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Ausstellungen
Geisenfeld-Online

Horst Werschetzki

"Herzübungen 2"

Aquarelle von Horst Werschetzki in der Schalterhalle der Sparkasse Geisenfeld


Horst Werschetzki, geboren 1952 in Eger. Aufgewachsen in Falkenau und Karlsbad wo er das dortige Gymnasium besuchte. Nach dem Prager Frühling 1968 ist er nach Bayern gekommen und hat in Ingolstadt eine neue Heimat gefunden.
Das grafische Handwerk lernte er von der Pike auf im Courier Druckhaus Ingolstadt, danach war er fast zehn Jahre im gleichen Haus als Verlagsgrafiker tätig. Seit 1979 ist er Artdirector in einer Ingolstädter Werbeagentur. Um sich von den fast täglich wechselnden "Zeitgeistern" in der digitalen Werbe- und Medienlandschaft zu erholen, kehrte er zu der spontanen und unveränderbaren Aquarellmalerei zurück. Seine Bilder haben einen einfachen Anspruch - man soll sie gerne anschauen.

Bevorzugt malt er Landschaften und Stadtansichten aus der Region aber auch andere Orte wo er gerne verweilt, seine alte Heimat Karlsbad oder sein Lieblingsurlaubsziel Cesenatico in Italien.
In den Anfängen seiner Tätigkeit als Verlagsgrafiker, war die digitale Fotografie noch nicht so weit fortgeschritten wie heutzutage. Projektentwürfe wurden daher noch mit Textmarkern schnell skizziert und in der Präsentationsmappe eingefügt. Das schnelle Skizzieren machte ihm nicht nur Spaß, sondern es geschah immer wieder, dass die Kunden ihm im nachhinein gestanden, dass die so gestalteten Entwürfen ihnen besser gefallen hätten als am Schluss die mit Fotos bebilderte Resultate.
Aus einer Laune heraus besuchten in den 70er Jahren dann 3 Firmenkollegen gemeinsam einen Aquarellkurs bei der VHS Ingolstadt. Hier merkte Horst Werschetzki sofort : das ist mein Ausdrucksmittel.

Aquarell ist genau das Medium mit dem ich auf meine Art schnell und ausdrucksstark aber auch unveränderbar meine Gefühle, meine Ideen, meine Eindrücke wiedergeben kann.
Es entstanden Stillleben, Schattenbilder, Momentaufnahmen die vor allem seine Freude am Umgang mit dem Pinsel und die Neugier wie sich diesmal die Strichführung im Bild einfügen würde. Nicht alle Farben oder Farbtöne verhalten sich gleich und auch die unterschiedlichen Papierqualitäten haben ihre eigene Gesetzmäßigkeit. Über die Jahre gewann er immer mehr an Erfahrung, an Wissen im Bezug auf sein favorisierter Malstil - bis er endlich seine eigene Ausdruckstärke ... sein eigener Stil fand. "Herzübungen" als Titel der Ausstellung kann daher sicher so interpretiert werden dass eben diese Art der Malerei bei Horst Werschetzki direkt von Herzen kommt und daher auch so überzeugend beim Betrachter ankommt.
Seine Aquarelle leben von den bunten Farbakzenten die genau dosiert auf einzelne Details im Bild das Auge des Betrachters ziehen. Gerade die Spiegelung des Wassers im Künettegraben - ein Element an dem so mancher Aquarelllist scheitert - ist so farbenfroh aber auch real, dass man meint man kann sich im Schatten der Bäume hinsetzen und den frischen Geruch der Wasserlandschaft genießen. Dabei kann sich die Fertigstellung eines Bildes einige Zeit hinziehen. Hat er das Gefühl in eins der Werke fehlt das i-Tüpfelchen noch, kann er es lange abseits stellen bis plötzlich die Idee kommt was genau in diesem Bild noch fehlt.
Seine Fähigkeit ein Detail aus unserer Umgebung sozusagen auszuschneiden und daher besonders zu betonen macht auch schlichte Waldlandschaften oder Lichtungen zu Bildern die in uns das Déjà-vu Erlebnis hochkommen lassen. Sind es doch Momentaufnahmen die wir auf unseren täglichen Weg in die Arbeit tatsächlich begegnen da sie unserer näheren oder weiteren Umgebung entnommen wurden.
Auch bei den Geisenfeldern Ansichten die er extra für diese Ausstellung gestaltet hat, ertappt man sich dabei, dass man gedanklich einen Spaziergang durch die Innenstadt macht um den Winkel zu finden von wo aus dieses Bild entstanden ist. Dabei trifft man auch auf witzige Bildkompositionen die eine Sprosse eines Fensters auslassen durch dem das Auge des Malers dieses Bild aufgenommen und gespeichert hat.
Die Liebe zu seiner Wahlheimat kommt bei den Aufnahmen der Umgebung auch sehr deutlich zur Geltung. Man merkt dass Horst Werschetzki nicht nur aus der notwendigen Nähe zu seinem Arbeitsplatz an Ingolstadt hängt. Er hat hier seine 2. Wurzeln gefunden und das Herzblut mit dem er an dieser Stadt hängt, zeigt er auch sehr deutlich in seinen "Herzübungen".
Nicht zuletzt ist das Malen für ihn auch eine Art Therapie. Er flüchtet damit die Hektik der Grafikerbranche und findet Ruhe und Zufriedenheit in seiner Kunst die schon längst über das Niveau des Hobbymalers hinausgewachsen ist. Sich in der Umgebung zu verlieren auf der Suche nach Details die ihm momentan ansprechen und berühren, diese mit Skizzen festhalten zu können um sie dann später im heimischen Atelier zu den hier ausgestellten Bilder weiter ausarbeiten zu können, kann zu einer Sucht werden - eine Sucht die allerdings zur Therapie und nicht zur Gefährdung der Gesundheit führt und die er noch lange frönen soll.

Ausstellung „Schwarz, Weiß, mit Zucker“ im Maximilians
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Ausstellung "Herzübungen" im Rathaus