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Kraftvoller und aus tiefster Seele gesungener Blues

PK vom 9.11.2004, Ellen Kellerer
Fotos : Hannes Hetzenecker


"Gimme the Blues. . . " und zwar den richtigen, echten, manchmal weinerlichen, fast immer kraftvollen, aber stets aus tiefster Seele gesungenen. · Den konnten die Besucher der Pindharter Kleinkunstbühne am Samstag volle zweieinhalb Stunden in sich strömen lassen, als Albert C. Humphrey zusammen mit John Paiva und Hubert Hofherr "His Roots of Blues" präsentierte.

Humphrey, Entertainer und begnadeter Blues-, Soul- und Gospelsänger, gab dem Publikum eine Lehrstunde des unverfälschten, aber auch des bearbeiteten Blues der 20-er und 30-er Jahre, als Legenden wie etwa ein Big Bill Broonzy Furore machten.

"Passts auf, Ihr werdets heit was hören, was ihr lange nimmer zu hören kriegen werdet", gemahnte der Meister in seinem unnachahmlichen englisch-deutsch-bayerisch Mix, und ihm flogen die Herzen nicht nur wegen seiner aus ebendiesem kommenden Lieder zu · auch, weil der Amerikaner, der in jungen Jahren als GI nach Deutschland gekommen war, witzig und locker durchs Programm führte und nicht mit Selbstironie sparte.
Selbstverständlich muss Blues Weltschmerz enthalten: "Zerst wollte ich dieser Frau alles geben, und bei der Scheidung hat sie dann auch noch den Rest genommen".

Aber auch ohne Augenzwinkern gelangen Cover-Nummern wie der weißen Blues-Country-Lady Bonnie Raitt oder sogar "Blue Suede Shoes" und der Soul-Klassiker "Stand by me" perfekt. Angereichert mit eigenen Nummern der "Roots of Blues" war es einfach ein Genuss, zuzusehen und zuzuhören. John Paiva an der Gitarre und Hubert Hofherr begleiteten einfühlsam oder setzten mit gekonnten Soli Akzente und I-Tüpfelchen auf Albert C. Humphreys Interpretationen der "alten Meister" des Blues.

Kein Wunder, dass das Publikum fast ungehalten reagierte, als es "nur" drei Zugaben des großen Meisters gab, der die Bühne verlassen konnte mit dem sicheren Gefühl, jedem im Publikum die große Musik des Blues nähergebracht zu haben.


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