Deutschland
|
Postleitzahl: 85 290
|
Vorwahl: 0 84 52
|
Art City
|
Löwe thront wieder in GeisenfeldWurde am Mittwoch inthronisiert: Der Geisenfelder Löwewww.hallertau.info.de, 29.06.07
Michael Werner
Foto : Miek Michielsen |
Nach der Restauration durch Steinbildhauermeister Günther Pichlmeier, blickt der Geisenfelder Löwe nun wieder von seinem, ebenfalls restaurierten Sockel im Stadtpark von Geisenfeld in die Ferne. Am vergangenen Mittwoch wurde der tonnenschwere Koloss, das Wahrzeichen der Stadt mit größter Vorsicht auf seinen Thron gehievt. Einige Zuschauer ließen sich den Kraftakt, den ein Lastenkran bewältigen musste, nicht entgehen. Mit restaurierten Konturen, komplett von Moos befreit und mit Steinhärter gegen die Witterungsbedingungen geschützt, hat der Löwe eine gute Portion Würde und Jugend wiedererlangt. Die lange Arbeit des Günther Pichlmeier kann sich also sehen lassen und Geisenfeld mit einem wieder vorzeigbarem Wahrzeichen ebenfalls. |
Der Löwe sitzt wieder auf seinem ThronText aus GZ, Gerhard Kohlhuber,
28. Juni 2007
Fotos : Gerhard Kohlhuber, Miek Michielsen |
Majestätisch sitzt er wieder auf seinem
"Thron", der Geisenfelder Löwe. Trotz einsetzenden Regens
gab es keinerlei Probleme, als die 80 Zentner schwere Figur gestern Vormittag
mit einem Autokran auf ihren Sockel gehievt wurde. |
Günther Pichlmeier (r.) dirigierte das richtige Anbringen der Gurte. |
Das Hochhieven und das Zentimeter genaue Absetzen auf dem Sockel verlief dann auch ohne Probleme, und als sich das Denkmal dann "in seiner vollen Pracht" präsentierte, zeigten sich fast alle Zaungäste zusammen mit dem Bürgermeister voll des Lobes. Nicht nur über die Arbeit des Meisters, sondern auch über die Wirkung des Ensembles an seinem neuen Standort. "Der passt da doch wunderbar her", war die vorherrschende Meinung, und nur einige wenige vertraten die Ansicht, dass der Löwe hier im Vergleich zum Stadtplatz "zu sehr abseits und zu versteckt" sei. Und um diesen Kritikpunkt noch weiter zu entkräften, wird in den nächsten Wochen noch einiges passieren: So werden zwei Bodenleuchten installiert, mit denen der Löwe zeitlich parallel zur Straßenbeleuchtung nachts angestrahlt wird. |
Zum zweiten wird der Bereich zur Nöttinger Straße hin, wo schon vor einigen Wochen die Sträucher entfernt wurden, von der Firma Kuchler mit bepflanzten Treppenelementen an den beiden Bäumen sowie Rollrasen optisch ansprechend gestaltet. Die Firma wird auch die große Kastanie seitlich ein wenig zuschneiden, damit das Ensemble auch von der Kreuzung aus schön zu sehen ist. Nachdem alles fertig ist, wird es heuer auch noch eine offizielle Feier geben. Auf einen Termin wollte sich der Bürgermeister gestern noch nicht festlegen. |
Der Geisenfelder Löwe brüllt bald wiederText aus GZ, Gerhard Kohlhuber,
22. Juni 2007
Fotos : Gerhard Kohlhuber, Miek Michielsen |
Knapp drei Jahre nach seinem Abbau thront
der Geisenfelder Löwe schon bald wieder auf seinem Sockel. Nach erfolgter
Restaurierung wird die vier Tonnen schwere Steinfigur am kommenden Mittwoch
mit dem Kran auf seinen neuen Platz in der Grünanlage am alten Friedhof
gehievt. |
Vermoost und verwittert: So sah das knapp hundert Jahre alte Löwendenkmal vor seiner Restaurierung aus. |
Der Grund, so lässt Günther Pichlmeier wissen, hat aber mit "Verstecken" nichts zu tun: In einem abschließenden Arbeitsschritt wurde die Figur mehrfach mit Steinfestiger behandelt, und während dieser Phase sollen sowohl Sonnenstrahlen als auch Nässe fern gehalten werden. Dieser Steinfestiger, so erläutert der Fachmann, ersetzt das natürliche Bindemittel des Kalksteins, das durch die Verwitterung verloren gegangen ist. |
Zuvor war die vor rund hundert Jahren gefertigte Figur entmoost und gereinigt worden. Dann hat der Künstler die zum Teil kaum mehr erkennbaren Detail-Konturen etwa an der Mähne oder den Augenlidern plastisch nachgebessert. "Besonders vom Wappen vorne war kaum noch etwas zu erkennen", berichtet der Steinbildhauermeister, der das Muster auch unter Zuhilfenahme alter Fotos wieder herausgearbeitet hat. Dabei, so betont er, habe er sich bemüht, "so wenig wie möglich in die alte Kunst einzugreifen". |
Dieselben Arbeitsschritte und noch einige dazu waren zuvor schon an den Profilsteinen erforderlich gewesen. Einige dieser Steine waren gebrochen sie wurden gedübelt und geklebt. Bei anderen fehlten Teile und Profile diese wurden mit originalem Muschelkalk ersetzt. Ganz neu sind neben einem der Profilsteine auch die drei Schriftsteine an den Außenseiten des Sockels sowie der zweistufige Unterbau, der nun ebenfalls komplett aus Muschelkalk besteht, und nicht mehr mit Teer oder Beton "geflickt" ist. |
Einiges an Arbeit sei an dem Denkmal schon zu leisten gewesen, betont der Steinbildhauermeister, aber an einer Restaurierung hätte in absehbarer Zeit ohnehin kein Weg vorbei geführt. So sei es mit der Standfestigkeit des Sockels nicht mehr zu allerbesten bestellt gewesen, und auch im Rückenbereich des Löwen habe sich schon eine richtige Wasserrinne "eingefräst" und den Kalkstein ausgehöhlt. In einem allerletzten Arbeitsschritt bevor der Kran ihn am kommenden Mittwoch ab etwa 10 Uhr auf seinen Sockel hebt wird der Löwe in den nächsten Tagen noch impräg?niert, um ihn vor Umwelteinflüssen zu schützen. |
Diesen schädlichen Einflüssen sei das Denkmal im Übrigen an seinem neuen Standort viel weniger ausgesetzt als an seinem früheren, betont Pichlmeier. Und durch das umgebende Grün komme es in seiner ganzen Größe auch viel besser zur Geltung. Und ganz im Einklang mit dem verstorbenen Altbürgermeister Max Steinberger ist Pichlmeier auch der Meinung, dass eine Grünanlage, die früher der alte Friedhof war, ein "besonders würdiger Standort" für dieses Denkmal sei. |
Nur der Löwe selbst fehlt nochAlle Quader des Sockels sind saniertText aus GZ, Gerhard Kohlhuber,
1. September 2006
Fotos : Gerhard Kohlhuber, Miek Michielsen |
Die Restaurierung des Löwen-Denkmals
neigt sich ihrem Ende entgegen. Alle Quadersteine des Grundsockels sind
bereits saniert. Alle Teile sind fertig bis auf den Löwen selbst. Den ganzen Winter über hat Steinbildhauermeister Günter Pichlmeier an der Sanierung der Quadersteine gearbeitet, und allmählich neigt sich das Werk seinem Abschluss entgegen. Im Laufe des Frühjahres werden die Arbeiten komplett abgeschlossen, sagt er. Die noch fehlenden Quadersteine des Grundsockels, die neuen Schriftplatten, die vier Poller an den Ecken alles ist fertig und wartet in Pichlmeiers Werkstatt nur darauf, dass die Außentemperaturen endgültig so frühlingshaft werden, dass ein Weiterbau im Freien zu verantworten ist. |
Jeder Quader wurde in den vergangenen Monaten gereinigt und entmoost. Bei Bedarf wurden fehlende Profilteile ergänzt, wobei man die neuen Teile mit Farbpigmenten versehen hat, damit der Unterschied möglichst wenig auffällt. Wen ein Stein in zwei Teile zerbrochen war, wurden diese als erstes mit Edelstahldübel verbunden und dann mit einem Spezialkleber zusammengeklebt. Zum Schluss wurden alle Quader mit Steinfestiger behandelt und gegen Umwelteinflüsse imprägniert. |
Sobald die noch fehlenden Quadersteine am neuen Standort in der Grünfläche am alten Friedhof eingebaut sind, kommt als Abschluss der Löwe selbst mit seiner Sanierung an die Reihe. Und wenn der erst mal wieder seinen Platz auf dem Sockel gefunden hat und wenn auch die Arbeiten an Zugangswegen und Beleuchtung erledigt sind, dann gibt es laut Bürgermeister Alter eine schöne Einweihungsfeier. |
Löwe entsteht nach altem VorbildText aus GZ, Gerhard Kohlhuber,
1. September 2006
Fotos : Miek Michielsen |
Der Standort ist neu, aber ansonsten wird das Geisenfelder Löwendenkmal wieder genauso aufgebaut wie es früher war. Das heißt, mit zwei umlaufenden Stufen und vier Pollern an den Ecken. Unter dieser Maßgabe der Stadt hat Steinbildhauermeister Günter Pichlmeier nun mit der Sanierung der Quadersteine begonnen. |
Die Bevölkerung kann in den nächsten
Monaten den Wiederaufbau des Denkmals mitverfolgen, da der Löwe nicht
in der Werkstatt Pichlmeiers zusammengesetzt wird, sondern nach und nach
an seinem neuen Standort. "Das geht gar nicht anders, wiegt doch
schon die Löwenfigur allein etwa vier Tonnen", erzählt
der Steinbildhauermeister. |
Jeder Quader wird gereinigt, entmoost, und bei Bedarf werden fehlende Profilteile ergänzt, wobei die neuen Teile mit Farbpigmenten versehen werden, damit der Unterschied möglichst wenig auffällt. Wen ein Stein in zwei Teile zerbrochen ist, werden diese als erstes mit Edelstahldübel verbunden und dann mit einem Spezialkleber zusammengeklebt. Zum Schluss werden alle Quader mit Steinfestiger behandelt und gegen Umwelteinflüsse imprägniert. |
Wenn es irgendwie geht, will Pichlmeier die Originalquader verwenden, die im Übrigen alle aus Muschelkalk bestehen. Fest steht dabei aber schon jetzt, dass zumindest ein Profilstein komplett ersetzt werden muss, weil der ursprüngliche beim Abbau zerbrochen ist. Ansonsten, so Pichlmeier, habe das Material in der Zeit seiner Lagerung "nicht gelitten, sondern nur etwas Moos angesetzt". |
An der Sanierung der Quader und am Wiederaufbau des Denkmals will Pichlmeier heuer so lang fortlaufend arbeiten, wie es die Witterung zulässt. "Mal schauen, wie weit wir bis zum Winter kommen." Bevor die Arbeiten an dem Unterbau mit den umlaufenden zwei Treppen beginne können, muss aber nun zunächst einmal das am Dienstag gesetzte Fundament vier Wochen lang aushärten. |
Der Löwe kommtText aus GZ, Gerhard Kohlhuber,31.
August 2006
Fotos : Miek Michielsen Löwenmodell : Andrea Ludwig |
Rund ein Jahr lang war "Sendepause"
in Sachen Löwendenkmal, aber nun tut sich gleich in doppelter Hinsicht
etwas: In der Grünfläche an der Steinbräukreuzung wurde am
Dienstag das Fundament betoniert, und Steinbildhauermeister Günter
Pichlmeier hat auch bereits die ersten Quader des zerlegten und am Bauhof
gelagerten Denkmals zur Restaurierung abgeholt (Artikel folgt). Den Auftrag für das Setzen des Fundaments in der Grünfläche hatte die Firma Königer bereits Ende März vergangenen Jahres erhalten. |
Jetzt kam endlich endgültig grünes
Licht von der Stadt, und so machte sich zunächst als Subunternehmer
die Firma Kneidl mit dem Bagger an die Arbeit, um die 4,3 Meter lange und
genauso breite Grube etwa 90 Zentimeter tief auszuheben. Standort ist zwischen
den beiden Kastanienbäumen, die Ausrichtung des Fundaments (und damit
auch des Denkmals) wurde so gewählt, dass der Löwe gut sichtbar
ist und genau in Richtung Kreuzung "schaut". Zum Vorschein kam bei den Baggerarbeiten laut Sebastian Zimmermann von der Bauverwaltung "ausschließlich normales Erdreich", und nicht, wie manche befürchtet hatten, noch Gebeine von den früher hier befindlichen Gräbern des alten Friedhofes, der von 28 Jahren eingeebnet wurde. |
"Da war in dieser geringen Tiefe nichts zu erwarten", meinte gestern Verwaltungsleiter Hans Strauß, da die allermeisten Gräber vor der Auflassung des Friedhofes versetzt worden seien und weil schon Ende der 70-er Jahre im Zuge der Grünflächen-Anlage hier umfangreiche Erdbewegungen stattgefunden hätten. In die Grube wurden dann rund 18 Kubikmeter Beton gefüllt, wobei der Kieslaster zwangsläufig bei seiner Zufahrt den Weg etwas ramponierte. "Der wird natürlich wieder hergerichtet", lässt Sebastian Zimmermann wissen, und auch direkt zum Denkmal hin wird noch ein Zugang geschaffen . |
Eventuell werde ein neuer, direkter Weg von der Nöttinger Straße zum Denkmal hin angelegt, aber dies sei noch offen. Die Firma Kuchler sei damit betraut worden, hier ein Konzept für eine ansehnliche Gestaltung zu erarbeiten. Die Gartenbaufirma hat von der Stadt im Übrigen auch den Auftrag, die Grünfläche am Kreisel an der Nöttinger Straße zu gestalten. Sie muss laut Sebastian Zimmermann damit aber noch warten, weil das "Hopfen-Denkmal" in der Mitte des Kreisels beleuchtet werden soll und hierfür erst die entsprechende Stromleitung gelegt werden muss. |
"Löwendenkmal wäre an diesem geschichtsträchtigen Ort nicht abgeschoben"Steinberger: Alter Friedhof war schon 1896 eine würdiger Platz für GefallenenehrungText aus GZ
Fotos : Miek Michielsen Löwenmodell : Andrea Ludwig |
Das Löwendenkmal ist ein
Werk des Bildhauers Michael Rauscher. Der Künstler wurde 1875 in
Traberg im oberösterreichischen Mühlviertel geboren und starb
1915 in Ungarn als ein Opfer des Ersten Weltkrieges. Rauscher hatte in
München-Milbertshofen ein eigenes Atelier. Der Denkmalentwurf stammt
von Regierungsbaumeister Grombach. Foto : Peter Mühlbacher |
Wäre das Löwendenkmal am Alten
Friedhof "abgeschoben" oder an einem "geschichtlich unpassenden
Platz"? Mit dieser Frage hat sich der Geisenfelder Altbürgermeister
und Ehrenbürger Max Steinberger nun nochmals befasst und sich sich
näher mit dem historischen Hintergrund auseinandergesetzt. Und
er kommt dabei zu einem aus seiner Sicht eindeutigen Ergebnis: Der Alte
Friedhof sei durchaus ein würdiger Platz für den "Löwen".
Beleg dafür: Genau auf diesem Gelände habe im Jahre 1896 die
erste ganz große Gedenkfeier für die zwei Gefallenen des
späteren Löwendenkmals stattgefunden. "Was der Mensch nicht weiß oder nicht kennt, das vermisst er auch nicht." So beginnt Max Steinberger seine ausführliche Presseerklärung, die bei der GZ nun einging. |
1945 hätten die Amerikaner das bedeutendere,
mitten auf dem Marktplatz stehende Kurfürstendenkmal abgerissen,
weil das ihr Baseballspiel störte. Es sei deshalb nicht verwunderlich,
dass vor allem jüngere Menschen mit dem Kurfürsten Max Josef
IV nichts mehr anzufangen wissen. |
So heißt es im Festvorbericht des
Geisenfelder Wochenblattes vom 27. Juni 1896: "Volle fünfundzwanzig
Jahre sind dahingeschwommen im Strome der Zeit, seit unsere Brüder
hinausgezogen sind, um endlich den alten Erbfeind zu demütigen."
Die eigentliche Heldenehrung jedoch · heute würde man dazu Gefallenenehrung sagen · fand am Vorabend des eigentlichen Festtages statt, und zwar · am heutigen Alten Friedhof. |
Die Spitzen der Marktvertretung, das Festkomitee und sämtliche Vereine zogen unter klingendem Spiel durch die mit Tannengrün und Blumen geschmückte Judenstraße (heute Maximilianstraße) dorthin, um hier einen mit weiß-blauen Bändern gezierten Eichenkranz nieder zu legen. "Die wahrhaft ergreifende Feier, während der manches Auge mag nass geworden sein, schloss mit dem Liede `Da unten ist Friede`, vorgetragen von der Liedertafel Geisenfeld." |
Steinberger Resümee aus diesen historischen Fakten: "Zwar wohl unbewusst, so haben doch die Freien Wähler ihren Löwen also just auf dem Gelände postiert, das schon damals die Verantwortlichen des Kriegervereins als den würdigsten Platz zur Heldenehrung ausgesucht hatten." Der Vorwurf der Abschiebung des Löwendenkmals in irgendeine Ecke sei deshalb nicht richtig, so der Geisenfelder Ehrenbürger, "weil es sich genau hier um eine geschichtsträchtige Örtlichkeit handelt." |
Wie die Abstimmung im Stadtrat
ausgehen wird, wisse natürlich auch er nicht, so Steinberger. Aber
"die Freien Wähler scheinen mit ihrer Aktion in Teilen der
Bevölkerung immer mehr Zuspruch zu finden." Vielleicht erfülle
sich auf diese Weise der Liedtext der Geisenfelder Sänger von 1896
"Da unten ist Friede" und der Kurfürst könne, wenn
auch an anderer Stelle und anders gestaltet, auf den Stadtplatz zurückkehren.
Foto rechts, das Original Denkmal beim Abtransport zur Restaurierung: Maggie Zurek |