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"Bier und Barock": Liebeserklärung an "Holledauer Hoamat" kam gut an

Örtliche Interpreten boten bei Heimatabend kurzweilige Unterhaltung

Geisenfelder Zeitung, Magdalena Zurek
Dienstag, 11.11.03
Fotos : Miek Michielsen


Zu einer gelungenen Liebeserklärung an die bayrische Lebensart im Allgemeinen und die "Holledauer Hoamat" im Besonderen wurde am Wochenende der Geisenfelder Heimatabend. Mit einem ebenso umfang- wie abwechslungsreichen Programm war kurzweilige Unterhaltung für das Publikum in der voll besetzten Aula der Grund- und Hauptschule garantiert. Für das leibliche Wohl sorgten Mitarbeiter der Verwaltung und der Freiwilligen Feuerwehr.

Bürgermeister Josef Alter freute sich besonders, gleich drei Hoheiten des Hopfens unter den Gästen begrüßen zu dürfen. Sandra Finkenzeller hatte ihre Ko-Regentin Anita Penger sowie die Hopfenprinzessin Andrea Brücklmeier mitgebracht. Das Motto "Bier und Barock" sei gut gewählt, nicht zuletzt, weil man vermuten dürfe, die Künstler dieser Epoche hätten ohne den Gerstensaft nicht solch geniale Ideen gehabt · so die Geisenfelder Repräsentantin in ihrer humorigen Rede. Vom Rathauschef als "Caroline Reiber Geisenfelds" bezeichnet, führte die Kulturreferentin Anneliese Lackermair mit informativen Zitaten und Verserl rund ums gewählte Thema durch den Abend.

Auf einen vergnüglichen Streifzug durch die Geschichte des Bieres, dessen Entdeckung dem Vernehmen nach dem Missgeschick einer sumerischen Hausfrau vor 5000 Jahren zu verdanken ist, nahm Franz Seidel die Zuhörer mit. Ludwig Diepold wusste von den leidigen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums und der allseits förderlichen Wirkung des Bieres aufs Anschaulichste zu berichten. Dass zu einem "echten" Holledauer eine gute Portion Humor gehört, zeigten auch Gerda und Bu Huber sowie ihr "foischer" Kollege Jürgen Bremer mit ihren musikalischen Sketchen.

Wie kreativ etwa ein Georg Philipp Telemann · ob mit oder ohne Bier bleibe dahingestellt · gewesen ist, bewiesen die Interpreten des "Konzerts für Flöte, Fagott und Klavier" Jörg Duda, Martina Franz und Brigitte Starck mit ihrer ebenso gefühlvollen wie virtuosen Interpretation. Die Familienmusik Mittelhammer aus München gab ihr Debüt in Geisenfeld mit dem "Wiener Hofball Menuett" von Joseph Haydn. Dass es nicht nur die ernste Muse bestens beherrscht, bewies das Ensemble unter anderem mit einem "Bauernschottischen".

Ruhige Weisen von zurückhaltender Fröhlichkeit im Stile des "Ersten Schönauers" steuerte die Birnthaler Saitnmusi bei, aber auch ein "Hupferter" fehlte nicht in ihrem Repertoire. Auf die "Brettl" lud die "Tanzlmusi" der Stadtkapelle unter der Leitung Joachim Maßows mit Stücken wie dem "Zitterer" oder der "Sternpolka" ein.

Die Herzen der Besucher erorberten die Kinder des Grundschulchores unter der Leitung Walburga Weichenrieders. Sie glänzten mit einem · völlig auswendig vorgetragenen · bunten Potpourri, zu dem auch das Bekenntnis "Mia san Holledauer" begleitet von einem feschen Madl-Trio gehörte.

Mit den typischen Harmonien der heimischen Volksmusik besangen die Männer des Kolpingchores unter Leitung Jörg Dudas das Leben der Hopfenbauern und "Hopfazupfa" und stimmten mit dem "Holledauer Lied" ein Lob auf die Heimat an. Die sehnsuchtsvoll romantische Volksfrömmigkeit ("Die Bergkirche") und zarte Liebensbande (etwa in "Fein sein beieinander bleibn") waren das Thema des Sängervereines unter der Leitung von Margit Mooser. Ebenfalls ganz der musikalischen Tradition hatte sich der bayrische Singkreis der VHS unter der Leitung Marion Meiers mit Liedern wie dem "Holledauer Hoamatlied" oder "Iss mit mir, trink mit mir" verschrieben.

Mit teils nachdenklichen ("d`Spinnerin") teils humorvollen ("So a Gauner hod a Lebn") Stücken im Stile des "Dreigsang" erfreuten die Geisenfelder Sängerinnen (Anneliese Lackermair, Henriette Staudter, Gisela Hofmeir) ihre Zuhörer. Und den gefühlvollen Schlusspunkt eines schönen Abends setzten ein Dankgedicht sowie das gemeinsam mit dem Publikum angestimmte "Kimmt schon hoamli die Nacht".
Was wäre aber eine Kulturwoche ohne Kunst. Auch dazu gab es besondere Werke von besonderen Künstlern. Nicht nur die "barocke Bedienung" der Künstlerin Miek Michielsen, die der Bühne eine besondere Note gab, auch die Verwaltung, die örtliche Politiker zeigten ihre Fähigkeiten in Sachen Kunst. Nach dem Motto "Lieber vom Bürgermeister gemalt als vom Leben gezeichnet" sind die Werke der örtlichen politischen Größen während der Kulturwoche in der Aula der Grundschule zu bewundern. Sicherlich sehenswert und sogar teilweise zum Thema des Heimatabends passend präsentiert sich die Ausstellung die von Wolfgang Gertis (Starzhausen) und Miek Michielsen hier aufgebaut wurde. Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bekamen sie von der Kulturreferentin ein herzliches "Vergellt's Gott".

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