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Kabarett
Geisenfeld-Online


Günter Grünwald
Notorisch nervige Typen sind sein Metier

Info und Bilder: Maggie Zurek
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"Gestern war heute morgen", so der Titel des aktuellen Programmes von Günter Grünwald. Was die Zuschauer bei dessen Auftritt in Unterpindhart erlebten, geriet jedoch – wer hätte es anders erwartet? – weniger philosophisch als das Motto vermuten ließe. Was der Freude der Fangemeinde jedoch keinen Abbruch tat.

Immer wieder Szenenapplaus und am Ende begeisterte "Zugaberufe" im bis auf den letzten Platz voll besetzten Rockermeier-Saal legen diesen Schluss zumindest nahe. Auch wenn er ein wenig gemäßigter wirkt, ja bisweilen nachdenklich, ist das Kabarett-Idol noch immer "der Alte".

Zumindest dann, wenn er so gekonnt die notorisch nervigen Typen auf die Bühne bringt, die uns alltäglich begegnen. Wenn er die "Generation Handy", der vor lauter MacDonalds-Fraß und Computerspielen die Füße "unterm Arsch wegdegeneriert sind" ins Visier nimmt, um am Ende die Eltern für die Misere mit verantwortlich zu machen. Denn: "Der Affe fällt nicht weit vom Stamm".
Eines der schauspielerischen Glanzlichter des Abends: das geifernde Hitlerdouble, das von kahlgeschorenen Deppen weinend als wiedererstandene Führergestalt begrüßt wird.

Und natürlich wäre Grünwald ohne mindestens ein "bsuffnes Wogscheitl" nicht wirklich authentisch. Leute mit Dauerrausch hat er gut drauf. Was den Geschichten um Neonazis und im Krankenhaus umherirrende Gestalten wie dem Onkel Hans jedoch fehlt, ist ein wenig mehr Hintersinn.

Aberwitzige, abstruse, teils im Nirwana endenden Szenarien von Notoperationen, Nikolausauftritten und sonstigen schrägen Erlebnissen sind zwar mimisch hervorragend umgesetzt, aber irgendwie nicht als tragende Säule eines Kabarettabends geeignet. Zumindest ein Teil des Publikums hat das, den späteren Kommentaren nach zu urteilen, so empfunden.

Wenn’s zu absurd wird, fehlt eben der kritische Spiegel, den wir so gerne vorgehalten bekommen. Man vermisst das Déjà-vu Erlebnis, das man einst bei Torbens Mama und dem Macho beim Metzger hatte. Das waren "Klassiker" mit Biss!

Aber morgen wird heute gestern sein und so darf man auf neue Kultgestalten aus Grünwalds Figurenkabinett hoffen. Der Alltag bietet genügend Vorbilder und der Künstler hat anerkanntermaßen den Blick dafür.


Günter Grünwald
"Gestern war heute morgen"

Info Kleinkunstbühne
Pressebilder

Mittwoch, 02. September 2009

Was wäre die Erde ohne die Sonne, Deutschland ohne Bayern, Marianne ohne Michael, Arsch ohne Friedrich und die Zukunft ohne die Vergangenheit.

Dieser Grundgedanke lag meinen Gedanken zugrunde als ich von meinem Vermögensverwalter darum gebeten wurde ein neues Programm zu schreiben.

Und so ist das neue Programm eine Verquickung aus Teilen meiner früheren Programme und neuen Nummern. Ich wehre mich mit Händen und Füssen dieses Programm ein Best of… Programm zu nennen obwohl diese Bezeichnung den Nagel sowas von auf den Kopf trifft, dass es eine Art at. Aber eben auch nicht ganz, da schon auch sehr viele neue Nummern vorgeführt werden.

Ich habe lange überlegt, ob ich diesmal auch Tanzperformances und Schleuderbrettakrobatik ins Programm aufnehmen sollte, habe mich dann aber dagegen entschieden, da sich herausstellte dass ich gar nicht tanzen kann und so ein Schleuderbrett nur mit zwei Personen funktioniert und ich werde den Teufel tun, irgend einem drittklassigen Akrobaten mein sauer verdientes Geld in den weit aufgerissenen Rachen zu stopfen, der sich nur mit meiner Berühmtheit schmücken möchte.

So weit kommt's noch. Also wird der Abend wieder vorwiegend auf verbaler Ebene durchgeführt werden, wenn sie wissen was ich meine.

Günter Grünwald



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