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Bürgerfest lockte trotz Hitze Tausende BesucherWunsch nach Verlängerung des Festes wurde laut / Beibehaltung des Mittelalterlagers vielfach angeregtGeisenfelder Zeitung, Ellen
Kellerer und Johannes Lachermeier, Dienstag, 24. Juni. 2003 |
Bei strahlendem Sonnenschein läutete die Stadtkapelle am Sonntagvormittag mit zünftiger Blasmusik den zweiten Tag des Bürgerfests ein. Anders als von den Standbetreibern und Organisatoren befürchtet, schauten im Laufe des Tages trotz der großen Hitze erfreulich viele Besucher vorbei. Insgesamt waren es am Wochenende nach vorsichtigen Schätzungen über 15 000 Gäste nicht nur aus Geisenfeld und Umgebung, sondern auch aus Ingolstadt, München, sowie den Landkreisen Eichstätt, Aichach und Regensburg. "Die tolle Atmosphäre in Geisenfeld hat sich einfach rumgesprochen", so ein Besucher auf die Frage, warum er zum Bürgerfest gekommen sei. Andere gaben an, durch die Radiowerbung neugierig geworden zu sein. |
Zufrieden waren am Ende jedenfalls alle Beteiligten · Schausteller, Standbetreiber, Organisatoren und Besucher gleichermaßen, hatte es doch auch am Sonntag nochmals ein abwechslungsreiches Programm gegeben. Schon um halb zehn waren sportliche Wadln und eine gute Puste beim Stadtlauf gefragt (Sonderbericht folgt), wobei die Stadtkapellenmusiker, die ebenfalls trotz steigender Temperaturen "einen langen Atem" bewiesen, die Läufer immer wieder anfeuerten. Als Pendant zum Frühschoppen vorm Rathaus lockten am Marienplatz Michael Bretz und Miek Michielsen zum "Oldie-Breakfast", im Mittelalter-Lager wurde wieder gewerkelt, geschossen und gekämpft. |
Es gab sogar mittelalterliche Speisen und Getränke, wie "bajuvarische Pfannekuchen" oder Met, man konnte einem Seiler sowie einem Bogenbauer bei der Arbeit zuschauen. Ganz schön ins Schwitzen kamen die Drescher, die nach guter alter Sitte die Spreu vom Weizen trennten. Auf der Mukoviszidose-Bühne spielte am frühen Nachmittag die Gruppe "Bappa e Zittu" (zu gut Bayerisch ganz einfach "Friss und hoids Mai") selten zu hörende Volksmusik aus dem Mittelmeerraum und verbreiteten das passende Flair auf der "Piazza". Weil die Bläser zum Teil auf der Autobahn in einem Stau feststeckten, musste der Auftritt des Ensembles "Schutzblech" leider ausfallen. |
Während am Samstagabend die Ausstellung im Rathaus Kunstfreunden viel Sehenswertes bot, zeigte am Sonntag Antoinette Fraedrich kalligrafische Malerei und weihte Kinder in die einfachsten Techniken dieser Kunst ein. Professionell mit viel Hintergrundinformationen führte "Ritter Thorwarth im braunen Gewande" durch das Nachmittagsprogramm auf der Schrannenbühne, dessen Auftakt die vier "Dancing Girls" markierten · Choreographie und Kostüme hatten die Mädels völlig eigenständig auf die Beine gestellt. |
Überhaupt Nachwuchs: Was den betrifft, erwies sich auch das diesjährige Bürgerfest als äußerst kinderfreundlich: Zwar hatte der Kinderflohmarkt am Vormittag am Kirchplatz nicht die erhoffte Resonanz, doch auf der Bühne bewiesen schon die Jüngsten ihr Engagement: Die Jugend der Nöttinger Theaterfreunde zeigten mit einem Kasperlstück ihr schaulspielerisches Talent, eine junge Taekwondo-Gruppe faszinierte mit sportlichen Einlagen und Kinder der "Villa Kunterbunt" führten internationale Tänze vor. "Coolen Streetdance" in Perfektion gab es bei der "HipHop" Formation. |
Dass man selbst im Mittelalter als Dame auf das richtige Outfit geachtet hat, zeigten die Nöttinger Theaterfreunde mit einer Modenschau. Die Marketenderinnen ergänzten diese Eleganz mit ihrem Reigen in bunter Marktfrauen-Tracht. Derweil verzauberte der Clown "Alpar Fendo", der viele Tricks mitgebracht hatte, mit seiner Magie Jung und Alt bei der Muko-Bühne. Auch Michael-Jackson Imitator Jeffrey Kastenmüller riss mit seiner Show nicht nur die Jugend mit. |
Ein Muss für Countryfans
ist jedes Jahr der Auftritt von Michael Bretz. Liebhaber des Swing und
Jazz kamen diesmal bei "Pent a half" auf ihre Kosten. Abschluss
und Höhepunkt des Festes war die Schwertkampfvorführung der
Gruppe "Claymore" vorm Rathaus, die in einem großen Finale
aller verkleideten Teilnehmer auf der Bühne endete. Fotos der Veranstaltung
gibt es unter www.geisenfeld-online.de/kunst. Grabmair zieht positive Bilanz. Die Veranstalter vom VHV sowie der Cf-aktiv zeigten sich hochzufrieden mit dem diesjährigen Bürgerfest |
©Hollweck Vitus |
· die Resonanz allgemein sei sehr gut gewesen und glücklicherweise habe auch das Wetter "gepasst", so Marianne Grabmair, die in ihrer Abschlussrede nochmals allen Aktiven für ihre Mithilfe dankte. Von vielen Schaustellern, Wirten und Standbetreibern war im Laufe der Veranstaltung die Anregung gekommen, das Fest doch um einen Tag zu verlängern, oder zumindest am Samstag früher beginnen und am Sonntag länger laufen zu lassen. Grade am Sonntagabend fänden sich meist noch einmal viele Besucher ein, die enttäuscht sind, weil bereits um 19 Uhr abgebaut wird. |
Grabmair versprach, diese Überlegungen als Tagesordungspunkt auf die nächste vorbereitende Sitzung zu setzen und das Für und Wider einer solchen Veränderung mit allen Beteiligten abzusprechen. Ein weiterer Wunsch der mehrfach laut geworden war, ist die Beibehaltung des Mittelalter-Lagers im Notariatsinnenhof. "Wir kommen gerne wieder", so die Akteure, die von der Stimmung und dem Ambiente des historischen Stadtkerns angetan waren · und sie würden gleich noch weitere Gruppen mitbringen. Und die Kosten? Als echte Idealisten gibt sich die Mehrheit mit Verpflegung, einem anständigen Fasserl und einem Zuschuss zu den Unkosten zufrieden. |