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Kabarett
Geisenfeld-Online


Groove mit Starkstrom-Power

Maggie Zurek
Bilder : Copyright Maggie Zurek

Steht der Mann unter Strom? Und wenn ja, wo lädt er seine Akkus auf? Es bleibt Edwin Kimmlers Geheimnis, wo er die schier unermüdliche Energie für Auftritte wie den in Unterpindhart herzieht. Langkettige Kohlehydrate allein sind jedenfalls keine ausreichende Erklärung für die sportlich und musikalische Höchstleistung, die der Musiker vor seiner jubelnden Fangemeinde brachte.
Im Mittelpunkt des Geschehens standen im ersten Set wie immer die Gitarren, von denen Kimmler eine ausstellungswürdige Sammlung dabei hatte. Virtuos entlockte er seiner Gibson den Swing der 30er Jahre und zelebriert auf einer hart besaiteten Messingdame (die ausnahmsweise die Stelle der stählernen Triolian einnahm) den Boogie. Kimmler flitzt mit dem Bottleneck über die Bünde und pickt wie ein wildgewordener Specht an den Strings, seine Finger singen Melodien und geben sich gleichzeitig die Hintergrundklänge.
Mit einer originalgetreu nachgebauten Stella, der Königin unter den 12saitigen Gitarren, macht er beim sonoren Bariton Ragtime Reverend Gary Davies alle Ehre. Zwischendrin spielt der zwischen kindlicher Begeisterung und humorvoller Selbstverliebtheit schwankende Rhythmusathlet zur Abwechslung Mundharmonika. Oder besser: Er hüpft, stampft, bläst, saugt und explodiert schier vor lauter „Groove“.
Nach der Pause muss das EPiano für seine musikalischen Ausbrüche herhalten, die auch körperlich langsam ihre Spuren zeigen.
Zu sehen am Schweißfleck in der Kniekehle, der sich langsam ausbreitet (Kimmler ist halt in jeder Hinsicht ein Unikum). Vom virtuos über die Tasten eilenden Interpreteten angestiftet, macht das Publikum fröhlich mit beim „gesanglichen Befreiungsseminar“. Gut, dass Kimmler wenigstens gelegentlich zu ruhigeren Tönen greift, das Tempo bremst und zeigt, dass er auch sanft und leise kann. Stücke wie „Truth“ oder das als fünfte (!) Zugabe gegebene Gospel – die mit einfühlsamer Dynamik herausstechen – würde man sich mehr wünschen. Schon allein, um das „Fever“ der Zuhörer wieder auf gesunde Normaltemperatur zu kühlen.

Edwin Kimmler
"Keys'n'String"

Info Kleinkunstbühne
Bilder : Copyright Maggie Zurek

Donnerstag, 04. März 2010

Das habe er ja noch nie erlebt, meinte Edwin völlig von der Rolle, als er bei seinem Auftritt im März 2009 frenetisch von seinem ganz eigenen Fanclub begrüßt wurde. Als er vor 30 Jahren angefangen habe Musik zu machen, sei es immer sein Traum gewesen einmal seinen eigenen Fanclub zu haben, erzählte er dem Publikum. Dass diese aber mit T-Shirt auf dem neben seinem Bild "Hallo Edwin, wir sind wieder da!!!" zu lesen ist auftrumpfen, das hatte er sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt.

Es begann mit ca. 50 Fans in der Zechstube und entwickelte sich über das Foyer im Jahr 2007 dann in den großen Saal im Jahre 2008. Edwin Kimmler erspielt sich seine wachsende Zuhörergemeinde von Jahr zu Jahr. Wenn sich warmes Südseefeeling in die Seelen schleicht und die Hüften auf den Bierbänken zu schwingen beginnen, dann haben der "Hoola Blues" und Edwin Kimmler die Gitarre und das Publikum in der Hand.

Nach 1800 Konzerten in verschiedenen Ländern hat Edwin Kimmler seinen unverwechselbaren eigenen Stil gefunden. Er explodiert förmlich mit Keyboard, Gitarre und Mundharmonika, geht über zu Blues, Boogie, Swing und Soul, garniert mit vielen zusätzlichen Elementen aus der karibischen, südamerikanischen und hawaiianischen Musik. Edwins Motto: Jeder Song eine neue Überraschung!

Nach dem fulminanten Auftritten in den letztjährigen Saisonen haben wir den Powermann Kimmler auf vielfachen Wunsch wieder nach Unterpindhart geholt.


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