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Künstler
Geisenfeld-Online


"Wir sind stolz auf diesen brillanten Künstler"

GZ 22. November 2005, Gabriele Hartmann
Bilder : Miek Michielsen

Für seinen Einsatz als Organist und Komponist ist Jörg Duda jetzt mit dem Kulturpreis der Stadt Geisenfeld ausgezeichnet worden. Der international bekannte Kirchenmusiker arbeitet seit 1998 in der Pfarrei St. Emmeram.

Nach Hannes Hetzenecker und Karl Rockermeier, die sich um die Kleinkunstszene verdient gemacht haben, und Trompeter Hans-Jürgen Huber ist Jörg Duda (37) der dritte Kulturpreisträger der Stadt. Den Preis mit einem Geldgeschenk in Höhe von 500 Euro, einer Urkunde und einer kleinen Büste von Mozart überreichte 2. Bürgermeister und stellvertretender Landrat Erich Deml im Namen der Stadt und im Rahmen des sehr gut besuchten Rathauskonzertes.

Zu den Gästen zählten unter anderem Landrat Rudi Engelhard, Vertreter der Pfarrei sowie einige Stadträte.
"Für Sie ist Musik Ihr Leben und das schon von Kind an", beschrieb Deml den neuen Kulturpreisträger, der seit 1976 im Gemeindebereich Reichertshausen lebt. Bereits mit neun Jahren habe er seine musikalische Ausbildung begonnen und seine ersten Kompositionen verfasst. "Komponieren ist meine Leidenschaft", erzählt Duda in einem Gespräch. Über 400 Werke für Chor, Kammermusik und Orchester hat er verfasst.

Als besonderen Einschnitt für sein Wirken empfindet er seine Entdeckung der finnischen Kultur: Dort hätten ihn die Sprache als Klang und Naturbilder als Ausdruck von Gefühlen fasziniert. Seither würde er viel mehr auf den Klang der Wörter achten und ihn in seiner Musik umsetzen. Prägend war für ihn auch der Organistendienst an der Basilika Scheyern. Nach dem Studium der Kirchenmusik A an der Hochschule für Musik in München begann Duda ein Kompositionsstudium in München, das er 1997 mit der Meisterklasse abschloss.

Deml hob bei seiner Laudatio auch die Verdienste Dudas bei der Wiederentdeckung vergessener Komponisten sowie seine anspruchsvollen Konzertangebote hervor. Der Festredner lobte neben den musikalischen Verdiensten Dudas die "menschliche Seite des bescheidenen und sensiblen Künstlers, der nicht nur ein Geschenk für die Pfarrei, sondern auch für die Stadt Geisenfeld ist. Jörg Duda ist ein brillanter Künstler – die Stadt Geisenfeld ist stolz auf ihn!"


Als Kirchenmusiker mittlerweile international bekannt

Jörg Duda erhält für seine großen Verdienste als Organist und Komponist den Kulturpreis der Stadt Geisenfeld

GZ 10. November 2005, Magdalena Zurek
Fotos : Brigitte Starck und Miek Michielsen

Zum dritten Mal wird am Samstag, 19. November, der Kulturpreis der Stadt Geisenfeld verliehen. Er geht heuer an den mittlerweile international bekannten Kirchenmusiker Jörg Duda für dessen Verdienste als Organist und Komponist. Die Feierstunde findet im Rahmen des Rathauskonzertes ab 20 Uhr im Sitzungssaal der Verwaltung statt. Neben einer Eigenkomposition des Geehrten wird das Cumulus Quintett zu diesem Anlass Werke Mozarts, Ravels und Heinrich von Herzogenbergs erklingen lassen.

Geboren wurde der Preisträger 1968 in München, wo er bereits mit neuen Jahren seine musikalische Ausbildung begann. Schon im frühen Kindesalter gab sich der 37-Jährige nicht mit der bloßen Wiedergabe fremder Stücke zufrieden sondern komponierte auch · das Werkeverzeichnis des Gymnasiasten umfasste bereits 300 Eigenkompositionen .

Offen für alles, was die geliebte Musik angeht, erlernte der junge Mann in dieser Phase seines Lebens bereits Orgel und Improvisation, Klavier, Violine, Violincelllo, Chorgesang und Komposition.
Wenn er nicht gerade unter Karlheinz Södermann an der Basilika Scheyern bei der Chorleitung assistierte oder seinen Organistendienst versah, stöberte er gerne in Bibliotheken, um autodidaktisch Partiturstudien großer Meister zu betreiben. Von 1988 bis 1992 studierte der Preisträger, zu dessen "Steckenpferden" auch das Wiederbeleben "alter" Musik gehört, an der Hochschule für Musik in München Kirchenmusik A. Das Kompositionsstudium der Meisterklasse schloss der Geisenfelder Kirchenmusiker im Jahr 1997 bei Professor Dieter Acker in München ab.

Die Liebe zu Bach und Mozart, zu der sich später Einflüsse der farbenreichen französischen Chormusik des 20. Jahrhunderts gesellten, prägen das Wirken Dudas ebenso, wie seine Affinität zur Symphonik der britische Inseln und Skandinaviens (insbesondere Finnlands).

Früh anerkannt als Komponist anspruchsvoller A-Capella Chormusik schrieb der Preisträger für den Dresdner Kreuzchor, die Junge Kantorei München oder den Kammerchor der Sibelius-Akademie Helsinki. Zu seinen größten Erfolgen noch während des Studiums zählt die Auffführung des Weihnachtsoratoriums "Noe!" für Soli, Doppelchor, Orchester und zwei Orgeln mit dem Chor der Christuskirche München.
Die zeitweilige Tätigkeit als Korepetitor beim Chor des Bayrischen Rundfunks, beim Philharmonischen Chor München und die Zusammenarbeit mit Sir Colin Davis, Sir George Solti, Wolfgang Sawallisch, Leopold Hager und Neeme Järvi führten ihn über einen "Zwischenstopp" in Freising, wo er als hauptamtlicher Kirchenmusiker an der Stadtpfarrkirche St. Georg arbeitete, nach Geisenfeld. Inzwischen wohnhaft im südlichen Landkreis Pfaffenhofen, trat er im Oktober 1998 seinen Dienst in der Pfarrei Sankt Emmeram an. Von 2000 bis 2001 hatte er darüber hinaus einen Lehrauftrag für Tonsatz an der Universität Nürnberg-Erlangen.

Bei zahlreichen Konzerten im In- und Ausland, die Duda unter anderem nach Savonlinna, Helsinki und Pori führten, erntete der vielseitig begabte Organist mit Auszügen aus seinem rund 400 Kompositionen umfassenden Werk große Anerkennung. Einen Ruf als "musikalischer Archäologe" machte er sich darüber hinaus in den vergangenen Jahren durch die Wiederbelebung unbekannter und vergessener Komponisten wie dem Pfaffenhofener Johann Georg Feldmayr, dessen Namensvetter aus Geisenfeld und des Cellisten Paul Wineberger (Bericht unten).

Kirchenmusiker Duda erfolgreich auf "Spurensuche"

Sammlung historischen Notenmaterials mündet in außergewöhnlichem Konzert

GZ, 29.05.2003 Magdalena Zurek
Fotos : Brigitte Starck und Miek Michielsen

Große Komponisten wie Mozart und Haydn sind nicht nur Fachleuten ein Begriff, aber wer hat schon von Johann Feldmayr gehört? Dass sich hinter diesem in der Hallertau geläufigen Namen gleich zwei einheimische Komponisten verbergen, das ist den wenigsten bekannt. Der Kirchenmusiker Jörg Duda hat es sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Namensvettern aus Pfaffenhofen und Geisenfeld mit ihren Werken aus zwei ganz unterschiedlichen Stilrichtungen in einem Konzert zu würdigen. Die außergewöhnliche Veranstaltung in der Stadtpfarrkirche ist für den 20. Juli, um 16 Uhr, geplant.Dass es überhaupt zu einer derartigen Präsentation kommen kann, ist der beharrlichen Recherche des Organisten zu verdanken. Denn das Aufstöbern brauchbaren Notenmaterials der beiden Künstler erforderte einiges an Spürsinn und Geduld.

Durch einen Artikel in der Heimatzeitung war Duda auf den Komponisten Johannes Georg Feldmayr, geboren 1756 in Pfaffenhofen, gestoßen und über Umwege dann auch auf einen Johannes Feldmayr aus Geisenfeld. Dieser wurde vermutlich 1575 oder 1579 geboren · das Taufregister aus dieser Zeit ist leider verbrannt. Sicher ist lediglich, dass besagter Musiker 1585 als "khnabe von Geisenfeld" in der Münchner Kantorei als Sänger geführt wurde.

Gedrucktes Material der beiden Künstlern findet sich kaum, einzelne Werkfragmente und Handschriften lagern in unterschiedlichsten Bibliotheken · etwa in der Brüsseler Bibliothèque Nationale oder der Universität Regensburg. Interessante Informationen bekam Duda auch aus dem Geisenfelder Rathaus.

Verwaltungsleiter Hans Strauß erinnerte sich bei der Erwähnung des Namens Feldmayr, 1992 von dem Johannes L. Jansen verschiedenes Material erhalten zu haben. Der Musikwissenschaftler hatte sich seinerzeit auch mit den betreffenden Komponisten beschäftigt. Zu den von Strauß archivierten Papieren gehören unter anderem Kopien handschriftlicher Kompositionsauszüge (siehe Bild). Zwar ist der jüngere Feldmayr sehr viel bekannter geworden, als sein Geisenfelder Vorfahr · er wurde unter Kapellmeister Antonio Rosetti in der berühmten Kapelle des Hofes Oettingen-Wallerstein angestellt · vonseinen zahlreichen Werken liegt aber nur das Flötenkonzert in gedruckter Form vor. Wollte man eines der vielen archivierten handschriftlichen Fragmentekopieren lassen, wären alleine Unikatsgebühren in Höhe von 200 € fällig, erklärt Duda. "Ganz zu schweigen von den Kosten für das Fotografieren der einzelnen Seiten".

Dank des Entgegenkommens von Musikwissenschaftler Dr. Raymond Dittrich sei es ihm jedoch gelungen, eine preiswertere Alternative zu finden, so der Organist. Dittrich habe bereits Einzelstimmen aus dem Werk des Pfaffenhofener Komponisten "spartiert", das heißt, in eine Partitur zurückgeschrieben und stelle diese für eine Aufführung zur Verfügung.Besser dokumentiert sind die Werke des Renaissance-Musikers aus Geisenfeld, der als Organist in Berchtesgaden eine eher bescheidene Karriere erlebte. So wurde dessen 1607 komponierter "Jubelgesang des Heiligen Bernhard" für vier Stimmen in Dillingen gedruckt und auch die Sammlung vierstimmiger Motetten "Scintillae animae amantis Deum" ("Funken einer Gott liebenden Seele") war 1611 in Augsburg veröffentlicht worden. Während das Leben seines Pfaffenhofener Kollegen nach einigen Tiefschlägen1834 in Hamburg in bitterer Armut endete, blieb der Geisenfelder bis an sein Lebensende als Musiker angestellt. Er starb, wie man inzwischen an Hand eines jüngst entdeckten Grabsteines weiß, 1635 in Berchtesgaden. In dem Kozert im Juli werden Die "Parthia in F und in D" von Johann Georg Feldmayr, sowie Auszüge aus der Motettensammlung "Scintillae animae amantis Deum" seines Kollegen zu hören sein. Interpreten sind die "Münchner Harmoniemusik" und ein neu gegründetes Vokalensemble aus Geisenfeld.


Münchener Harmoniemusik


Feldmayrensemble


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Der Musiker und Komponist : Jörg Duda