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Ehrenamt ist „Sinnarbeit“

Haderthauer ermuntert zu Engagement

Maggie Zurek
Fotos : Vitus Hollweck

Mit der Bürgerbörse habe die Stadt Geisenfeld eine wichtige Struktur geschaffen, in deren Rahmen die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement wachsen könne, so Staatsministerin Christine Haderthauer am Samstag anlässlich des Festaktes zur Eröffnung der Einrichtung.

Das geplante Bürgerbüro könne „ein Markt sein, auf dem Angebot und Nachfrage sich begegnen“, war die Ministerin überzeugt. 37 Prozent der Bayern seien bereits im Ehrenamt aktiv, weitere 30 Prozent würden es laut Umfrage gerne werden, wenn man ihnen nur zeigte, wie. Diesen Willen zum bürgerschaftlichen Einsatz bezeichnete Haderthauer als „schlafenden Riesen“, den es seitens der Politik zu wecken gelte.

Neuen Initiativen des Ehrenamtes Gestaltungsmöglichkeiten geben, „das ist das Gebot der Stunde für eine vorausschauende Kommunalpolitik“, so die Sozialministerin, die der Stadt Geisenfeld bescheinigte, diese Erkenntnis „hervorragend umgesetzt“ zu haben.

Wo die Politik „allgemeingültig und unpersönlich“ nach überprüfbaren Maßstäben handeln müsse, könne das Ehrenamt „das Menschliche ins Miteinander bringen“.
Um die Rahmenbedingungen für ein solches „persönliches Wirken“ zu schaffen, fördere der bayrische Staat das nichtstaatliche Landesnetzwerk „Bürgerschaftliches Engagement“, das strukturelle und fachliche Unterstützung anbiete.

Die Einführung einer Ehrenamtsversicherung, geplante Koordinierungszentren für landkreisweites bürgerschaftliches Wirken sowie die viel zitierte Ehrenamts-Card dienen laut Haderthauer diesem Ziel ebenso, wie gesetzliche Inhalte auf Bundesebene, die auf bayrische Initiativen zurückgehen.
Wichtig sei es ihr jedoch, dass Initiativen „nicht in Richtung preiswerte Arbeitskräfte“ gehen, betonte Haderthauer.
Vielmehr gelte es zu erkennen, dass das Ehrenamt „Sinnarbeit“ ist, bei der jene Aufgaben von Freiwilligen übernommen werden können, die früher von Großfamilien oder der Nachbarschaft getragen wurden. Etwa wenn ältere Menschen Kindern, die eben nicht ihre Enkel sind, Geschichten von früher erzählen oder ihnen bei den Hausaufgaben helfen. Bedeutend für die Demokratie sei aber auch die Bereitschaft sich in politischen Parteien, im „demokratischen Ehrenamt“ zu engagieren.
Bevor sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug, ehrte die Ministerin gemeinsam mit Bürgermeister Christian Staudter eine Vielzahl engagierter Bürger und Bürgerinnen (siehe untenstehende Auflistung). Im Anschluss daran waren alle Gäste im Rathaussaal zu einem Sektempfang mit Schmankerln geladen.
Das Ensemble Blechspielzeug sorgte mit konzertanter Blasmusik für den würdigen musikalischen Rahmen.

Dank und Anerkennung der Stadt Geisenfeld

Zum Dank eine Urkunde und ein gemaltes Bild mit einem Geisenfelder Motiv

Maggie Zurek, Bilder von Vitus Hollweck

Im Namen der Stadt Geisenfeld sprach Bürgermeister Christian Staudter folgenden Bürgern und Bürgerinnen Dank und Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement aus: Helmut Weinmayer für sein Wirken in der Heimatpflege und bei der Erforschung der Geisenfelder Geschichte;
Vitus Hollweck für die umfangreiche Fotodokumentation des Geisenfelder Lebens und der Geschichte; Rudi Zablowsky für seine umfangreiche Foto- und Filmdokumentation des Geisenfelder Lebens, Peter Mühlbacher für die umfangreiche Gestaltung und Betreuung der Internetseite „Geisenfeld-Online“;
Jutta Mattes für ihr Wirken bei der Betreuung von Fundtieren; Josef Heinzlmeier für seinen unermüdlichen Einsatz um die Sauberhaltung der Straßen und Plätze in Geisenfeld; Marianne und Max Heimbucher für ihre Verdienste um die Archäologie in Geisenfeld; Emmeran Geneder für seine besonderen Verdienste als Kirchenpfleger von Ainau;
Michael Raith für 47 Jahre als Schützenmeister der „Seerose Straßberg“; Walter Schmich für 48 Jahre als Vereinskassier der „Seerose Straßberg“; Anton Kaufmann für seine langjährige Tätigkeit als Abteilungsleiter des TV Skiclubs; Anton Eisenhofer für 30 Jahre als Vorsitzender des HSV Rottenegg;
Hans Gebendorfer für 44 Jahre als Platzkassier des FC Unterpindhart; Hermann und Reinhilde Weyh für ihren ehrenamtlichen Einsatz in verschiedenen Vereinen, vor allem der Stadtkapelle; Christina Wittmann und Birgit Arnold für die langjährige Mitarbeit bei der Tafel Manching;
Edeltraud Gigl als Initiatorin der Strickaktion für bedürftige Menschen im Hochland von Tansania; Franz Wittmann für das Mähen öffentlicher Flächen und die Friedhofspflege in Ilmendorf; Antonie Schlierf und Hannelore Major für die engagierte Tätigkeit als Stadtführerinnen, Ludwig Sommerer für die Erforschung der Geisenfelder Geschichte,
Josef Kölbl für die Verdienste um die Jagdenossenschaft Geisenfeld. Zu deren Überraschung zeichnete Gabriele Bachhuber spontan auch Kulturreferentin Henriette Staudter für ihren „unermüdlichen Einsatz“ im Ehrenamt aus.
  

„Orientierung und Halt“

Restaurierte Fahne des VdK feierlich geweiht

Maggie Zurek, Bilder von Vitus Hollweck

In neuer Pracht präsentiert sich die restaurierte Fahne des VdK Geisenfeld, die am Samstag im Rathaussaal im Beisein von Sozialministerin Christine Haderthauer, MdL Erika Görlitz, Bürgermeister Christian Staudter sowie VdK Kreisvorsitzendem Wilhelm Stehberger und Regionalgeschäftsführer Manfred Klusch den kirchlichen Segen erhielt.
Stellvertretende Bürgermeisterin Gabriele Bachhuber, die derzeit die Geschicke des Verbandes leitet, freute sich, über diese Ehrengäste hinaus auch Vertreter des Patenverbandes Hög und des Nachbarverbandes Wolnzach begrüßen zu können.
Man habe sich anfangs überlegt, ob es sich lohne, die mittlerweile zerschlissene Fahne – die am 22. Juli 1956 erstmals von Stadtpfarrer Franz Heldmann im Beisein von Fahnenmutter Anna Heinzlmeier und Fahnenbraut Christa Götz geweiht worden war – überhaupt der Nachwelt zu erhalten, räumte die zweite Bürgermeisterin ein.
Mit Blick auf die traditionelle Bedeutung einer Fahne als Orientierungshilfe und Zeichen der Zusammengehörigkeit habe man sich am Ende für die Restaurierung entschieden, weil gerade heute der Mensch Orientierung und Halt brauche, so Bachhuber, die allen Spendern für die finanzielle Unterstützung dankte.
Obwohl der VdK kein kirchlicher Verband sei und „für alle Menschen uneingeschränkt“ wirke, komme diese Aufgabe sicher „nicht ohne Segen von oben aus“, weshalb man sich zu einer erneuten Weihe, vorgenommen von Stadtpfarrer Thomas Stummer und Roland Fritsch, entschlossen habe.
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“, dieses Fahnenmotto aus Goethes Gedicht „Das Göttliche“, wolle man im VdK Geisenfeld „unseren Nachkommen erhalten, ja weitertragen“, betonte Bachhuber.
  

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