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Friedlicher Jahreswechsel

Maggie Zurek
Bilder : Peter Mühlbacher


Tief hängende Nebelschleier verdarben den Geisenfeldern heuer die Freude am Silvesterfeuerwerk. Der trübe Himmel schluckte viel von der strahlenden Farbenpracht der Lichtfontänen und Funken sprühenden Raketen, die trotz Wirtschaftskrise zu Hauf gestartet wurden.

Der Einladung des Rathauschefs, mit ihm auf das Neue Jahr anzustoßen, waren am Silvestermorgen überdies zahlreiche Geisenfelder gefolgt.

Ein Gutes hatte das nieselige Wetter jedoch: Die lautstarke "Böllerei" noch weit nach Mitternacht fand schneller als sonst ein Ende und alkoholisierte Streithansel, die in den vergangenen Jahren schon mal für Sondereinsätze sorgten, zog es offenbar recht schnell wieder zurück in die gemütliche Stube – die Polizeidienststelle vermeldete für die Stadt nicht eine einzige Schlägerei.

Auch die Feuerwehr musste laut Kommandant Hans Rottler im Gemeindebereich nicht ausrücken. Bis Redaktionsschluss lag lediglich die Nachricht über einen Fall von Fahrerflucht vor. Im Laufe der Nacht war ein unbekannter Fahrer auf der B 300 in Richtung Regensburg kurz vor der Einmündung nach Engelbrechtsmünster nach links von der Fahrbahn abgekommen, hatte dabei ein Betonrohr und zwei Masten mit Verkehrszeichen sowie einen Leitpfosten touchiert und sich wohl überschlagen.

Den Ermittlungen zufolge dürfte es sich bei dem Pkw um einen Opel neuerer Bauart handeln, der im Frontbereich sehr stark beschädigt ist. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Geisenfeld unter der Telefonnummer (0 84 52) 72 00 entgegen.
Schon am Silvestermorgen waren zahlreiche Geisenfelder der Einladung von Bürgermeisters Christian Staudter gefolgt und hatten im Rathaus-Foyer gemeinsam mit ihm auf das kommende Jahr mit einem Glas Sekt angestoßen.

Christen beider Konfessionen nahmen die Jahresschluss-Gottesdienste zum Anlass, für das Vergangene zu danken, aber auch besondere Anliegen und Wünsche für das kommende Jahr in die Hand des Allmächtigen zu legen. Der katholische Stadtpfarrer Thomas Stummer lud in einer Meditation dazu ein, dem Vorbild des Schauspielers Ernst Ginsberg zu folgen, dem eine schwere Krebserkrankung die Stimme geraubt hatte und der dennoch in einem seiner letzten Gedichte unter dem Titel "Choral" auf bewegende Art und Weise Anlass zum Danken fand "für alle Gottesgaben, für Leben, Luft und Licht", für Freundschaft und Liebe, für den Segen eigener Kinder, aber auch für Leiden und Tränen.

Ginsberg wisse, wie sehr "unsere Träume und unsere Sehnsucht über uns hinaus führen können" und danke dafür, dass er angesichts seines Schicksals mit Gottes Hilfe "nicht ganz in ein schwarzes Loch gefallen ist". Pfarrer Roland Fritsch ermunterte die evangelischen Gläubigen sich auf die ungewöhnlichen Bilder des Propheten Sacharja einzulassen, die in ihrer geheimnisvollen und bisweilen bedrohlichen Symbolik zugleich den Zuspruch Gottes beinhalten "Ich will euch erlösen, dass ihr ein Segen sein sollt. Fürchtet euch nur nicht und stärkt euere Hände". Wer die Bilder von Gottes Zukunft in seine Seele einlasse, der könne vieles aus der Hand und aus dem Herzen lassen, was im vergangenen Jahre geschehen sei. Im Vertrauen auf "die Ewigkeit, mit der Christus uns infiziert hat, können wir mit den Flügeln unserer Seele andere mittragen, wenn auch vielleicht nur für ein kurzes Wegstück, und wir können uns auch manchmal von anderen tragen lassen, von ihrem Glauben und ihrem Gebet", so Fritsch.

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