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Kabarett
Geisenfeld-Online


Kleinkunstpreis für Florian Schroeder

IZ vom 20. Juli 2005, Maggie Zurek
Fotos : Hans Galler, Maggie Zurek


Der Sieger des 10. Hallertauer Kleinkunstpreises heißt Florian Schroeder. Als talentierter Nachwuchskabarettist setzte sich der Freiburger auf den Brettln des Rockermeier Stadls mit erfrischender Bühnenpräsenz, sprachliche Finesse und einem ausgeprägten Gespür fürs Publikum gegen drei Konkurrenten durch.
Zehn Jahre Hallertauer Kleinkunstpreis - Anlass genug für Kulturreferentin Anneliese Lackermair und Vorstandsvorsitzenden Wilfried Gerling von der Hallertauer Volksbank die Initiatoren gebührend zu würdigen. Hannes Hetzenecker und Karl Rockermeier hätten " in professioneller und unermüdlicher Weise Kleinkunstveranstaltungen vom Feinsten organisiert" und damit "Großes" für die Kultur der Stadt geleistet, hieß es in der Laudatio.
Dass es sich bei der zehnten Verleihung um ein Jubiläum handelte, machte schon allein der Moderator des Abends deutlich : Django Asül war eigens angereist und präsentierte sich in Höchstform - nicht zuletzt, wenn er die humoristische Leidensfähigkeit der Hallertauer Volksbank mit bissigen Bemerkungen auf die Probe stellte ("Ich komm ja von der Sparkasse, das heißt ich hatte wirklich mit Geld zu tun und nicht mit Naturalien"). Einen kleinen Vorgeschmack auf sein neues Programm "Hardliner" lieferte der Kabarett-Profi als Überbrückungsschmankerl während der Stimmenauszählung. Wer mehr von Asül und dessen türkischen Onkel ("Agenda Zwei-Null Eins-Null, das Heißt Ergebnis Scheiße, Rückspiel kannste vergessen") hören will, hat dazu am 16. Oktober in Unterpindhart Gelegenheit.
Der schwere Part des ersten Auftritts war auf André Hartmann aus Starnberg gefallen. Mit einer reinen Parodie unter dem Motto "Schröder fliegt" setzte der Musiklehrer auf Wortspiele und Kalauer. Die Darstellung des Noch-Kanzlers gelang ihm sehr gut und es fehlte seinen Beiträgen nicht an Wortwitz - etwa wenn Schröder betont, eine Rede ohne Bezahlung ("also ohne Gehalt") abliefern zu wollen. Insgesamt reichte es jedoch nur für Platz vier.
Unter dem weiten Thema "Mama ist immer Schuld" karikierte Götz Frittrang die Folgen frühkindlicher Traumata (Hosenkauf mit Muttern inklusive "Kontrolle im Schritt"). Eindringlich verkörperte schräge Gestalten und witzige Ideen machten ihn aus der Sicht der Jury zur "Nummer drei".
Offenbar bühnenerprobt betrat Thomas Schreckenberger die Szene um "Deutschland für Anfänger" zu unterrichten. Ein paar gut gesetzte Pointen brachten ihm schnell Pluspunkte beim Publikum und zeigten : dieser Tübinger Lehramtsstudent hat schon einiges an Erfahrung mit den Waffen des politischen Kabaretts. Hauchdünn war denn am Ende aus der Sicht der Jury der Abstand zum Sieger des Abends.
Florian Schröder setzte ebenfalls auf die Imitation als wesentliche Triebfeder für seine "Ochsentour", wagte aber wesentlich öfter Ausflüge in andere Bereiche des kabarettistischen Spektrums als seine Konkurrenten. Wirkte der "Joungster" unter den Kandidaten (der Germanistikstudent ist Jahrgang 1979) anfangs noch etwas unsicher auf den Brettln, gewann er zunehmend an Souveränität und Gespür für die Stimmung im Publikum, die er gezielt und professionell von actionreicher Komik zu konzentriertem Kabarett lenkte. Neben dem Spaß am Umgang mit der deutschen Sprache zeichneten ausgefallene Vergleiche (Xavier Naidoos Songs sind "wie ein Wachturm auf CD") das Programm aus. Ein Nachwuchstalent, das die Fähigkeit zu "mehr" hat.

Zum Jubiläum viel Lob für die Organisatoren

Geisenfelder Zeitung, Magdalena Zurek
Samstag, 16.07.05
Fotos : Hans Galler, Maggie Zurek


Zehn Jahre Hallertauer Kleinkunstpreis · Anlass genug Kulturreferentin Anneliese Lackermair und den Vorstandsvorsitzenden der Hallertauer Volksbank, Wilfried Gerling, die Initiatoren gebührend zu würdigen. Hannes Hetzenecker und Karl Rockermeier hätten "in professioneller und unermüdlicher Weise Kleinkunstveranstaltungen vom Feinsten organisiert" und damit Großes für die Kultur der Stadt geleistet, hieß es in der Laudatio Lackermairs, die als symbolischen Dank zwei Gilde-Bären überreichte. Von Seiten der Volksbank gab es für die Organisatoren symbolisch eine süße Bahnschwelle aus Konditorhand und für die Künstler ein erhöhtes Preisgeld.

Dass es sich bei der zehnten Verleihung um ein Jubiläum handelte, machte schon allein der Moderator des Abends deutlich: Django Asül war eigens angereist und präsentierte sich in Höchstform · nicht zuletzt, wenn er die humoristische Leidensfähigkeit der Halltauer Volksbank mit bissigen Bemerkungen auf die Probe stellte ("Ich komm ja von der Sparkasse, das heißt ich hatte wirklich mit Geld zu tun und nicht mit Naturalien").

Einen kleinen Vorgeschmack auf sein neues Programm "Hardliner" lieferte der Kabarett-Profi als Überbrückunsschmankerl während der Stimmauszählung mit der neuen Hymne der SPD ("run and hide"), Erläuterungen zur Frage warum Hartz "verpufft" und Überlegungen zur Bedeutung der deutschen Einheit ("D-Day für den Osten und May-Day für den Westen"). Wer mehr von Django Asül hören will, der hat dazu am 16. Oktober in Unterpindhart Gelegenheit.



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