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Kunst und Kinder als Passion

Ein Portrait über Miek Michielsen, die "gute Seele" der Stadt

Der Geisenfelder Nr. 1/06, 1. November 2006, Julian Knapp.



Diese Frau ist unermüdlich, sprüht vor Kreativität und Lebenskraft und sie hat die Kunst groß gemacht in Geisenfeld. Fast jeder im Ort kennt Miek Michielsen, die vor über 30 Jahren die Liebe vom belgischen Antwerpen zunächst ins oberbayrische Pfaffenhofen und dann weiter nach Geisenfeld führte.
Schon Mieks zu Hause macht deutlich, dass hier jemand mit kreativer Ader wohnt. Die farbige bemalten Wände ihrer "Villa Kunterbunt" mit der gelben Fassade zur Münchener Straße hin ist unübersehbar - vor kurzem entdeckte Miek sogar einen französischen Tourist, der sich vor ihrem Haus mit seinem Sohn fotografieren ließ. In der Wohnung sitzen und stehen, hängen und baumeln überall Skulpturen, Bilder und selbstgemachte Dekors.
Selbst im Gespräch mit Der Geisenfelder können ihre Hände nie ganz ruhen und kneten beständig einen grauen Batzen Modelliermasse. Trotz all der pulsierenden Phantasie strahlt Miek eine große Ruhe aus, die durch ihren original oberbayrischen Dialekt noch unterstrichen wird. Die lokale Mundart hatte sie sich ursprünglich angewöhnt, um die ein oder andere grammatikalische Schwierigkeit des Deutschen zu umschiffen :"Im bayrischen heißt's immer einfach "mei", da musst du nicht unterscheiden zwischen männlich oder weiblich." Mit solchen Spezialkenntnissen und ihrem weitgefächerten Engagement ist Miek mittlerweile fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens im Ort. In einem Text über ihren Einsatz für die Kunst in Geisenfeld wurde sie sogar als "gute Seele" der Stadt bezeichnet.
Geisenfeld für zeitgenössische Kunst zu öffnen und Kinder bereits von klein auf mit großer Kunst zu konfrontieren, das ist seit über zehn Jahren die Mission und Passion der Miek Michielsen. Eigentlich könnte sie sich mittlerweile auf die faule Haut legen und sagen : Mission erfüllt, Geisenfeld ist heute eine Stadt mit viel Gefühl und Offenheit für Kunst. International erfolgreiche Künstler haben in Geisenfeld ausgestellt und an mittlerweile acht Stellen im Ort ist heute öffentlich Kunst in Geisenfeld zu bewundern. Doch Miek arbeitet weiter an ihrem Ziel, Geisenfeld die Kunst noch näher zu bringen.
Der mit Miek bei der Orts-USB engagierte Manfred Meixensberger beschreibt Aha-Erlebnisse, welche ihm Miek mit ihren Projekten immer wieder bescherte und wodurch er seine ursprüngliche Auffassung von morderner Kunst ("Farbkleckse") revidieren musste. Miek will mit Kunst zum Nachdenken anregen und diese offensiv mit Energie im Stadtbild präsent machen. Der von einem Lichtkünstler bestrahlte Wasserturm oder die hundert Läuferfiguren als Hinweis auf eine "Schaufenster-Ausstellung" in den Geschäften der Innenstadt sind nur zwei Beispiele dafür. Miek will die Bürger der Stadt mit Kunst konfrontieren und sie überraschen, wofür sie natürlich auch mal Kopfschütteln erntet. Von den Künstlern verlangt sie dafür, dass sich diese den Bürgern erklären. So sind in Geisenfeld gezeigte Werke meist mit einer kurzen Erklärung versehen, was längst nicht jeder Künstler gerne hat. Doch Kunst, die arrogant über dem Betrachter schwebt, würde Miek nie akzeptieren. Im Gegenteil, bewusst nimmt sie auch Hobbykünstler und leicht "lesbare" Bilder in Ausstellungen mit auf.
Am liebsten würde sie wohl alle zu kleinen Künstler machen, was auch ihr jährliches Projekt "Kunst von Kids" verdeutlicht. Den kleinen Maler in ihrer unbekümmerten Art mit Farbe und Pinsel umzugehen, könne man so manches abschauen, meint Miek. Schließlich hat schon Picasso festgestellt, dass er sein ganzes Leben gebraucht habe, um wieder malen zu können wie ein Kind.
Kinder sind eindeutig Mieks zweite große Leidenschaft, was sich auch in ihrem Beruf als Heilpädagogische Förderlehrerin an der Geisenfelder Förderschule "Adolf Rebl" widerspiegelt. Dort ist es ihr wichtigstes Anliegen von den Kindern mit Sprach- oder Lernschwierigkeiten möglichst viele an die Grundschule zu bringen und ihnen so bessere Perspektive zu sichern.
Letztes Jahr schafften es knapp drei Viertel ihrer Schützlinge. Die Kinder vergelten es ihr mit Zuneigung und begrüßen sie allmorgendlich mit "mein Sonnenschein". "Man bekommt soviel zurück!" schwärmt Miek von ihren Kindern an der "Adolf Rebl"-Schule.
Eigene Kinder blieben Miek leider immer verwehrt und noch immer bekommen ihre Augen einen traurigen, wehmütigen Ausdruck, wenn sie darüber spricht. Doch der verfliegt, wenn sie zeigt, was sie aus diesen Erfahrungen macht : umsetzen in Kreativität! Herauskommen dabei, trotz der ernsten und traurigen Materie, knallig bunte, fröhlich-füllige Frauenskulpturen, die an Niki de Saint-Phalle's "Nanas" erinnern - Figuren, die noch in den 1960er Jahren für viel Aufregung sorgten. Die Stärke, Energie, Fröhlichkeit und Farbigkeit dieser Frau bewundert Miek bis heute. Auch Niki de Saint-Phalle verarbeitete mit ihrer Kunst traumatische Kindheits-Erlebnisse und schuf daraus diese freudig-starken Frauenfiguren. Deren Schwester im Geiste sind, Dank Miek Michielsen, auch immer wieder in Geisenfeld zu sehen.

Rede vom "Kasperl" beim Schafflertanz

Tanz in der Münchener Straße 2005

D'Miek Michielsen is bei uns am Ort,
a prima belgischer Kulturimport.
Sie is, do seids ja oi informiert,
in da Kulturszene gescheid engagiert.
Taat se d Miek auf dem Gebiet net so stark o
na waarn ma künstlerisch doch recht arm dro.
Sie hot tausnd Ideen, des is a Pracht;
sogor da Wasserturm is durch sie wieder zum Lebn erwacht.
Ja de Miek is scho a Power-Frau,
Adventskalender und Beleuchtung warn echt a Schau!
Und an de nettn Figurn erinnern mir uns no oi,
vo dene d Stodt war direkt voi.
Wenns wieder moi a Ausstellung vorbereit,
do beteilign sich so manche Leut,
weils natürle oi recht gern
gemeinsam mit ihr ausstelln tean.
Aba wos net schö is - wia i moa:
Beim Auframa is hoit na meistns alloa.
Und weils do so vei Lastn umanande ziagt,
hats angeblich a broats Kreuz inzwischn kriagt.
Drum sog i jatz ganz klar Bescheid:
"Do muaß se wos ändern, liaba Leit!"
Ober auf jedn Foi für da Miek ihrn Schwung
hob i Hochachtung und Bewunderung!
Soiche Zuwanderer, des derf ma deutle sogn,
kannt ma zweifelos no mehra votrogn.

Die gute Seele unserer Stadt

von Manfred Meixensberger (Hanfstingl Dezember 2004)

In vielen Orten dieser Welt hält man sich gerne auf, weil der Ort einem gut gefällt oder er einem Glück und Harmonie gebracht hat. Vielleicht war es auch im Urlaub, ein kleines Dorf, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Man glaubt fast, manche Orte dieser Erde haben eine Seele. Und auch Geisenfeld hat dieses Etwas, diese gute Seele. Bei den vielen Attraktionen, die Geisenfeld über das ganze Jahr zu bieten hat, muss es so etwas wie eine gute Seele geben. Und neben dieser Energie, die da im Hintergrund mitschwingt, hat sich eine Person besonders hervorgetan: Die gute Seele unserer Stadt, Miek Michielsen.

Seien wir doch einmal ganz ehrlich. Wer wusste denn, außer ein paar Fachleuten, etwas mit Kunst anzufangen. Dachten Sie nicht auch vorschnell an nicht zu deutende Farbkleckse auf einer Leinwand, wenn Sie zu einer Vernissage eingeladen wurden?

Doch dann kam sie – Miek. Mit ihrem freundlichen Wesen und ihrer schier nicht endenwollenden Energie installierte sie, natürlich mit Unterstützung der Stadt, eine dauerhafte Ausstellung im Rathaus. Dort werden einem dann kunstvolle Objekte dargeboten, das ganze untermalt mit dezenter Musik und ein Gläschen Sekt gibt es oben drauf. So hatte ich mir Kunst nicht vorgestellt, ich dachte immer an Farbkleckse – und jetzt das!

Und nur zu gut können wir uns an die Trommler erinnern, die uns eines Nachts während der Veranstaltung „Laufend Kunst“ von Schaufenster zu Schaufenster begleiteten, um uns die darin positionierten Kunststücke zu zeigen.

Wie schön war es, als uns schon Wochen vor dem 24h-Lauf dutzende, lebensgroßer Läufer, verteilt in der ganzen Innenstadt, das Laufereignis angekündigt haben. Und haben Sie die leuchtenden Augen der Kinder gesehen, wie sie diese weißen Figuren, zusammen mit Miek und anderen Künstlern bemalen durften? Das ist Kunst für mich. So bringt man dem Menschen Kunst näher – Sie erinnern sich, Farbkleckse?

Aber die Miek gibt nicht auf, sie lässt nicht locker. Wer die vergangenen Nächte durch Geisenfeld ging, dem sprang er direkt ins erstaunte Gesicht – der Wasserturm. In Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern der Region hat unsere Miek dazu beigetragen, diesen grauen Betonklotz in ein geheimnisvolles buntes Licht zu hüllen. Über die Stadtgrenzen hinaus wurde diese Art von Kunst bestaunt.
Erst neulich nachts, als ich nach zwei Stunden Lachen mit Andreas Giebel, die Schulaula zusammen mit anderen Besuchern verlies, mit Blick direkt auf den beleuchteten Turm, da überkam uns allen so ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit. Als hätte Geisenfeld eine Seele - eine gute Seele.

Ich jedenfalls habe Sie persönlich kennen und schätzen gelernt, die gute Seele unserer Stadt.

Danke für alles – danke Miek Michielsen


Malerin und Skulpturistin mit Leib und Seele

Mal provokativ, mal liebenswert


Miek Michielsen
Münchener Str. 12
85290 Geisenfeld
Tel : 08452/8202
miek@geisenfeld-online.de

Ich bin in Antwerpen (Belgien) geboren und habe dort Pädagogik studiert. In Belgien legt man viel Wert auf die Förderung der Kunst und die kreative Entwicklung der Kinder. Dies spiegelt sich daher selbstverständlich in der Ausbildung des Lehrpersonals wieder.

Seit 1976 lebe ich in Bayern und arbeite seit 1977 als Heilpädagogische Förderlehrerin in den Adolf Rebl Schulen, zuerst bei geistig Behinderten, nun bei entwicklungsverzögerte und sprachlich auffälligen Kindern.

Künstlerisch bin ich erst seit 1983 nebenberuflich tätig. Ursprünglich lag mein Schwerpunkt beim Zeichnen von Kinderporträts, unter dem Einfluss moderner Maler wie Miro, Keith Hearing und Michael Fischer Art bekam ich eine andere Einstellung zur Kunst. Ich stellte aus in dem Radius zwischen Erding und Kelheim, Hohenwart und Neustadt und nahm auch an Gemeinschaftsausstellungen teil. Dabei bevorzuge ich Themenbezogene Ausstellungen da es mich reizt diese Themen auch künstlerisch auf den Grund zu gehen und umzusetzen, mal provokativ, mal lieblich. Ich muss diese Titel allerdings rechtzeitig erfahren, da ich mit einer Mindestarbeitszeit von 6 bis 8 Wochen rechnen muss. Mal schnell nebenher einspringen geht daher nicht, wenigstens nicht mit meinen Skulpturen.

Ich bin im Kulturkreis aus Geisenfeld zuständig für das Kunstforum und versuche da auch innovative Ideen durchzusetzen. Es macht mir Spaß immer neue Ausstellungsideen zu erkunden und auszuprobieren anstatt nach einem einmal erprobten Schema vorzugehen. Wer gerne im Rathaus, bei der Skulpturenausstellung der Gärtnerei Eickelmann, in der Kirche oder "Laufend Kunst" mit ausstellen möchte, kann sich gerne bei mir melden. Diese Ausstellungsmöglichkeiten stehen auch Nicht-Geisenfeldern jederzeit offen. Bei den Malaktionen und Kunstevents freue ich mich auch immer darauf mit anderen gemeinsam eine Idee zu gestalten und umzusetzen.

Meine neueren Werke zeigen deutlich die Einflüsse der jüngst verstorbene Niki de Saint Phalle, die mich auch sehr faszinierte. Ich entwickle meine Skulpturen nach einem bestimmten Thema, sei es nach dem Leitmotiv einer Ausstellung, sei es nach dem Geschäft, in dem sie als Werbefigur anschließend aufgestellt werden soll.
Ich bin auf der Suche nach einem Material, mit ähnlich positiven Eigenschaften wie Polyester. Momentan gibt es leider noch nichts, dass die Strapazierfähigkeit besitzt, die dem Polyester eigen ist. Sie müssen nicht nur der Witterung trotzen sondern auch Stöße abfangen können, wenn sie draußen auf der Straße stehen.

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