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Führungen
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Szenische Führungen starten im Mai

Maggie Zurek
Bilder : Peter Mühlbacher

Casting
Stadtstorch
Klostergeschichte
Geisenfelds dunkle Zeiten
Pongrazbier

Bildhaft gesprochen hat der "StadtStorch" seine erstes Baby in trockenen Tüchern: Eine Kernbesetzung für die historischen Stadtführungen mit szenischen Einlagen steht. Die "Generalprobe" für die Laiendarsteller ist für den 27. Februar anberaumt.

Dass es auf Anhieb klappen würde, alle Rollen zu vergeben, hatte man bei den Organisatoren der zur 700-Jahrfeier der Markterhebung geplanten besonderen Führungen nicht zu hoffen gewagt.

Auch Peter Klewitz, Drehbuchautor und Theaterpädagoge mit über 30 Jahren Erfahrung zeigte sich überrascht von der Resonanz. "Mehr als eine Handvoll Bewerber" hätte der erste niederbayrische Laienspielberater nicht erwartet – gekommen war ein Dutzend.
Dass ausgerechnet die Vertreter der Theatervereine fehlten, wurde allseits bedauert.

"Vielleicht stößt der eine oder andere ja noch zur Gruppe hinzu, weitere Akteure sind jederzeit willkommen", betont Kulturreferentin Henriette Staudter. Denn je mehr Leute als Äbtissin, Polizeikommissär oder Marktfrau zur Verfügung stehen, desto weniger belastet sind die einzelnen Darsteller.

"Sitzt" nämlich die unter der Regie von Klewitz, der in Regensburg ein eigenes Profitheater führt, einstudierte Abfolge von Szenen (zunächst bezogen auf das Thema Kloster), dann soll zirka einmal im Monat am Samstagnachmittag und zusätzlich für Gruppen auf Sonderbuchung eine "Vorstellung" stattfinden.

Wie die Szenen aufgebaut sind und welche Erwartungen an die einzelnen Personen im Stück gestellt werden, erläuterte Klewitz zu Beginn des Infonachmittags. Dass es gar nicht so leicht ist, in die Gestalt eines anderen zu schlüpfen, erfuhren die Probanden dann im praktischen Teil.

Vor den Augen von Klewitz und Christine Stark, seiner Theater erfahrenen Assistentin aus Kelheim, mussten sie verschiedene Stimmungen widergeben und einzelne Sätze mit Leben füllen.

Sorgsam von den beiden pädagogischen Experten geführt, verloren sie nach und nach ihre Scheu und fanden zu einer überraschenden Authentizität. "Ihr müsst fühlen, was ihr spielt, statt zu spielen, was man euch vorgibt", ermunterte Klewitz die als Hexen um ihr Leben laufenden Frauen oder die ängstlich vor pestkranken Weibern zurückweichenden Ärzte.

Nach fast zwei Stunden war so mancher Teilnehmer regelrecht "ausgepowert": "Puh, das ist ja richtig anstrengend", meinte eine "Verfolgte". "Macht aber Spaß", konterten die drei Männer im Team.

Am Ende ließen auch jene, die "eigentlich nur mal schauen" wollten, sich so von der Schauspielbegeisterung anstecken, dass nun allesamt bei dem Projekt mitmachen wollen. Erste Herausforderung: Bis zur Generalprobe muss der Text sitzen.

Formal soll der "StadtStorch" als zwanglose Arbeitsgruppe des Stadtmarketing geführt werden, die als vorrangige Aufgabe nun die Beschaffung geeigneter Kostüme zu erledigen hat. Hilfestellung und Tipps dafür gab es bereits von Christine Stark.


"Casting" für theatralische Stadtführungen

Maggie Zurek
Bilder : Peter Mühlbacher


Zur 700 Jahrfeier der ersten Erwähnung des Marktes Geisenfeld sollen historische Gestalten – von Braumeister Pongratz bis zur Äbtissin Amanda Donabauer – "theatralisch" wieder zum Leben erweckt werden. An diesem Samstag findet hierfür das "Casting" statt.

Das Drehbuch für den Auftritt der verschiedenen Figuren ist bereits geschrieben. Regisseur und Autor Peter Klewitz hat die professionell konzipierten Skripte teilweise schon den Stadtführerinnen vorgelegt. Die auf geschichtlichen Tatsachen und historischen Charakteren beruhenden Szenen kreisen um zwei zentrale Themen: Zum einen ist da die "Geisenfelder Klostergeschichte", in der auch das Brauereiwesen gestreift wird.

Humorvoll lässt Klewitz hier eine Bürgerin und eine Magd über den Sittenverfall der Klosterschwestern ratschen, die Äbtissin selber tritt mit ihrem Geliebten, einem gewissen Schaffgotsch, auf, und selbst der später im Hofbräuhaus berühmt gewordene Braumeister Pongratz wird sich ein Stelldichein geben.

Weitere historisch verbürgte Gestalten lassen sich über die Säkularisierung und damit das Ende der Klostergeschichte aus.
Ein zweiter Komplex hat "Geisenfelds dunkle Seite" zum Thema und ist entsprechend spannend gestaltet.

Zumal dieser informative "Thriller-Rundgang" in der Nacht stattfinden soll und in die Zeiten der Pest und der unsäglichen Hexenprozesse zurückversetzen wird. Über diese speziellen szenischen Führungen hinaus will man auch die normalen mit kleinen Einlagen "auffrischen".

Vorgestellt wird die Idee an diesem Samstag, 16. Januar, im Rathaussaal. Wer Interesse daran hat, in die Rolle einer historischen Gestalt zu schlüpfen, der kann sich ab 15 Uhr über Details wie etwa die Häufigkeit der Auftritte oder die Art der Rolle (es gibt solche mit und welche ohne Text) informieren.

Peter Klewitz wird die potenziellen Schauspieler und Schauspielerinnen mit den Szenen bekannt machen.

Gesucht werden Frauen und Männer zwischen 18 und 70 Jahren, die Lust am Schauspielen haben. "Bühnenerfahrung" ist von Vorteil, aber keineswegs ein Muss. Denn so manches "Naturtalent" identifiziert sich erfahrungsgemäß mit einer Figur derart gut, dass es von jetzt auf gleich "engagiert" werden kann.

Für die am Ende ausgewählte Truppe, die unter dem Emblem des "Geisenfelder Stadt-Storches" in historischen Kostümen auftreten soll, kommt der Autor und Theaterpädagoge nochmals zum Proben der Szenen Geisenfeld. Der Termin hierfür wird am Samstag festgelegt.

Im Anschluss an den Informationsnachmittag mit "Casting" soll die formale Gestalt des "Stadt-Storch", der die Stadtführungen organisatorisch und in Sachen Werbung betreut, beschlossen werden.
Grundsätzlich sind dabei zwei Varianten möglich: die eines eigenständigen Vereines oder die eines Arbeitskreises innerhalb des Stadtmarketing.

Casting für historische Stadtführungen

Maggie Zurek
Foto : Vitus Hollweck

Info Stadtführungen

Casting für die Schauspieler der historischen Führungen Um die geeigneten Schauspieler für die Szenen zu finden, wird es am 16. Januar, um 15 Uhr im Rathaussaal ein Casting mit Peter Klewitz geben.

Egal, ob sie sich für eine Sprechrolle oder für einen „Walking Act“ (sprich eine Rolle ohne Worte) entscheiden, alle Bewerber sind willkommen, die ernsthaft bereit sind, bei der Aktion längerfristig mitzuwirken. Vorkenntnisse sind vorteilhaft, aber nicht Voraussetzung für eine Teilnahme.
An das Casting schließt sich gegen 18 Uhr die Gründungsversammlung des Vereines „Stadt-Storch“ an, der sich die Weiterentwicklung und Organisation der historischen Führungen zur Aufgabe machen will.

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