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Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Vernissage für zwei ganz unterschiedliche Kunstausstellungen

Maggie Zurek, IZ vom 09.03.2005
Bilder : Miek Michielsen


Abgebrannte Streichhölzer, Golfbälle und Fabelwesen wie der "Gänsefisch" bevölkern derzeit das Treppenhaus des Geisenfelder Rathauses, während im Hintergrund große Augen den Betrachter auf seinem Weg durch Abstraktes und Skurriles verfolgen. Der gebürtige Däne Werner Gutzeit präsentiert kubistisch inspirierte Malerei in originellen Variationen.

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage am Wochenende von Jörg Duda und Brigitte Starck mit Fagott und Klavier.

Traditionelle Klänge aus der Feder Michael Haydns, ein spritziges Intermezzo und ein Tango von Michael Rose, sowie der lustige "Alte Brummbär" von Julius Fucik begleiteten die Besucher auf ihrem Rundgang. In seiner Modernität und eigenwilligen Kompositorik als zum Tenor der Ausstellung besonders passend wurde die Uraufführung von Dudas "Ostinato für Fagott und Klavier" empfunden.
Werner Gutzeit spielt mit Perspektiven und Dimensionalität, in seinen Bildern brechen geometrische Strukturen gefällige Alltagsmotive auf. Auf den ersten Blicke starre, lineare Stillleben wandeln sich durch Brechungen in Farbe und Struktur zu mehrschichtigen Einsichten. Die reale Zweidimensionalität des Bildes wird zur plastischen Illusion.

Mit der Mischung von detaillgenauer Abbildung und kubistischen Elementen findet Gutzeit einen ganz eigenen Stil. Zwar liegen dessen Wurzeln, wie Marie Luise Ertl in ihrer Laudatio ausführte, im analytischen Kubismus, der die "Simultaneität des Räumlichen" zu erfassen versucht. Sprich: Es wird ein Gegenstand (man nehme zum Beispiel einen Apfel) von oben und unten und im Profil dargestellt, so wie man ihn in Wirklichkeit nie gleichzeitig sehen könnte. Bei Gutzeit wirken die auf Leinwand gebannten "Naturobjekte" jedoch nicht abstrakt oder leblos.

Nebenan im "Café Maximilian´s" stellt die mittlerweile über den Ort hinaus bekannte Künstlerin Ingrid Kreidenweis aus. Ihre Bilder widmen sich diesmal dem Thema Tanz, der Freude an Bewegung, der Leichtigkeit und Eleganz · die jedoch, wie ein Blick in die Gesichter der Gestalten verrät, nur durch Konzentration und hartes Training zu erreichen sind.

Ganz wie die Leiterin des Kunstkreises selber strahlten auch die Tierskulpturen · diesmal sind es Katzen · "Wärme und Freundlichkeit" aus, erklärte Miek Michielsen zu den Exponaten. Mit ihren neuesten Werken zeige Kreidenweis eine weitere Facette ihrer Experimentierfreudigkeit im Umgang mit Stilrichtungen und Farben.


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