Deutschland
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Künstler
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Der Musiker und Komponist
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Konzert
in Pfaffenhofen am 24. Juni 2007
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Jörg Duda wurde 1968 in
München geboren und lebt etwa seit 1976 im südlichen Landkreis
Pfaffenhofen. Als er mit 9 Jahren seine musikalische Ausbildung begann,
schrieb er auch bald spielerisch seine ersten Kompositionen. In der Gymnasialzeit erhielt er Unterricht in Orgel und Improvisation, Klavier, Violine, Violoncello, Chorgesang und Komposition. In dieser Zeit entstanden bereits rund 300 frühe Kompositionen. Organistendienst und Chorleitungsassistenz an der Basilika Scheyern unter Karlheinz Söndermann, sowie private vielfältige kammermusikalische Aktivitäten waren für den Musiker und Komponisten prägend. Das Quintett Es-Dur KV 452 für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier von Mozart wurde für ihn zum Auslöser für seine Liebe zur klassischen Bläsermusik. |
Private autodidaktische Partiturstudien in Bibliotheken durch die gesamte Musikliteratur hindurch führten zur wesentlichen Schulung an den großen und kleinen Meistern. Gleichzeitig begann er sich neben dem Komponieren mit der Wiederbelebung unbekannter qualitätvoller "alter" Musik zu beschäftigen. Im Studium der Kirchenmusik A von 1988 -
92 an der Hochschule für Musik in München beeinflusste ihn
besonders der Unterricht in Orgel/Improvisation bei Professor Harald
Feller und in Chorleitung KMD Professor Roderich Kreile, in dessen Kammerchor
"Jungen Kantorei München" er sang, und bald composer
in residence wurde und hierfür anspruchsvolle A-Cappella-Chormusik
schuf. Auf ausgedehnten Konzertreisen war er auch als Orgelimprovisator
und Interpret eigener Werke erfolgreich. |
Gegen Ende seines Kirchenmusikstudiums beschäftigte
er sich vermehrt mit der Symphonik der britschen Inseln und Skandinaviens.
In dieser Zeit entstand auch seine Affinität zu finnischer Musik,
Dichtung und bildender Kunst, in der er viele wichtige Impulse für
seine persönliche künstlerische Entwicklung erhielt. Hier
vollzog sich eine zweite Wende in seinem Schaffen. |
Einer der größten Erfolge waren
die drei Aufführungen des Weihnachtsoratoriums "Noël!"
für Soli, Doppelchor, Orchester und zwei Orgeln mit dem Chor Christuskirche
München, welches mit seinen Adventstexten auf das Bach'sche Weihnachtsoratorium
hinführt. In dieser Zeit arbeitete er auch zeitweise als Korrepititor (Pianist) beim Chor des Bayerischen Rundfunks (Lt. Michael Gläser) und beim Philharmonischen Chor München (Lt. Roderich Kreile). Er arbeitete unter anderem mit Sir Colin Davis, Sir George Solti, Wolfgang Sawallisch, Leopold Hager und Neeme Järvi. Er schrieb Vokalwerke für die Chöre der Christuskirche München, den Dresdner Kreuzchor, den Amadeuschor, die Singphoniker, den Madrigalchor der Musikhochschule, das Ensemble NovAntica, Ansbacher Jugendkantorei, sowie für den Kammerchor der Sibelius-Akademie Helsinki. |
Kammermusik entstand für
das Arion Flötenquartett, Hans Blume (Klarinette/Saxophon) und
Lyndon Watts (Solofagottist der Philharmoniker), sowie zahlreiche andere
Künstler und natürlich zum eigenen Gebrauch. Klavier- und
Orgelwerke entstanden meist für eigene Konzerte. |
1997 war er vorübergehend hauptamtlicher
Kirchenmusiker an der Stadtpfarrkirche St. Georg in Freising und begann
im Oktober 1998 seinen Dienst an der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
der Pfarrei St. Emmeram in Geisenfeld. |
Im Sommer 2002 konzertierte er in Savonlinna
mit der finnischen Sopranistin Pirjo Honkanen, welche bereits auch mehrfach
in Geisenfeld zu hören war, zuletzt beim großen Georg-Feldmayr-Gedächtniskonzert
im November 2004 in unserer Stadtpfarrkirche. |
Im partnerschaftlichen Kontakt zwischen Geisenfeld und der finnischen Stadt Jämijärvi gab Jörg Duda bei einer Reise mit einer Delegation 2003 einen kleinen Klavierabend (Uraufführung seiner 2. Klaviersonate) und im Sommer 2004 in der Nachbargemeinde Kankaanpää ein Orgelkonzert. Voraussichtlich wird Johann Tilli zusammen mit dem Organisten Juhani Romppanen in der Hauptkirche der Kreisstadt Pori am 12. März 2006 fünf von Dudas Psalmenvertonungen uraufführen. |
Neben seiner musikalisch-kompositorischen
Tätigkeit wird Jörg Duda auch für sein Engagement in
heimatlicher musikalischer Archäologie geehrt. Wie zuvor bereits
erwähnt, hatte er schon als Schüler Interesse an der Wiederbelebung
unbekannter und vergessener Komponisten unter denen sich durchaus größere
Meister befanden. |
Darin entdeckte Duda knapp 80 überlieferte Kompositionen. So begann eine telefonische und briefliche Odyssee, bis er aus der Augsburger Universitätsbibliothek und anderen Musiksammlungen über einen längeren Zeitraum Kopien der Autographie Feldmayrs (Originalhandschriften) zusammentragen konnte. Dort stieß er auch auf den Cellisten Paul Wineberger (1785 - 1821), dessen Name ihm aus Geisenfeld vertraut war. Durch Nachforschungen der Geisenfelder Namensträger ließ sich eine entfernte Verwandtschaft ausmachen. |
Münchener Harmoniemusik |
Im Sommer 2003 wurden durch die Münchner Harmoniemusik unter seiner Leitung erstmals nach über 200 Jahren zwei Bläserserenaden Feldmayrs wieder aufgeführt, ebenso 2004 und 2005. Auch erklang an Weihnachten 2003 erstmals eine von Duda rekonstruierte Messe Winebergers , neben einem Salve Regina und einem Te Deum von Feldmayr. Durch Hinweise aus dem Pfaffenhofener Stadtarchiv konnte außerdem festgestellt werden, daß Feldmayrs Vater 1737 aus Geisenfeld nach Pfaffenhofen geheiratet hatte, aber noch vor dessen Geburt gestorben war, seine Mutter dann den Stadtpfarrmessner Johann Baptist Lettner geheiratet hat, was zu einer recht verworrenen Familienlage führt. Georg Feldmayr ist also der Stiefbruder des Vohburger Pfarrers und Komponisten Franz Xaver Lettner. |
Bei einem Hamburgbesuch Dudas (Feldmayrs
Wirkungsort nach 1800) konnte endlich auch das genaue Sterbedatum mit
dem 1. Mai 1834 gesichert werden. So wurden im Rahmen einer musikalischen
Andacht und Musiknacht am 2. Mai 2004 zahlreiche geistliche und instrumentale
Werke von Feldmayr und Wineberger in Geisenfeld musiziert. |
Feldmayrensemble |
Da Feldmayr zusammen mit Mozart 2006 sein 250. Geburtstag feiert, soll es am 12. November in Geisenfeld ein großes weltliches Konzert mit Arien, Kantaten und einer großen Orchesterserenade geben, falls es die Finanzen ermöglichen. In diesem Zusammenhang konnte auch ein "echter" Geisenfelder Komponist ähnlichen Namens ausgemacht werden: Johann Feldmayr *1579 in Geisenfeld, kam 1585 als "khnabe von geisenfeld" in Münchner Hofkapelle, arbeitete in Salzburg als Sänger am Hof und als Organist am Nonnberg und wurde um 1600 Kantor am Fürstlichen Hochstift Berchtesgaden, wo er 1635 hochgeehrt verstarb, wie seinem dortigen Epitaph zu entnehmen ist. Auch wenn viele seiner Werke gedruckt wurden, dürfte ein großer Teil verschollen oder verloren sein. |
Exemplare finden sich in Regensburg, Dresden, München und Brüssel (Dank an Frau Michielsen). Jörg Duda gründete das Feldmayr Vocalensemble, welches sich unter anderem dieser Musik annimmt und mit welchem im Rahmen einer musikalischen Andacht zur Fastenzeit 2005 Johann Feldmayr 370. Todestages gedacht wurde. In diesem Zusammenhang wurde 2003 auch die Münchner Harmoniemusik gegründet, welche sich besonders der großbesetzten Bläserserenaden (12-14 Musiker) von Feldmayr und Wineberger, aber auch Mozart und anderer Komponisten annimmt. Dieses Ensemble wird unter Dudas Leitung 2006 Feldmayrs Musik nach Salzburg und zu den Rieser Kulturtagen bringen. |
Cumulus Quintett |
Den "harten Kern" dieses
Ensembles bilden die hier anwesenden Musiker des Cumulus Klavierquintetts
die von Mozarts berühmten Klavierquintett ausgehend, die Literatur
für Bläser und Klavier erforschen und aufzuführen. Für
diese Interpreten, die untereinander und mit Jörg Duda seit längerem
befreundet sind, schrieb der Komponist nach einer, durch die Forschung
bedingten, schöpferischen Pause das Quintett Opus 45, mit dem er
sich einen lang gehegten kompositorischen Wunsch erfüllte. Teile dieses Werkes entstanden im Sommer 2004 in Finnland. |