Instrumentierung spielbar.
Mit ihren konzertanen Interpretationen entzabern sie - so die begeisterte Musik-Kritik - Großmeister wie Mozart oder Händel, indem sie die engen Zusammenhänge zwischen Volksmusik und Klassik aufdecken. Mozart als Stubenmusi, oder umgekehrt die Volksmusik als Klassiker.





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