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"Foische Holledauer" trafen den richtigen Ton

Text ; PK. Magdalena Zurek
Fotos : Peter Mühlbacher


Laut Vorankündigung sollte pro "foische Note" ein Euro in die Spendenkasse wandern, damit "ordentlich was zusammenkommt". Was aber tun, wenn die "Foischen Holledauer" bei ihrem Heimspiel im Gasthaus Glas zu Höchstform auflaufen und kaum eine Melodie danebengeht? Zum Glück hatten beim jüngsten Benefizkonzert des bayrisch-preußischen Trios die Zuhörer ein Einsehen mit dem guten Zweck und spendeten trotz richtiger Noten, so dass sich die Mukoviszidosestiftung "cf-Aktiv" am Ende über 841 Euro für die von der Krankheit Betroffenen freuen konnte.


Mit ihrem urigen "Griaß God" an "Saupreißen und bayrisches Gschwerl" zogen die drei Holledauer in die bis in den letzten Winkel besetzte Gaststube ein und im Handumdrehen hatten sie ihre Zuhörer für sich eingenommen. Richtig "gut drauf" waren "die Gerda, der Bu und der Jürgen" (der "foische" unter den Holledauern). Für all jene, die das Trio von Anbeginn kennen, wurde schnell deutlich: sie haben eine Menge an musikalischer und "theatralischer" Routine dazu gewonnen, glücklicherweise ohne dabei ihre Originalität zu verlieren -ob sie ihre Stücke in "Holzdur mit drei Würmern", als "spanischen Landler" oder mit einem preuß ischen Jodler zu Gehör bringen.

Die Lieder -mal im traditionellen Dreivierteltakt brav mit Hackbrett und Gitarre vorgebracht, mal "schräg" und fetzig mit Fotzhobel oder Urlaubsrauschen- kreisen um die kleinen Dinge des Alltags, die jedem von uns nur allzu gut bekannt sind. Wer wüsste nicht ein Lied vom unheilverkündenden "Des hamma glei" eines Handwerkers zu singen, von der Unbill des Alterns, wenns grad überall "zwickt" oder von Kindern, die partout nicht ausziehen wollen. Doch auch die Politik bleibt nicht außen vor. Ob CSU, SPD oder "andere Splitterparteien", die Quintessenz ihrer Programme ist für die Holledauer klar in ein Wort zu fassen "Dideldadeldumm".

Ein Höhepunkt des Abends war wieder einmal der desillusionierende Brautnacht-Striptease, bei dem die fesche Gerda sich Zug um Zug in ein "bladderdes, schiaches Wei" mit "foische Zähn" verwandelt. Und die feucht-fröhliche "Fahnenweihe" bei der gstandene Mannsbilder ihren Urtrieb nicht so recht zu beherrschen wissen, sorgte für so manchen Extra-Lacher. Neu im Programm und zu gut neudeutsch ein weiteres "Highlight" ist der "All inclusive" Song, hinter dessen südländischem Flair sich bittere Urlaubsmitbringsel wie Aids und Malaria verbergen.
Dass es ihnen bei so manchem Text richtig Ernst ist, spürt man und so bleibt bei allem Humor nach Liedern wie "A bisserl mehr Gfui" oder dem "Münchner Soldatengefängnis" eine gewisse Nachdenklichkeit zurück. "Menschlichkeit" in all ihren Varianten, das ist es was den foischen Holledauern am Herzen liegt. Und die haben sie allein mit diesem Konzert schon bewiesen.

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