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Löwe thront wieder in Geisenfeld

Wurde am Mittwoch inthronisiert: Der Geisenfelder Löwe

www.hallertau.info.de, 29.06.07 Michael Werner
Foto : Miek Michielsen
Berichte zur Segnung des Löwens am neuen Standort unter Veranstaltungen 2008 / Kriegerjahrtag

Nach der Restauration durch Steinbildhauermeister Günther Pichlmeier, blickt der Geisenfelder Löwe nun wieder von seinem, ebenfalls restaurierten Sockel im Stadtpark von Geisenfeld in die Ferne. Am vergangenen Mittwoch wurde der tonnenschwere Koloss, das Wahrzeichen der Stadt mit größter Vorsicht auf seinen Thron gehievt. Einige Zuschauer ließen sich den Kraftakt, den ein Lastenkran bewältigen musste, nicht entgehen. Mit restaurierten Konturen, komplett von Moos befreit und mit Steinhärter gegen die Witterungsbedingungen geschützt, hat der Löwe eine gute Portion Würde und Jugend wiedererlangt. Die lange Arbeit des Günther Pichlmeier kann sich also sehen lassen und Geisenfeld mit einem wieder vorzeigbarem Wahrzeichen ebenfalls.


Der Löwe sitzt wieder auf seinem Thron

Text aus GZ, Gerhard Kohlhuber, 28. Juni 2007
Fotos : Gerhard Kohlhuber, Miek Michielsen

Majestätisch sitzt er wieder auf seinem "Thron", der Geisenfelder Löwe. Trotz einsetzenden Regens gab es keinerlei Probleme, als die 80 Zentner schwere Figur gestern Vormittag mit einem Autokran auf ihren Sockel gehievt wurde.
Einige Dutzend Interessenten, unter ihnen natürlich auch Bürgermeister Josef Alter, verfolgten das Spektakel, dessen Beginn sich etwas verzögerte, weil der Kranwagen einer Mainburger Firma Verspätung hatte. Zuvor war das restaurierte Denkmal mit einem Acht-Tonnen-Stapler der Firma Hagl auf einen Bauhof-Transporter gehoben und von der Werkstatt zu der Grünanlage am alten Friedhof gebracht worden.
Beim Anbringen der Gurte nahm es dann Steinbildhauermeister Günther Pichlmeier ganz genau, und zum Abpolstern der Druckstellen wurden sogar einige Jacken zwischen Gurt und Löwe gestopft. Nicht auszudenken, wenn das aufwändig restaurierte Denkmal beim Hochhieven entglitten wäre. Besondere Vorsicht war auch deshalb angebracht, weil der Kalkstein, aus dem der Löwe besteht, bei weitem nicht so viel aushält wie etwa Granit. Deshalb wurden die Gurte auch unter dem Standbein durchgezogen, anstatt den Löwen einfach nur "am Kopf zu packen".


Günther Pichlmeier (r.) dirigierte das richtige Anbringen der Gurte.

Das Hochhieven und das Zentimeter genaue Absetzen auf dem Sockel verlief dann auch ohne Probleme, und als sich das Denkmal dann "in seiner vollen Pracht" präsentierte, zeigten sich fast alle Zaungäste zusammen mit dem Bürgermeister voll des Lobes. Nicht nur über die Arbeit des Meisters, sondern auch über die Wirkung des Ensembles an seinem neuen Standort. "Der passt da doch wunderbar her", war die vorherrschende Meinung, und nur einige wenige vertraten die Ansicht, dass der Löwe hier im Vergleich zum Stadtplatz "zu sehr abseits und zu versteckt" sei.

Und um diesen Kritikpunkt noch weiter zu entkräften, wird in den nächsten Wochen noch einiges passieren: So werden zwei Bodenleuchten installiert, mit denen der Löwe – zeitlich parallel zur Straßenbeleuchtung – nachts angestrahlt wird.

Zum zweiten wird der Bereich zur Nöttinger Straße hin, wo schon vor einigen Wochen die Sträucher entfernt wurden, von der Firma Kuchler mit bepflanzten Treppenelementen an den beiden Bäumen sowie Rollrasen optisch ansprechend gestaltet. Die Firma wird auch die große Kastanie seitlich ein wenig zuschneiden, damit das Ensemble auch von der Kreuzung aus schön zu sehen ist.

Nachdem alles fertig ist, wird es heuer auch noch eine offizielle Feier geben. Auf einen Termin wollte sich der Bürgermeister gestern noch nicht festlegen.


Der Geisenfelder Löwe brüllt bald wieder

Text aus GZ, Gerhard Kohlhuber, 22. Juni 2007
Fotos : Gerhard Kohlhuber, Miek Michielsen

Knapp drei Jahre nach seinem Abbau thront der Geisenfelder Löwe schon bald wieder auf seinem Sockel. Nach erfolgter Restaurierung wird die vier Tonnen schwere Steinfigur am kommenden Mittwoch mit dem Kran auf seinen neuen Platz in der Grünanlage am alten Friedhof gehievt.
Warum versteckt denn der Pichlmeier den Löwen? Dies haben sich in den vergangenen Wochen wohl so einige Passanten gefragt, die am Betrieb des Steinbildhauermeisters in der Nöttinger Straße vorbeigefahren sind. War doch der Kalkstein-Leo die meiste Zeit hinter einer Plane verborgen.


Vermoost und verwittert: So sah das knapp hundert Jahre alte Löwendenkmal vor seiner Restaurierung aus.
Der Grund, so lässt Günther Pichlmeier wissen, hat aber mit "Verstecken" nichts zu tun: In einem abschließenden Arbeitsschritt wurde die Figur mehrfach mit Steinfestiger behandelt, und während dieser Phase sollen sowohl Sonnenstrahlen als auch Nässe fern gehalten werden. Dieser Steinfestiger, so erläutert der Fachmann, ersetzt das natürliche Bindemittel des Kalksteins, das durch die Verwitterung verloren gegangen ist.
Zuvor war die vor rund hundert Jahren gefertigte Figur entmoost und gereinigt worden. Dann hat der Künstler die zum Teil kaum mehr erkennbaren Detail-Konturen – etwa an der Mähne oder den Augenlidern – plastisch nachgebessert. "Besonders vom Wappen vorne war kaum noch etwas zu erkennen", berichtet der Steinbildhauermeister, der das Muster – auch unter Zuhilfenahme alter Fotos – wieder herausgearbeitet hat. Dabei, so betont er, habe er sich bemüht, "so wenig wie möglich in die alte Kunst einzugreifen".

Dieselben Arbeitsschritte und noch einige dazu waren zuvor schon an den Profilsteinen erforderlich gewesen. Einige dieser Steine waren gebrochen – sie wurden gedübelt und geklebt. Bei anderen fehlten Teile und Profile – diese wurden mit originalem Muschelkalk ersetzt. Ganz neu sind neben einem der Profilsteine auch die drei Schriftsteine an den Außenseiten des Sockels sowie der zweistufige Unterbau, der nun ebenfalls komplett aus Muschelkalk besteht, und nicht mehr mit Teer oder Beton "geflickt" ist.

Einiges an Arbeit sei an dem Denkmal schon zu leisten gewesen, betont der Steinbildhauermeister, aber an einer Restaurierung hätte in absehbarer Zeit ohnehin kein Weg vorbei geführt. So sei es mit der Standfestigkeit des Sockels nicht mehr zu allerbesten bestellt gewesen, und auch im Rückenbereich des Löwen habe sich schon eine richtige Wasserrinne "eingefräst" und den Kalkstein ausgehöhlt.

In einem allerletzten Arbeitsschritt – bevor der Kran ihn am kommenden Mittwoch ab etwa 10 Uhr auf seinen Sockel hebt – wird der Löwe in den nächsten Tagen noch impräg?niert, um ihn vor Umwelteinflüssen zu schützen.

Diesen schädlichen Einflüssen sei das Denkmal im Übrigen an seinem neuen Standort viel weniger ausgesetzt als an seinem früheren, betont Pichlmeier. Und durch das umgebende Grün komme es in seiner ganzen Größe auch viel besser zur Geltung. Und ganz im Einklang mit dem verstorbenen Altbürgermeister Max Steinberger ist Pichlmeier auch der Meinung, dass eine Grünanlage, die früher der alte Friedhof war, ein "besonders würdiger Standort" für dieses Denkmal sei.

Nur der Löwe selbst fehlt noch

Alle Quader des Sockels sind saniert

Text aus GZ, Gerhard Kohlhuber, 1. September 2006
Fotos : Gerhard Kohlhuber, Miek Michielsen

Die Restaurierung des Löwen-Denkmals neigt sich ihrem Ende entgegen. Alle Quadersteine des Grundsockels sind bereits saniert.
„Alle Teile sind fertig – bis auf den Löwen selbst“. – Den ganzen Winter über hat Steinbildhauermeister Günter Pichlmeier an der Sanierung der Quadersteine gearbeitet, und allmählich neigt sich das Werk seinem Abschluss entgegen.
„Im Laufe des Frühjahres“ werden die Arbeiten komplett abgeschlossen, sagt er. Die noch fehlenden Quadersteine des Grundsockels, die neuen Schriftplatten, die vier Poller an den Ecken – alles ist fertig und wartet in Pichlmeiers Werkstatt nur darauf, dass die Außentemperaturen endgültig so frühlingshaft werden, dass ein Weiterbau im Freien zu verantworten ist.
Jeder Quader wurde in den vergangenen Monaten gereinigt und entmoost. Bei Bedarf wurden fehlende Profilteile ergänzt, wobei man die neuen Teile mit Farbpigmenten versehen hat, damit der Unterschied möglichst wenig auffällt. Wen ein Stein in zwei Teile zerbrochen war, wurden diese als erstes mit Edelstahldübel verbunden und dann mit einem Spezialkleber zusammengeklebt. Zum Schluss wurden alle Quader mit Steinfestiger behandelt und gegen Umwelteinflüsse imprägniert.
Sobald die noch fehlenden Quadersteine am neuen Standort in der Grünfläche am alten Friedhof eingebaut sind, kommt als Abschluss der Löwe selbst mit seiner Sanierung an die Reihe. Und wenn der erst mal wieder seinen Platz auf dem Sockel gefunden hat und wenn auch die Arbeiten an Zugangswegen und Beleuchtung erledigt sind, dann gibt es laut Bürgermeister Alter „eine schöne Einweihungsfeier“.

Löwe entsteht nach altem Vorbild

Text aus GZ, Gerhard Kohlhuber, 1. September 2006
Fotos : Miek Michielsen

Der Standort ist neu, aber ansonsten wird das Geisenfelder Löwendenkmal wieder genauso aufgebaut wie es früher war. Das heißt, mit zwei umlaufenden Stufen und vier Pollern an den Ecken. Unter dieser Maßgabe der Stadt hat Steinbildhauermeister Günter Pichlmeier nun mit der Sanierung der Quadersteine begonnen.

Die Bevölkerung kann in den nächsten Monaten den Wiederaufbau des Denkmals mitverfolgen, da der Löwe nicht in der Werkstatt Pichlmeiers zusammengesetzt wird, sondern nach und nach an seinem neuen Standort. "Das geht gar nicht anders, wiegt doch schon die Löwenfigur allein etwa vier Tonnen", erzählt der Steinbildhauermeister.
Konkret bedeutet dies, dass sich Pichlmeier die Quader vom Bauhof in Zell nach und nach in der Reihenfolge zum Sanieren holt, wie er sie für den Aufbau benötigt. Entsprechend kommen als erstes die sechs Quadersteine des Grundsockels an die Reihe. Die ersten drei von diesen wurden schon rüber zur Nöttinger Straße transportiert.

Jeder Quader wird gereinigt, entmoost, und bei Bedarf werden fehlende Profilteile ergänzt, wobei die neuen Teile mit Farbpigmenten versehen werden, damit der Unterschied möglichst wenig auffällt. Wen ein Stein in zwei Teile zerbrochen ist, werden diese als erstes mit Edelstahldübel verbunden und dann mit einem Spezialkleber zusammengeklebt. Zum Schluss werden alle Quader mit Steinfestiger behandelt und gegen Umwelteinflüsse imprägniert.

Wenn es irgendwie geht, will Pichlmeier die Originalquader verwenden, die im Übrigen alle aus Muschelkalk bestehen. Fest steht dabei aber schon jetzt, dass zumindest ein Profilstein komplett ersetzt werden muss, weil der ursprüngliche beim Abbau zerbrochen ist. Ansonsten, so Pichlmeier, habe das Material in der Zeit seiner Lagerung "nicht gelitten, sondern nur etwas Moos angesetzt".

An der Sanierung der Quader und am Wiederaufbau des Denkmals will Pichlmeier heuer so lang fortlaufend arbeiten, wie es die Witterung zulässt. "Mal schauen, wie weit wir bis zum Winter kommen."

Bevor die Arbeiten an dem Unterbau mit den umlaufenden zwei Treppen beginne können, muss aber nun zunächst einmal das am Dienstag gesetzte Fundament vier Wochen lang aushärten.


Der Löwe kommt

Text aus GZ, Gerhard Kohlhuber,31. August 2006
Fotos : Miek Michielsen
Löwenmodell : Andrea Ludwig

Rund ein Jahr lang war "Sendepause" in Sachen Löwendenkmal, aber nun tut sich gleich in doppelter Hinsicht etwas: In der Grünfläche an der Steinbräukreuzung wurde am Dienstag das Fundament betoniert, und Steinbildhauermeister Günter Pichlmeier hat auch bereits die ersten Quader des zerlegten und am Bauhof gelagerten Denkmals zur Restaurierung abgeholt (Artikel folgt).
Den Auftrag für das Setzen des Fundaments in der Grünfläche hatte die Firma Königer bereits Ende März vergangenen Jahres erhalten.
Jetzt kam endlich endgültig grünes Licht von der Stadt, und so machte sich zunächst als Subunternehmer die Firma Kneidl mit dem Bagger an die Arbeit, um die 4,3 Meter lange und genauso breite Grube etwa 90 Zentimeter tief auszuheben. Standort ist zwischen den beiden Kastanienbäumen, die Ausrichtung des Fundaments (und damit auch des Denkmals) wurde so gewählt, dass der Löwe gut sichtbar ist und genau in Richtung Kreuzung "schaut".
Zum Vorschein kam bei den Baggerarbeiten laut Sebastian Zimmermann von der Bauverwaltung "ausschließlich normales Erdreich", und nicht, wie manche befürchtet hatten, noch Gebeine von den früher hier befindlichen Gräbern des alten Friedhofes, der von 28 Jahren eingeebnet wurde.

"Da war in dieser geringen Tiefe nichts zu erwarten", meinte gestern Verwaltungsleiter Hans Strauß, da die allermeisten Gräber vor der Auflassung des Friedhofes versetzt worden seien und weil schon Ende der 70-er Jahre im Zuge der Grünflächen-Anlage hier umfangreiche Erdbewegungen stattgefunden hätten.

In die Grube wurden dann rund 18 Kubikmeter Beton gefüllt, wobei der Kieslaster zwangsläufig bei seiner Zufahrt den Weg etwas ramponierte. "Der wird natürlich wieder hergerichtet", lässt Sebastian Zimmermann wissen, und auch direkt zum Denkmal hin wird noch ein Zugang geschaffen .

Eventuell werde ein neuer, direkter Weg von der Nöttinger Straße zum Denkmal hin angelegt, aber dies sei noch offen. Die Firma Kuchler sei damit betraut worden, hier ein Konzept für eine ansehnliche Gestaltung zu erarbeiten.

Die Gartenbaufirma hat von der Stadt im Übrigen auch den Auftrag, die Grünfläche am Kreisel an der Nöttinger Straße zu gestalten. Sie muss laut Sebastian Zimmermann damit aber noch warten, weil das "Hopfen-Denkmal" in der Mitte des Kreisels beleuchtet werden soll und hierfür erst die entsprechende Stromleitung gelegt werden muss.


"Löwendenkmal wäre an diesem geschichtsträchtigen Ort nicht abgeschoben"

Steinberger: Alter Friedhof war schon 1896 eine würdiger Platz für Gefallenenehrung

Text aus GZ
Fotos : Miek Michielsen
Löwenmodell : Andrea Ludwig

Das Löwendenkmal ist ein Werk des Bildhauers Michael Rauscher. Der Künstler wurde 1875 in Traberg im oberösterreichischen Mühlviertel geboren und starb 1915 in Ungarn als ein Opfer des Ersten Weltkrieges. Rauscher hatte in München-Milbertshofen ein eigenes Atelier. Der Denkmalentwurf stammt von Regierungsbaumeister Grombach.
Foto : Peter Mühlbacher

Wäre das Löwendenkmal am Alten Friedhof "abgeschoben" oder an einem "geschichtlich unpassenden Platz"? Mit dieser Frage hat sich der Geisenfelder Altbürgermeister und Ehrenbürger Max Steinberger nun nochmals befasst und sich sich näher mit dem historischen Hintergrund auseinandergesetzt. Und er kommt dabei zu einem aus seiner Sicht eindeutigen Ergebnis: Der Alte Friedhof sei durchaus ein würdiger Platz für den "Löwen". Beleg dafür: Genau auf diesem Gelände habe im Jahre 1896 die erste ganz große Gedenkfeier für die zwei Gefallenen des späteren Löwendenkmals stattgefunden.

"Was der Mensch nicht weiß oder nicht kennt, das vermisst er auch nicht." So beginnt Max Steinberger seine ausführliche Presseerklärung, die bei der GZ nun einging.

1945 hätten die Amerikaner das bedeutendere, mitten auf dem Marktplatz stehende Kurfürstendenkmal abgerissen, weil das ihr Baseballspiel störte. Es sei deshalb nicht verwunderlich, dass vor allem jüngere Menschen mit dem Kurfürsten Max Josef IV nichts mehr anzufangen wissen.
Den Löwen dagegen ließen die Amerikaner stehen und die jüngeren Generationen konnten sich an das vertraute Ortsbild gewöhnen. "Schade", so Steinberger, "dass sich die Diskussion um das Löwendenkmal im Grunde auf diese Gewöhnung reduziert hat und statt Sachargumente mitunter sogar persönliche Angriffe erfolgen". Um mehr Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen, könne es nicht schaden, den ortsgeschichtlichen Hintergrund einmal kurz aufzuzeigen.
Im folgenden Steinbergers Ausführungen im Wortlaut: "1896 feierte der Geisenfelder Krieger- und Veteranenverein sein 25-jähriges Vereinsjubiläum. Heldentum und Patriotismus beherrschten die Gedankenwelt der damaligen Menschen, und der Sieg von 1871 über die Franzosen erfüllte die ganze Nation mit Genugtuung.

So heißt es im Festvorbericht des Geisenfelder Wochenblattes vom 27. Juni 1896: "Volle fünfundzwanzig Jahre sind dahingeschwommen im Strome der Zeit, seit unsere Brüder hinausgezogen sind, um endlich den alten Erbfeind zu demütigen."
Im Bericht über das Jubelfest heißt es ein paar Tage später: Zum Jubelfest wusste auch unsere sehr verehrliche Marktvertretung "solch hohe Verdienste zu würdigen (gemeint war der Einsatz der Soldaten mit Leib und Leben) und stiftete im Namen der Gemeinde eine schwarz marmornere 1,20 m hohe und 0,80 m breite Gedenktafel mit der Aufschrift: "Gewidmet den Heldensöhnen von den Kriegsjahren 1866 und 1870/71." Diese Gedenktafel wurde am 29. Juni 1896 am Kircheneingang enthüllt. Der 1. Vorsitzende Immer hielt seine Festansprache am Nachmittag am Marktplatz.

Die eigentliche Heldenehrung jedoch · heute würde man dazu Gefallenenehrung sagen · fand am Vorabend des eigentlichen Festtages statt, und zwar · am heutigen Alten Friedhof.

Die Spitzen der Marktvertretung, das Festkomitee und sämtliche Vereine zogen unter klingendem Spiel durch die mit Tannengrün und Blumen geschmückte Judenstraße (heute Maximilianstraße) dorthin, um hier einen mit weiß-blauen Bändern gezierten Eichenkranz nieder zu legen.

"Die wahrhaft ergreifende Feier, während der manches Auge mag nass geworden sein, schloss mit dem Liede `Da unten ist Friede`, vorgetragen von der Liedertafel Geisenfeld."

Steinberger Resümee aus diesen historischen Fakten: "Zwar wohl unbewusst, so haben doch die Freien Wähler ihren Löwen also just auf dem Gelände postiert, das schon damals die Verantwortlichen des Kriegervereins als den würdigsten Platz zur Heldenehrung ausgesucht hatten." Der Vorwurf der Abschiebung des Löwendenkmals in irgendeine Ecke sei deshalb nicht richtig, so der Geisenfelder Ehrenbürger, "weil es sich genau hier um eine geschichtsträchtige Örtlichkeit handelt."
Wie die Abstimmung im Stadtrat ausgehen wird, wisse natürlich auch er nicht, so Steinberger. Aber "die Freien Wähler scheinen mit ihrer Aktion in Teilen der Bevölkerung immer mehr Zuspruch zu finden." Vielleicht erfülle sich auf diese Weise der Liedtext der Geisenfelder Sänger von 1896 "Da unten ist Friede" und der Kurfürst könne, wenn auch an anderer Stelle und anders gestaltet, auf den Stadtplatz zurückkehren.
Foto rechts, das Original Denkmal beim Abtransport zur Restaurierung: Maggie Zurek

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