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Stimmungsvoller Festakt für Schulschwestern

Maggie Zurek
Fotos : Maggie Zurek

150 Jahre Arme Schulschwestern in Geisenfeld – bei diesem Jubiläum wurden am Sonntag die Vertreterinnen des Ordens als Frauen gewürdigt, die in christlichem Geist und mit viel Herz Generationen von Buben und Mädchen das "Rüstzeug" für ein glückliches Leben mitgaben.

Festlicher Auftakt des Jubiläums war ein Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, dessen Liturgie musikalisch mit der Missa brevis in G und dem Ave Maria aus der Feder Jörg Dudas gestaltet wurde – feierlich interpretiert von Kirchenchor, Organist und Bläserensemble.

Stadtpfarrer Thomas Stummer charakterisierte das Wesen der Schulschwestern zunächst mit einer Auswahl an Zitaten von Drittklässlern: "lieb" seien sie und "etwas älter", gingen "viel in die Kirche" und hätten zwar "gar keine Elektronik", dafür aber "guten Kontakt mit Gott".

Der bedeutende Kern ihres Wirkens sei aber der Geist von Ordensgründerin Theresia Gerhardinger, so der Geistliche. Diese habe auf ein systematisches Konzept verzichtet und stattdessen dafür plädiert, die "Herzen der Kinder zu gewinnen". Gleichermaßen schlicht und schwierig sei dies, erfordere es doch, dass man sein "eigenes Herz dabei einsetzt". In einer Gesellschaft, die zunehmend "unverbindlich" werde und angesichts einer Bildungslandschaft, die als "riesiges Experimentierfeld" Ratlosigkeit und Unsicherheit hinterlasse, sei dieses Engagement umso bedeutender.

Schwester Charlotte, Provinzialoberin der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau aus München, dankte für die würdevolle Gestaltung des Gottesdienstes. Auch wenn sich der Aktionskreis der Schwestern im Laufe der Jahre verändert habe, bleibe das Ziel des gelebten Glaubens doch dasselbe: "Durch Sein und Wirken dazu beitragen, dass das Leben der Menschen gelingt".

Wie sehr die Schwestern in der Gemeinde verwurzelt sind, zeigte sich bei dem fröhlichen Pfarrfamilienfest im Geisenfelder Hof, bei dem auch zwanzig ehemals in Geisenfeld aktive Mitschwestern, der einstige Stadtpfarrer Helmut Zandt sowie Dekan Johann Braun anwesend waren.

Allein 70 Mädchen und Buben hatten sich bei Religionspädagogin Anneliese Lackermair für den "Jubiläumschor" gemeldet, um mit den eifrigen Tänzern des Trachtennachwuchses von Margit Steinberger und Martina Götz und einem Querflötentrio das Festprogramm zu gestalten.

In einer von Andrea Dietenhofer geleiteten Meditation hoben einige Schützlinge die Stärke der Schwestern hervor: die Kraft des Trostes und des Zuspruchs, denen sie neben der reinen Wissensvermittlung immer Raum ließen.

Pfarrgemeinderatssprecherin Gabriele Bachhuber ließ die Geschichte des Ordens am Ort (GZ berichtete) in einem gefühlvollen Rückblick Revue passieren. Dabei ging sie auch auf die leidvolle Zeit des Nationalsozialismus ein, die zu den schwärzesten Kapiteln in der Chronik gehört.

Dass nach dem Tod von Schwester Serafine inzwischen keine Vertreterin des Ordens mehr in der Schule wirke, sei sehr bedauerlich, so Bachhuber als Rektorin der Volksschule. Bürgermeister Christian Staudter pflichtete seiner Stellvertreterin bei und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass nicht auch noch der Kindergarten unter der Regie der Schwestern schließen müsse.
Dies wäre ein "riesiger Verlust" für die Gemeinde, so der Rathauschef, der den Ordensfrauen mit einem besonderen Geschenk für ihr "segensreiches Wirken" dankte: Er lud sie als persönlicher Reisebegleiter zu einem ganztägigen Ausflug mit dem Citymobil nach Altötting ein.
  
  
  

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