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Nicht nur Jörg Dudas Eigenkomposition begeisterte

Bilder : Miek Michielsen
GZ vom 22. November 2005, Gabriele Hartmann


Mit Musikstücken aus vier Jahrhunderten begeisterte das "Cumulus Quintett" aus München die vielen Gäste beim Rathauskonzert. Höhepunkt war die Uraufführung der Eigenkomposition Jörg Dudas, das "Quintett Opus 46", das er eigens für das Cumulus-Quintett verfasst hat.

Im Mittelpunkt des Konzertes stand die Verleihung der Kulturförderpreises an Duda. Deshalb war das Programm auch auf die Vorlieben des Kirchenmusikers zugeschnitten.

Zum Auftakt spielte das Bläserensemble mit Sonja Hampe (Oboe), Dietrich Hampe (Klarinette), Klaus Gierens (Horn), Brigitte Starck (Fagott) und Jörg Duda am Klavier das "Quintett Es-Dur KV 452" von Wolfgang Amadeus Mozart.
"Für mich ist das eines der wichtigsten Werke Mozarts", kommentierte Duda das Stück. Denn erstmals sei eine Bläserserenade mit Klavierbegleitung kombiniert worden, ein Prototyp für spätere Komponisten.

Getragen und doch heiter wirkte das Largo im ersten Satz. Die Besonderheit ist hier, dass alle Instrumente die Melodie im nahtlosen Wechsel führen – manchmal im Solo, manchmal aber auch paarweise von Oboe und Klarinette oder von Horn und Fagott. Leicht fließend begleitete Duda am Klavier die Bläserstimmen und gab dem Ganzen den stützenden Zusammenhalt.
Ein musikalischer Hochgenuss war das Larghetto, ein romantischer Satz, den die Musiker, die bis auf Duda hauptberuflich in naturwissenschaftlichen Bereichen arbeiten, sehr einfühlsam und weich interpretierten. Zum Abschluss folgte das Allegretto mit rasantem Tempo und dramatischen Steigerungen.

Ein musikalisches Schmankerl aus dem 20. Jahrhundert suchte sich Duda mit dem Klaviersolo "Sonatine fis-moll für Klavier" von Maurice Ravel (1875-1937) aus. Wie Duda erzählte, hat Ravel das Stück für kleine Hände sehr eng gesetzt, da er gerne mit Kindern gespielt habe. Zunächst beginnt die Sonatine schlicht, harmonisch und mit eingängigen Melodien. Doch das auch als Prüfungsstück an der Musikhochschule gespielte Stück entwickelt sich mit rasanten Läufen und Non-Akkorden zunehmend als äußerst anspruchsvolle Musikliteratur. Mit enormer Leichtigkeit, aber auch sehr temperamentvoll, hielt Duda die Zuhörer in Bann, wofür er starken Applaus erntete.

In das 19.Jahrhundert führte Duda mit dem Komponisten Heinrich von Herzogenberg (1843-1990). Bei dem "Quintett Es-Dur Opus 43", aus dem der erste Satz vorgetragen wurde, verliehen die Musiker mit ihrer Klangfülle dem spannungsgeladenen Werk sinfonischen Charakter.

Zum krönenden Abschluss des Rathauskonzertes folgte schließlich die Eigenkomposition Dudas, das "Quintett Opus 46", das er 2004 in mehreren Etappen verfasst hat.

Eigenwillige Melodik, der Wechsel zwischen klassischen, traditionellen, impressionistischen und modernen Parts, die Spannung zwischen temperamentvoll-wilden und harmonisch ruhigen Auflösungen sowie verblüffend abrupte Schlussakkorde prägen sein Werk. Am stärksten beeindruckte der zweite Satz mit dem Andante amabile, das Duda in Finnland komponiert hat: ein romantisch-musikalischer Spaziergang, bei dem sich die Bläser in Zwiegesprächen die Melodie zuspielen. Und das Klavier fügt sich wie anfangs bei Mozart meist unauffällig, aber doch alle Stimmen verbindend, ein. Das Publikum war begeistert und spendete den Musikern für ihr Konzertprogramm großen Beifall.

Cumulus Quintett

Rathauskonzert im Rahmen der Kulturwoche

Am Samstag, den 19. November 2005 um 20.00 Uhr im Rathaus der Stadt Geisenfeld, Sitzungssaal
Verleihung des Kulturförderpreises der Stadt Geisenfeld an Jörg Duda

Bilder : Brigitte Starck


Programm :

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) Quintett Es-Dur KV 452 für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier
I: Largo - Allegro moderato
II: Larghetto
III: Allegretto

Maurice Ravel (1875 - 1937) Sonatine fis-moll für Klavier (1903/05)
I: Modéré
II: Mouvt de Menuet
III: Animé

Heinrich von Herzogenberg (1843 - 1900)
aus dem
Quintett Es-Dur
Opus 43, für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier
I. Satz: Allegro

Pause

Jörg Duda (*1968) Quintett Opus 45 für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier
I: Larghetto - Allegro gioioso
II: Andante amabile
III: Scherzo: Presto
IV: Finale: Adagio malinconico - Rondo: Allegro vivace (non tanto)

Mitwirkende :
Sonja Hampe, Oboe
Dietrich Hampe, Klarinette
Klaus Gierens, Horn
Brigitte Starck, Fagott
Jörg Duda, Klavier


Verleihung des Kulturpreises der Stadt Geisenfeld an Jörg Duda (Laudatio, Zeitung)

Eine Veranstaltung des Kulturkreises der Stadt Geisenfeld


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