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Kabarett
Geisenfeld-Online

Laszive und sphärische Klänge

Peter Kube
Fotos : Hans Galler


Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es am Freitagabend im Publikum im Saal der Kleinkunstbühne Unterpindhart, als Mulo Franzl und Evelyn Huber als "Duo Rendezvous" gastierten.

Als Meister der leisen, aber bewegenden Klänge erwiesen sich die beiden Virtuosen an Saxophon und Harfe, und der wunderbare Abend flog bei den fast sphärischen Klängen leider viel zu schnell vorüber. Ist die Instrumentenpaarung aus Saxophon und Harfe sowieso schon ungewöhnlich, so waren es die Interpretationen "altbekannter" Stücke erst recht.

Zara Leanders "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn" · eigentlich ein Foxtrot, wie Mulo Franzl in kurzen, aber informativen und launigen Zwischenmoderationen erläuterte · wurde trotz bekannter Melodie zu einer musikalischen Neuentdeckung, die alles andere als abgedroschen klang. "Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt", der Dietrich-Schlager schlechthin, könnte lasziver nicht klingen als in einer Interpretation von Franzl/Huber. Meditativ hingegen wirkte das Zusammenspiel der nicht alltäglichen Instrumentenkombination bei Kompositionen wie "Coloured Water", "Nature Boy", "Fata Morgana" und dem Freejazz-Titel "Little Sunflower", wo das Duo alle Register seines Könnens zieht.
Hat das Pindharter Publikum vor geraumer Zeit die Harfinistin Evelyn Huber im Zusammenspiel mit Rudi Zapf als eine der flexibelsten in Stil und Feeling kennengelernt, so hat sich dieser Eindruck zusammen mit Mulo Franzl nur bestätigt. Mit Staunen und tiefer Bewunderung quittierte deshalb das Publikum jedes der Stücke, und folgte sogar · in Aussicht auf eine CD der beiden als "Belohnung" für das erste Paar, das sich "traute" · der Aufforderung Franzls, bei Tango und Walzer das Tanzbein zu schwingen, bevor der Abend so sanft, wie er begonnen hatte, mit zwei Zugaben ausklang.

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