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Ausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Kunstaktion findet viel Lob

Geisenfelder Zeitung, 28.8.2007, Magdalena Zurek
Bilder Miek Michielsen und Maggie Zurek

Bilder zur Lindenpflege
Teilnehmende Künstler
Bilder nach dem Sturm
Bildergalerie
Führung bei der Firma Wolf
Wo stehen die Exponate - Schlussveranstaltung

Die Skulpturen, die im Rahmen der Kunstaktion am Stadtplatz entstanden, sollten in Geisenfeld bleiben – so der vielfache Wunsch von Bürgern, die den Künstlern an drei Tagen bei der Arbeit zu geschaut hatten.

Ob und wie dem Anliegen entsprochen werden könnte, ist noch unklar. Bis eine endgültige Entscheidung in Übereinkunft mit den Verantwortlichen der Stadt gefunden ist, werden die Figuren im Rathaus und im Sinnesgarten zu bewundern sein. Zum Hopfakranzl-Fest sollen sie erneut im freien Raum präsentiert werden.

Einen prominenten Befürworter für ihren Verbleib haben Seepferdchen und Kollegen in Bürgermeister Josef Alter. Zunächst habe er sich nicht so recht etwas unter der geplanten Live-Aktion mit dem Holz der Windener Linde vorstellen können, gestand der Rathauschef bei der Verabschiedung der Künstler, die sich am Sonntag allesamt noch einmal eingefunden hatten. Nun aber sei er begeistert und wolle sich stark machen, "dass die schönen Werke da bleiben, wo sie hingehören, in Geisenfeld". Allerdings räumte der Stadtvater ein, dass er dies nicht allein entscheiden könne.

Als Hauptorganisatorin hatte zunächst Miek Michielsen den beteiligten Künstlern gedankt, die drei Tage lang in der sengenden Hitze gearbeitet und dabei "Erstaunliches geschaffen haben". Immer wieder hätten Zuschauer, unter anderem Stadräte aus Ingolstadt und Pfaffenhofen, ihr Lob für die Aktion ausgesprochen und sich für den eigenen Heimatort ähnliches gewünscht. Ein herzliches Vergelts Gott sagte Michielsen auch der Stadt für die großzügige Hilfe und Verpflegung, den Mitarbeitern des Bauhofes sowie Hannes Hetzenecker und Melanie Schmid für ihren unermüdlichen Einsatz. "Bei uns ist die Unterstützung des Ehrenamtes nicht einfach nur Gerede", freute sich die Organisatorin.


(Text zum Bild links : Sollen auf vielfachen Wunsch in Geisenfeld bleiben: Die Kunstwerke, die anlässlich des "Linde-Symposium" auf dem Stadtplatz in drei Tagen entstanden sind. Mit Bürgermeister Josef Alter stellten sich alle Künstler - bis auf Peter Trapp, der an diesem Tag verhindert war - zu einem Erinnerungsfoto mit ihren Exponaten. )

Dem Dank schloss sich der Bürgermeister an, der ebenfalls betonte, wie gut die Belebung des Stadtplatzes auf diese originelle Art angenommen worden sei. Begeistert zeigten sich ihrerseits die Künstler, die auch von der Firma Wolf herzlich empfangen und zu einer Betriebsbesichtigung eingeladen worden waren. "Das Engagement von Frau Michielsen ist einmalig, so was ist mir noch nirgendwo begegnet", meinte Ully Becker aus Maisach, der die anderen Gäste gerne beipflichten. "Super organisiert" sei alles gewesen, die Stadt "sehr flexibel" und das Ambiente "einfach toll", so Becker weiter.

Angespornt von der durchweg positiven Resonanz des Publikums will sie ebenso wie Eva Nemetz, Werner Richter, Harry Hübner, Nathalie Ponsot, Peter Trapp, Ully Becker und Wolfgang Gertis gerne einmal wieder in Geisenfeld aktiv werden – begleitet von Mieks starker Hand (mit Seitenblick auf ihre blaue Skulptur). "Aber ohne dass dafür wieder ein Baum seine Äste im Sturm lassen muss", so der einhellige Wunsch, dem sich Baumpfleger Allan Whittaker anschloss.
Letzterer hatte sich mit Pilzskulpturen schmunzelnd als Neuling in der Szene versucht und freute sich besonders, von erfahrenen Bildhauern bestätigt zu bekommen: Das Holz der Linde war – entgegen anders lautender Vermutungen – gesund. Der auf dem Stadtplatz verbleibende "Kletterast" der zum Kraxeln oder als Ruheplatz einlädt, scheint dies als knorriger Zeuge bestätigen zu wollen.

Skulpturen nehmen Form an

Hallertau Info, 25.8.2007, Hans Peter Blank
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

Bereits seit zwei Tagen läuft nun die Schnitzaktion am Stadtplatz mit dem abgesägten- und vom Julisturm herabgerissenen Holz der Geisenfeld Windener Linde. Und nun sind für die staunenden Zuschauer auch die ersten Konturen der entstehenden Skulpturen zu erkennen. Überhaupt ist es für das Publikum spannend zu sehen wie die unterschiedlichen Künstlern alle mit ihrer eigenen Technik, der eine mit Hammer und Meisel, der andere mit der Motorsäge, ihr Stück Holz bearbeiten.

Dabei kamen die Bildhauer am Freitag bei sommerlichen Temperaturen bis 28 °C ganz schön ins Schwitzen. Doch die Stadt hatte für ausreichend Getränke gesorgt. Dabei scheint die Hitze des Tages die Künstler in ihrer Schaffenswut eher noch befeuert zu haben. So glaubte Nathalie Ponsot mit ihrer großen Skulptur mehrerer in sich verschlungener Frauen bereits am Samstag Abend fertig zu werden. Bis Sonntag hätte sie eigentlich Zeit. Aber so sind die Künstler – einmal von der Vision im Kopf gepackt, gibt es kein Halten mehr, bis das Werk am Ende vor des Schaffenden Augen in letzter Perfektion sich zeigt.


Viel Lob für Schnitzaktion

Figuren nehmen allmählich Gestalt an

GZ, 24.8.2007, Maggie Zurek
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

„Des wird der Herrgott, oder?“ –Vor allem die jüngsten unter den Besuchern, die von der Kunstaktion auf dem Stadtplatz angelockt werden, stellen ohne Scheu neugierig ihre Fragen und treffen dabei oft den Kern der Sache. Dabei sind es keineswegs nur Einheimische, die vorbeischauen.
Langsam nehmen die Figuren der verschiedenen Künstler Gestalt an. Hier sind weibliche Rundungen erkennbar, dort ein leidender Christus. Und von allen Seiten gibt es Lob der Umstehenden für das Geschehen auf dem Stadtplatz.
Bei den Kleinsten besonders beliebt ist der noch unbehauene dicke Stamm, der zum Klettern einlädt. Aber auch dieser Stamm wird noch künstlerisch verwertet, und zwar am Sonntag ab 10 Uhr, wenn sich auf Grund der tollen Resonanz mehrere der Künstler in Form einer Zusatz-Schicht zusammentun werden, um aus diesem Ast ein gemeinsames Kunstwerk zu schaffen, das dann vielleicht sogar als Präsent bei der Stadt Geisenfeld bleiben soll.

Erste Rohform mit Axt und Säge Bildhaueraktion am Stadtplatz gestartet

GZ, 24.8.2007, Maggie Zurek
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen


Die abgesägten Äste der altehrwürdigen Geisenfeldwindener Linde sind weit mehr, als totes Holz – das zu beweisen tritt eine Gruppe von Künstlern an. Drei Tage lang werden sie an den knorrigen Stücken arbeiten und dabei ihrem Material ebenso Leben einhauchen wie dem Stadtplatz.
Schon gestern Vormittag fanden sich erste Schaulustige ein, um zu verfolgen, wie die sperrigen Stämme von Mitarbeitern des Bauhofes am Stadtplatz abgeladen wurden. Die „Stars“ waren zuvor von den Künstlern an ihrer Lagerstätte ausgesucht worden. Ulli Becker wurde schnell fündig, ihr Objekt erinnerte sie an eine Liegende, „bei der sogar schon die Proportion stimmt“.
Ebenso wie Eva Nemetz, Werner Richter und Harry Hübner wird sie „ihren Stamm“ zunächst mit der Kettensäge bearbeiten. Auch Nathalie Ponsot hat nach ein paar stöbernden Blicken die ideale Grundlage für ihr Modell eines Damentrios, das sie bereits in Gips entworfen hat, entdeckt. Peter Trapp hingegen muss etwas länger suchen, schließlich schwebt ihm ein Seepferd vor. Anders als eine Kollegen geht Wolfgang Gertis weniger von der äußeren Form des Holzes aus. Er will die „elementare Kraft sichtbar machen“, die einem von Blitz und Sturm getroffenen Werkstoff innewohnt.
Miek Michielsen schließlich sieht den humorvollen Aspekt und wird eine Faust aus ihrem Stück herausarbeiten. „Um zu zeigen, dass Bäume eben manchmal ausschlagen“. Gerade für jene, die nach dem Einsatz von Säge und Axt noch Feinarbeit mit dem Bildhauereisen leisten wollen, ist das weiche Lindenholz ideal. Seine helle Farbe verliert es jedoch, wenn es unbehandelt der Witterung ausgesetzt wird.
Die Linde würdigen und ihr ein bleibendes Denkmal setzen, das ist das Ziel der Künstler, die damit eine Idee von Stadträtin Gerda Hetzenecker aufgreifen. Ludwig Rößler hatte als Kirchenpfleger grünes Licht für die Verwendung des Holzes aus Kirchenbesitz gegeben.
Auch Bürgermeister Josef Alter war bei der Eröffnung der Aktion anwesend. Er dankte Verwaltungschef Hannes Hetzenecker, Miek Michielsen, Nathalie Ponsot sowie dem Bauhofes
für ihre Hilfe bei der Realisierung des Projektes. Zum Schutz der Kunstwerke hat die Stadt eigens einen Security Dienst beauftragt, der in der Nacht patrouillieren wird. Bis zum Samstag können Besucher live erleben, wie aus dem unbehauenen Rohmaterial am Ende ein Kunstwerk wird. Dabei stehen die Mitwirkenden gerne für Fragen bereit.

Sturmlinde wird zu Kunst

Der Geisenfelder, 22.8.2007,Julian Knapp
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

Die Kunst zeichnet sich ja oft dadurch aus, dass sie aus Altem Neues macht oder bereits Bekanntes in neue Formen bringt und so neue Perspektiven eröffnet.
Genau das ist die Grundidee einer Kunstaktion am Geisenfelder Stadtplatz, die dort von Donnerstag, 23.08.07, bis zum darauffolgenden Samstag stattfindet (von jeweils etwa 10 Uhr bis 12 Uhr und 14 Uhr bis 18 Uhr).
Die bildhauerisch erfahrenen Künstler Natalie Ponsot, Eva Nemetz, Werner Richter, Harry Hübner und Peter Trapp werden aus dem durch die heftige Sturmnacht im Juli von der Geisenfeld-Windener Linde abgerissenen Holz Kunstwerke fertigen. Auch der Baumexperte Alan Whittacker, unter dessen Anleitung nach der Sturmnacht die in luftiger Höhe hängenden Äste entfernt werden mussten (siehe Foto unten), wird das weiche Lindenholz bearbeiten. Lindenholz eignet sich nämlich aufgrund seiner Beschaffenheit besonders gut zum Schnitzen.
Am Stadtplatz werden aber auch Motorsägen zum Einsatz kommen - die Zuschauer erwartet also ein actiongeladenes Kunstprojekt, bei dem jeder die Entstehung der Skulpturen genau beobachten kann.
Wer ebenfalls gerne schnitzt, kann vor Ort Holzstücke zur Bearbeitung erhalten. Das Werkzeug muss selbst mitgebracht werden.
Man darf also gespannt sein, zu was Linde und Sturm die Kreativen vor Ort inspirieren.

Aus Ästen der Linde werden Kunstwerke

GZ, 21.8.2007, Gerhard Kohlhuber
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

Ganz im Zeichen einer Bildhauer- und Schnitzeraktion steht vom Donnerstag bis zum Samstag der Geisenfelder Stadtplatz. Dort lassen sich mehrere renommierte Künstler über die Schultern schauen, wie sie aus abgerissenen Ästen der Windener Linde Kunstwerke gestalten.

Ein gewaltiger Berg von stattlichen Ästen türmte sich in der Folge des schweren Unwetters vom 21. Juli an der Geisenfeldwindener Linde auf. Einen Teil der "Arbeit" hatte der Sturm selbst getan, weiteres Astwerk kam beim notwendigen Rückschnitt des denkmalgeschützten Baumriesen dazu.

Dass diese teils mannsdicken Äste zum Zerschneiden und Verheizen viel zu schade sind, war Miek Michielsen vom Kunstforum, Verwaltungsleiter Hannes Hetzenecker sowie Kirchenpfleger Ludwig Rößler schon während der Rückschnittaktion klar. Schnell war die Idee geboren, das Astwerk Künstlern als Arbeitsgrundlage zur Verfügung zu stellen.

Einig war man sich dabei auch, dass die neuen Kunstwerke nicht "abgeschottet von der Außenwelt" entstehen sollen, sondern in aller Öffentlichkeit im Rahmen einer dreitägigen Kunstaktion am Geisenfelder Stadtplatz. Die sei zum einem ein Beitrag, um Kunst transparent zu machen, und zum zweiten eine schöne Gelegenheit, den Platz mit Leben zu erfüllen.

Miek Michielsen setzte sich ans Telefon und befragte alle ihr bekannten Holzbildhauer, ob sie Zeit und Interesse hätten, und die Geisenfelderin bekam dann auch schnell einige Zusagen. Nathalie Ponsot (Wolnzach), Peter Trapp (Wolnzach), Eva Nemetz (Regensburg), Werner Richter (Ortenburg) sowie Harry Hübner werden an allen drei Tagen zugegen sein, um mit dem Schnitzmesser, aber auch schon mal mit der Motorsäge aus einem oder mehreren Ästen der Linde etwas zu gestalten, Bildhauerin Uli Becker ist am Freitag und am Samstag dabei sowie Wolfgang Gertis am Donnerstag (nähere Infos zu den Künstlern unter teilnehmende Künstler).

Am Samstag wird auch Baumpfleger Alan Whittaker anwesend sein – zum einen als Ansprechpartner für Fragen zur Linde, aber auch, um sich selbst mal als Künstler zu versuchen.

Die Organisatoren hoffen, dass viele Geisenfelder vorbei schauen werden, um den Künstlern über die Schultern zu schauen. Eingeladen sind auch Geisenfelder, die sich selbst einmal im Holzbildhauen versuchen möchten. Auch sie bekommen Holzstücke zur Verfügung gestellt, sollen sich aber vorher bei Miek Michielsen unter Telefon 82 02 melden.

Alle Künstler suchen "ihre" Holzstücke am Donnerstag gegen 10 Uhr am Bauhof aus. Das Material wird dann zum Stadtplatz gebracht, wo dann an allen drei Tagen vormittags sowie nachmittags von 14 bis 18 Uhr gearbeitet wird. Um allen Geisenfeldern, die tagsüber verhindert sind, ebenfalls die Chance zum Zuschauen zu geben, soll dann jeweils am späteren Abend noch eine einstündige "Nachtschicht" eingelegt werden.


Aktion des "Kunstforum Geisenfeld" auf dem Stadtplatz :

Aus totem Holz entsteht lebendige Kunst

Künstler nehmen Äste der sturmgeschädigten Geisenfeldwindener Linde als Werkgrundlage

Hallertauer Zeitung, 21. August 2007, Harry Bruckmeier
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

Aus totem Holz wird lebendige Kunst - das ist die Idee, die hinter der neuesten Aktion des Geisenfelder "Kunstforum" steckt. Der ortsansässigen Künstlerin Miek Michielsen ist es gelungen, mehrere Kollegen für ein interessantes Projekt zu gewinnen : Aus den abgesägten Ästen der bei einem Sturm vor vier Wochen schwer beschädigten Linde in Geisenfeldwinden sollen neue Kunstwerke entstehen.
Der Kunstevent vor Publikum auf dem Geisenfelder Stadtplatz steigt am Donnerstag von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr sowie am Freitag und Samstag jeweils von 9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr.
Weltuntergangsstimmung herrschte am 21. Juli über Geisenfeld, als an diesem Samstagabend zwischen 22 und 23 Uhr ein schwerer Gewittersturm über das Stadtgebiet zog. Diese eine Stunde reichte aus, um die 280 Jahre alte Linde an der Geisenfeldwindener Kirche "St. Vitus" in die Knie zu zwingen. Die Orkanböen verfingen sich in der ohnehin schon einwenig morschen und vor einiger Zeit mit Drahtseilen gesicherten Baumkrone, dicke Äste brachen ab, von denen einer auf dem Dach eines Nachbarhauses landete und erheblichen Sachschaden verursachte.
Mittlerweile sieht der denkmalgeschützte Baum aus wie ein gerupftes Huhn. Experten machten sich einige Tage nach dem Unwetter mit Motorsägen bewaffnet ans Werk und schnitten die gesamte Baumkrone zurück. Hierzu waren Fachleute gefragt, denn durch die gewaltigen Kräfte, die auf die Äste wirkten, traten erhebliche Spannungen auf, sodass diese Arbeit auf den Hebebühnen alles andere als ungefährlich war.
Was blieb, war einriesiger Haufen von Holzabfällen, der in der Kompostieranlage gelandet wäre - wenn da nicht Miek Michielsen gewesen wäre. Die Künstlerin mit ihrem bekannt praktischen Auge erkannte in den dürren Ästen nicht etwa Abfall, sondern eine nahezu ideale Vorlage für künftige Kunstwerke.
Mit dieser Idee konnte Michielsen mehrere Künstler begeistern, die sich nun in den Dienst der Sache stellen. Sie werden die abgeschlagenen und abgesägten Äste der Linde benutzen, um ihre künstlerischen Ideen daran zu verwirklichen. Natürlich kann das interessierte Publikum ihnen dabei über die Schulter schauen. Wer selbst Hand anlegen will, muss sein Werkzeug allerdings selbst mitbringen.
Mit von der Partie sind die gebürtige Französin Nathalie Ponsot, die Regensburgerin Eva Nemetz, der Bildhauer Werner F. Richter aus Ortenburg, Harry Hübner, Peter Trapp, Ully Becker und Allan Whittaker. Ob Miek Michielsen als Initiatorin selbst Hand anlegen wird, ließ sie wegen einer Reihe anderer Verpflichtungen vorerst noch offen.

Kunstaktion am Stadtplatz

IZ, 16.8.2007, go
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

Kunstaktion am Stadtplatz heißt eine Veranstaltung, die von Donnerstag, 23. August, bis Samstag, 25. August, in Geisenfeld stattfindet. Bildhauerinnen wie Nathalie Ponsot und Eva Nemetz werden dabei von männlichen Kollegen wie Werner Richter, Harry Hübner und Peter Trapp tatkräftig unterstützt.
Gemeinsam fertigen sie Skulpturen aus Ästen der denkmalgeschützten Linde in Geisenfeldwinden, die der Sturm am 21. Juli 2007 abgerissen hat. Den Interessenten, die sich gerne spontan an der Kunstaktion beteiligen möchten, können auch noch vor Ort Holzstücke zur Verfügung gestellt werden. Werkzeug müsste allerdings mitgebracht werden. Die Aktion, organisiert von Miek Michielsen, findet täglich von 9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr statt.

Linde muss bleiben

Leserbrief GZ, 18.8.2007
Wolfgang Katins
Max Heimbucher,
Susanne und Georg Kellner
85290 Geisenfeld
Bilder von Ully Becker, Harry Hübner, Miek Michielsen

Zu den beiden Leserbriefen von Anton Schmidmeier (GZ vom 2. und 14. August), in denen sich dieser zum Sturmschaden an der Geisenfeldwindener Linde äußert : Über die Meinung von Anton Schmidmeier aus Ingolstadt zur Windener Linde können wir nur den Kopf schütteln. Für uns spiegeln seine Leserbriefe den Zeitgeist so mancher Mitmenschen wider, die keinen Respekt mehr vor der Natur und dem Alter haben sowie einen maßlosen Hang zum Übertreiben. Dieses 280 Jahre alte Wahrzeichen hat nun leider einige seiner schönen Äste lassen müssen. Es hat aber schon viele Stürme und sogar zwei Weltkriege überstanden, und wird hoffentlich auch Herrn Schmidmeiers Äußerungen überstehen. Wir jedenfalls haben zu den Gutachtern vollstes Vertrauen, wenn diese die Gesundheit des Baumes bestätigen. Leider ist nichts im Leben absolut sicher.
Trotzdem setzt sich wohl auch Herr Schmidmeier in sein Auto, obwohl wesentlich mehr Menschen im Straßenverkehr umkommen als von Bäumen erschlagen werden. Gott sei Dank gibt es solche Menschen wie Baumpfleger Alan Whittaker, die sich für die Natur einsetzten, denn sonst hätten wird vermutlich nur ein armseliges Bild von zugepflasterten Plätzen und Straßen ohne Grün.
In seinem zweiten Leserbrief beruft sich Herr Schmidmeier auf eine Sicherungspflicht der Verkehrswege. Hierzu ist zu sagen, das die betreffende Straße seit je her für Fahrzeuge jeglicher Art gesperrt ist. Lediglich Anwohner dürfen sie benutzen, und die kennen den Baum bereits ihr Leben lang.
Wäre es nicht „leichter erträglich“, etwa die Straße zu entfernen, da die Linde durch ihr hohe Alter eher ein Anrecht auf den Standort hat? Dies entspräche – genau anders herum – der Argumentation von Herrn Schmidmeier, wäre aber ebenso abstrus und wird von uns natürlich nicht gefordert.
Wir jedenfalls hoffen, dass sich noch viele Generationen nach uns am Anblick der – dann sicherlich wieder ansehnlicheren – Linde erfreuen werden. Zum Trost kann man Herrn Schmidmeier aber zusichern, dass er als Ingolstädter nicht einmal bei einem Tornado etwa von unserer Linde zu befürchten hätte.

Einst stolze Linde trauriges Bild

GZ, 27.7.2007, Maggie Zurek

Eine gehörige Portion Wehmut schwang in den Kommentaren der vielen Zuschauer mit, die erleben mussten, wie dicke Äste der einst so stolzen Geisenfeldwindener Linde unter strengen Sicherheitsvorkehrungen entfernt wurden.

Begleitet vom aufgeregten Tschilpen eines Turmfalkenpärchens, das sein Domizil unterm Dach der Vituskirche aufgeschlagen hat, war in der Früh bereits schweres Gerät aufgestellt worden. Ein Hubsteiger, dessen Arm bis zu 45 Metern ausgefahren werden kann und ein 70 Tonnen Kran dienten als technische Hilfsmittel, die jedoch ohne erfahrenes Personal mit geschultem Blick wenig hätten ausrichten können.

Während unter Anleitung des Baumexperten Alan Whittaker die einen Äste sicherten und in luftiger Höhe die Motorsäge ansetzten, manövrierte der Kranfahrer mithilfe von Bauhofmitarbeitern die imposanten Astteile auf einen Wagen. Größte Herausforderung war es dabei, ein Aufsplittern und Wegsprengen der nach einem Sturmschaden (GZ berichtete) extrem unter Spannung stehenden Gehölzteile zu verhindern.
Nicht nur Geisenfeldwindener taten sich schwer, das einst weithin sichtbare Wahrzeichen des Ortes "wie ein gerupftes Huhn zurecht gestutzt" zu sehen, wie es ein entsetzter Passant plakativ formulierte.

Selbst wenn irgendwann wieder neue Triebe sprießen und dichtes Blattwerk die Wunden überdeckt, die heute von Sägen geschnitten wurden – so prachtvoll wie einst wird die Linde wohl nie mehr dastehen. Auch für Stadtführerin Antonie Schlierf kein leichter Anblick, ist doch alles, was mit der Vituskirche zusammenhängt ihr ein Herzensanliegen. Einziger Lichtblick – der geschundene Baum gibt nun wieder die Sicht auf die historische Sonnenuhr an der Kirchenwand frei.

Wer die Kosten für die Aufräumarbeiten an der Linde (die sich im Besitz der Kirchenstiftung Geisenfeld befindet) übernimmt, ist derzeit noch offen. Eines ist jedoch klar, einfach zersägt werden die beschädigten Äste nicht. Kirchenpfleger Ludwig Rößler und Verwaltungsleiter Hannes Hetzenecker kamen überein, die stattlichen Stämme Künstlern zur Verfügung zu stellen. Rößler dankte der Stadt im Übrigen für die gute Zusammenarbeit beim "Krisenmanagement".


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