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Wette verloren: 1200 km mit dem "Bier-Hinkelstein"

GZ, Gerhard Kohlhuber, 30.08.06
Mit Bildern aus der HP www.ploptour.de
und Karikaturen von Benjamin Mastaglio und David Janowitz

David und Benjamin waren sich so sicher gewesen, dass sie ihre Wette gewinnen. Eine Kiste Flensburger Pils schneller "kippen" als ihre beiden Spezl – gar keine Problem! Sie schafften es nicht. Leider waren sie "um eine halbe Flasche" zu langsam, und nun sind die beiden Burschen gerade dabei, ihren Wetteinsatz einzulösen – und der ist ihrer verrückten Wette absolut angemessen: zu Fuß in 30 Tagen von Flensburg bis auf die Zugspitze, und dies mit zwei überdimensionalen Plastikbierflaschen auf dem Rücken! Gestern nun machten die beiden ungewöhnlichen Wandersgesellen in Geisenfeld Station.

Sie sehen irgendwie aus wie Obelix, der seinen Hinkelstein gegen eine Bierflasche ausgetauscht hat. Kein Wunder, dass die beiden 23- und 24-jährigen Studenten gestern auch bei ihrem Marsch durch Geisenfeld alle Blicke auf sich zogen – wie überall, wo sie hinkommen. Und es war auch nicht das erste Mal, dass sie ihre aberwitzige Geschichte erzählen mussten:

Am Pfingstwochenende war es gewesen, als die beiden in feucht-fröhlicher Runde mit ein paar Kumpels in Flensburg zusammensaßen.

Irgendwann kam man dann auf die Bierkisten-Austrink-Wette, und weil sich David und Benjamin so sicher waren, schneller zu sein, waren sie es auch, die den "hammerharten" Wetteinsatz vorschlugen. "Unser Pech war nur, dass wir beide schon einen gewissen Füllstand hatten und unsere Wettgegner noch recht nüchtern waren", erzählt Benjamin schmunzelnd. "Die haben uns eiskalt abgezockt."

Aber Wettschulden sind nun mal Ehrenschulden, und so sind die beiden jetzt seit 25 Tagen unterwegs – während ihrer Semesterferien. Im Schnitt müssen die zwei Flensburger pro Tag gut 40 Kilometer bewältigen, damit sie es schaffen.

Anders gerechnet: Rund 1000 Kilometer hatten sie gestern schon hinter sich, gut 200 noch vor sich. "Am Samstag", so erzählt David, "müssen wir in Garmisch sein. Auf die Zugspitze selbst dürfen wir dann mit der Gondel fahren". Was sich die zwei dann wohl auch redlich verdient haben. . . Ihre gestrige Etappe hatte in Schwaig bei Neustadt/Donau begonnen, als abendliches Ziel war Waidhofen bei Hohenwart vorgesehen.

Und wie geht’s den Beinen nach 100 Kilometern in 25 Tagen? "Die Blasen-Phase haben wir schon hinter uns", grinst Benjamin. "Am Anfang hatten wir jeden Tag welche, aber jetzt kommen irgendwie keine neuen mehr nach."

"Freilich wird es allmählich etwa anstrengend", erzählt Benjamin, besonders, wenn ein böiger Wind weht. Die riesigen Plastikbierflaschen wiegen zwar nicht mal ein Kilogramm, sind aber leider "nicht sonderlich aerodynamisch", berichtet David. "Bei Gegenwind kommt man sich vor wie auf einem Laufband."

Das mit den Riesen-Plastikflaschen auf den Rücken war ironischer Weise bei der Ausformulierung des Wetteinsatzes ihre eigene Idee gewesen – "damit die Verlierer bei ihrer Wanderung besser auffallen."


(Foto Gerhard Kohlhuber in der GZ)
Ein "Eye-Catcher" sind die beiden nun wirklich auf ihrer Wandertour von Nord nach Süd, die im Übrigen auch im Internet mitzuverfolgen ist. Regelmäßig jeden Tag stellen die beiden einen "Erlebnisbericht" ( oft auch mit Fotos) auf ihre Homepage "www.plop?tour.de" – auch als Nachweis, dass Mogeln für sie kein Thema ist . Zumindest per Autostopp würden die zwei ohnehin schlecht weiterkommen. Denn wohin dann mit den beiden Plastik-Hinkelsteinen?

David

Benjamin

 

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