Deutschland
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Kabarett
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Höllisches Tempo und toller SprachwitzGeisenfelder Zeitung, Ellen
Kellerer |
Keine Frage, dieser junge Mann hat es faustdick
hinter den Ohren. Mimt uns da den von WG, KW und Elternhaus frustrierten
Studenten und zaubert genau mit dieser Nummer kabarettistische Meisterstücke
auf die Bühne, die so manchen "Altmeister" im Vergleich
alt aussehen lassen: Claus von Wagner heißt das Talent, das nach
einem knappen zweiten Platz beim Hallertauer Kleinkunstpreis vor zwei
Jahren am Freitagabend nun endlich ein Gastspiel in voller Länge
auf dem Pindharter Brettl gab. Ort der Handlung: Die WG-Küche, die Claus alias "Isaak Nix" mit Gert und Rebecca teilt. Letztere haben sich verabschiedet, nachdem Isaak ein bisschen grob zu Gottfried, Alleskönner mit Allradfahrzeug, war. |
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Jetzt probt Isaak den Hamlet fürs Studententheater und hält dabei immer wieder Zwiesprache mit dem imaginären Publikum. Selbstverständlich kommt er dabei vom Hundertsten ins Tausendste, verquickt beim Brainstorming Medienschelte ("bei uns haben die negativen Schlagzeilen jetzt Markennamen: RWE, Hypovereinsbank. . .") mit Kindheitstraumata von "Sanostol" bis Fernsehkult ("Kohl und der Mauerfall · das war doch damals die größte Außenwette von Wetten dass, oder?") und rast mit höllischem Tempo und tollem Sprachwitz durch Politik und Zeitgeschichte. |
Charmant und gebildet und dabei doch noch so jung ("ich bin 1977 geboren, da hat Otto Schily solche Leute wie ihn noch mit Akten beworfen"), das ist Kabarettist Claus von Wagner, und es bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft noch mehr von diesem "Weltspartag-gebeutelten" Nachwuchstalent hören und sehen werden. Und hoffentlich nicht nur mehr bald im Fernsehen. Denn dass der Prototyp der "Generation Halbwissen" mit Sicherheit bühnentauglich ist, hat er in Unterpindhart allemal bewiesen. |
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