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Künstler
Geisenfeld-Online


Deutscher Musikwettbewerb

Den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2005 erhalten:

· Sophia Jaffé, Violine · Nicolas Altstaedt, Violoncello · Maximilian Hornung, Violoncello
· Andreas Hofmeir, Tuba · Eleonora Reznik, Klavierpartner

Eine Ausgangsposition, wie sie weltweit noch kein Tubist hatte

Andreas Hofmeir nun Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbes

DONAUKURIER , 12.04.2005, Maggie Zurek
Fotos 1 : Vitus Hollweck
3 : Philippe Gerlach
2 - 4 : Michael Haring
5 : Miek Michielsen


Geisenfeld/Berlin : Viele · auch internationale · Erfolge zieren seine Laufbahn (GZ berichtete), mit der jüngsten Auszeichnung zum Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbes geht für Andreas Hofmeir nun ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Die Tuba als Soloinstrument ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit bringen, sie aus ihrem orchestralen Schattendasein befreien. Denn mit dem jungen Geisenfelder ist es in der dreißigjährigen Geschichte der Veranstaltung erstmals einem Tubisten gelungen, den Sieg zu "erspielen". Folge: Der renommierte Deutsche Musikrat wird den Künstler für die Dauer von drei Jahren als Solist an Orchester und Festivals vermitteln, ihm außergewöhnliche Konzerte ermöglichen und zudem die Produktion einer eigenen Solo-CD finanzieren.

Für Hofmeir zählt dies weit mehr als die 5000 € Preisgeld, die ihm ebenfalls zustehen: "Mit der Auszeichnung habe ich eine Ausgangsposition erhalten, die weltweit noch nie einem Tubisten zuteil wurde", freut er sich. Schätzungsweise 50 Konzerte wird er im Förderungszeitraum spielen dürfen und dabei Stücke eigens für sein Instrument komponieren lassen können.
Selbst unter Kennern führt die Tuba bisher ein Schattendasein, als Solistin ist sie nur wenigen ein Begriff. "Endlich kann ich viele Menschen erreichen, die noch nie eine Solotuba gehört haben", so der Musiker. Allein beim Abschlusskonzert des Wettbewerbes mit dem Rundfunksinfonieorchester Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt waren 1200 Gäste anwesend.

Für "Profis" aus aller Welt ist der Deutsche Musikwettbewerb, der seit drei Jahrzehnten vom Deutschen Musikrat ausgeschrieben wird, eine "Talentbörse" ersten Ranges. Die Teilnehmer · heuer waren es 270 Solisten verschiedenster Instrumentengattungen · treten an zwölf Tagen zu Wertungsspielen an. In den ersten beiden Durchgängen haben dabei die Fachleute einzelner Instrumentengruppen das Sagen. Nur wer sich hier als technisch perfekt erweist, kommt weiter. In der dritten und vierten Auswahlrunde ist eine internationale Fachkommission als Gesamtjury maßgeblich.

Völlig unabhängig vom Instrument werden die Solisten einer strengen Wertung nach Punkten unterzogen, und nur wer die erforderliche Punktzahl erhält, wird Preisträger. Das heißt, es kann durchaus sein, dass überhaupt kein Preis vergeben wird, weil die Probanden nicht das erforderliche Können aufweisen. Heuer zum Beispiel ist unter den fünf Preisträgern kein Pianist, obwohl das Klavier zu den klassischen Soloinstrumenten zählt.

Dass es ausgerechnet ein Tubist in die Endrunde schaffen würde, damit hatten die Organisatoren nicht gerechnet. Im Gegenteil, man zog schon vor dem Wettbewerb in Erwägung, dieses Instrument mangels Beteiligung gar nicht mehr auszuschreiben.

Und Tuba-Noten für die vierte Runde mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester waren keine vorhanden · die mussten eilig nachbestellt werden. Insofern hat sich Andreas Hofmeir nicht nur als herausragender Künstler etabliert, sondern auch noch zur Ehrenrettung seines Instrumentes beigetragen.

Bleibt zu hoffen, dass der Deutsche Musikrat ihn auch mal in seine Heimat vermittelt · schließlich gilt es auch in der Hallertau noch den einen oder anderen "Tubamuffel" zu überzeugen.

 

Als Nachwuchs-Musiker nun auch international Spitze

Andreas Hofmeir ist mittlerweile Solotubist bei Orchester in Linz / Sieg bei renommiertem Musikwettbewerb

DONAUKURIER , 09.02.2005, Maggie Zurek
Fotos : Philippe Gerlach


Stipendien und Auszeichnungen begleiten seinen Werdegang, und einer der anerkannt besten deutschen Nachwuchstubisten ist er schon seit geraumer Zeit. Mit dem ersten Preis des renommierten Musikwettbewerbs "Citta di Porcia" hat sich Andreas Hofmeir nun auch international an die Spitze seiner Zunft gespielt. Eine Woche lang war der junge Musiker in Pordenone (Italien) gegen 27 Konkurrenten aus aller Welt im Wettstreit um den Titel des besten Solo-Tubisten angetreten · mit Erfolg.

Zur Teilnahme ermutigt hatte den mittlerweile unter Chef-Dirigent Dennis Russell-Davies zum Solotubisten im Bruckner-Orchester Linz avancierten Geisenfelder sein Lehrer Jens Björn Larsen. Dennoch habe er anfangs "mit Schrecken" die Liste der überaus starken Mitstreiter in Augenschein genommen, gesteht Hofmeir.

Es waren Kollegen aus dreizehn Ländern, die bereits internationale Auszeichnungen "in der Tasche" hatten. Zu allem Überfluss war er dann auch noch zu Beginn des Wettbewerbes erkrankt. "Wenn ich nicht gerade spielen musste, lag ich im Bett". Was ihn nicht daran hinderte eine achtköpfige Fachjury durch Interpretation, Ausdruck, Intonation und technische Flexibilität von seinem Talent zu überzeugen.
Begonnen hat die Karriere des heute 26-Jährigen in der örtlichen Stadtkapelle, wo er unter dem damaligen Leiter Max Raith schon mit neun Jahren Unterricht nahm. Bereits 1997 errang Hofmeir den zweiten Preis in der Solowertung beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". Orchstererfahrung sammelte er unter anderem im Bayrischen Landesjugendorchester, seine solistischen Fähigkeiten verfeinerte der talentierte Jungsmusiker, der zunächst an der Hochschule für Musik in Berlin studierte, durch Meisterkurse bei international anerkannten Dozenten wie Michael Lind, Steve Ross oder Patrick Sheridan.

Hervorragende Leistungen brachten ihm schließlich ein Erasmus-Stipedium zum Auslandsstudium in Stockholm ein, dem Stipendien für die Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker und der Münchner Philharmoniker folgten. Die Liste der Orchester in denen er mitwirkte, ist lang. Seit 2002 studiert Hofmeir an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Jens Björn-Larsen.

Pläne hat der erfolgreiche Tubist noch viele: Als nächstes möchte er sich beim "Musikpreis des deutschen Musikrates" der Konkurrenz stellen. Mit einem Sieg in diesem bedeutenden Wettstreit würde die Verwirklichung eines Traumes ein Stückchen näher rücken: Die Tuba aus ihrem Schattendasein in Orchestern zu befreien und ihr als Solo-Instrument einen Platz zu sichern. Denn dem Preisträger winkt eine Konzerttournee mit 20 bis 30 Solokonzerten.

Ganz "nebenbei" muss sich der Student Hofmeir auf sein Diplom, das er im Juli absolvieren wird, vorbereiten. Und die "normale Arbeit", die etwa Solokonzerte mit dem Bruckner-Orchester umfasst, gibt es ja auch noch. Was · so fragt sich derweil eine große Gemeinde nicht nur weiblicher Fans · wird bei alledem aus "Hofi", dem wandelbaren Kabarettisten der "Star Fours"? Leider, so bedauert der Leadsänger und Texter der lustigen Truppe, komme man in dieser Formation derzeit nicht zusammen. Aber dafür sei im Juli ein neues Projekt der scharfzüngigen "Qualkommission" in Arbeit, auf das er sich schon freue. Die Auftritte in Ingolstadt werden rechtzeitig in der Heimatzeitung bekannt gegeben.

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