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Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Unterschiedliche Themen und die ständige Suche nach anderen Ausdrucksmöglichkeiten sind der Antrieb seiner künstlerischen Tätigkeit.

(Mit Texten und Bildern seiner Homepage)

Ausgangspunkt der früheren Arbeiten von RT war die Begeisterung und die Faszination von der Aussagefähigkeit von Schwarzweiß - Fotografien. Damit wurden für ihn nicht einfache Realitäten wiedergegeben, sondern Ereignisse in eine ganz besonderen Sichtweise gerückt.
Die Welt draußen spiegelte sich in einem anderen Licht wider und der Betrachter konzentrierte sich auf das Wesentliche. RT wollte jedoch nicht nur fotografieren, sondern selber Ereignisse entstehen lassen, die ihn beschäftigten und die ihm wichtig waren. Die Gegenwartskunst mit ihrer Art der Vereinfachung und Abstraktion bot ihm keine Möglichkeit dazu.

Eine andere Form der Vereinfachung eröffnete sich ihm durch die Reduzierung der Farbe. Die Farbe als Kontrast zum weißen Untergrund ersetzte RT durch die feine Abstufung der Grautöne bis hin zu Weiß oder Schwarz.
Das ablenkende Moment der Farbe wurde dadurch vermieden. Die Schwarz - Weiß Bilder entstanden.
Die Arbeiten sind in der Grundform realistisch gehalten, mit Stilelementen aus dem Expressionismus.

Die Bildthemen Landschaft in der Reflexion des Menschen, das menschliche Antlitz und der menschliche Habitus, Mensch und Umgebung, beschäftigten ihn viele Jahre. Die frühere Auswahl der Motive Sumpf, Moor, Nadelwald weist auf die gestalterische und thematische Entwicklung von RT hin. Reisen nach England, Wales, Schottland und Irland ließen Bilder entstehen, in denen der Wille zur Darstellung des Mystischen in der Weite und Großzügigkeit der nordischen Landschaft durchbricht.
Ralf Trautwein malt nicht nur in der Natur, sondern sammelt Eindrücke und Ideen aus Zeitschriften, Bildbänden, Fotoalben, Postkarten, fotografiert selbst und skizziert vor Ort . Später werden diese Fragmente zu einem neuen Ganzen zusammen gesetzt. Zufall und Inspiration, aber auch gezieltes Vorgehen wechseln sich bei dem Entstehen eines Bildes ab. Die Welt um ihn herum liefert den Wortschatz, aus dem er seine eigene Bildersprache formt.


Es folgten weitere Reisen nach Südamerika und Asien. Danach reduzierten sich die Feinabstufungen der Grautöne, die Abstufung zwischen Weiß und Schwarz wurde gröber.
Reisen nach Südamerika und Asien folgten. Nach seinem zweiten Aufenthalt auf Bali und den damit verbundenen Besuchen mehrerer dort ansässiger Künstlerkolonien, drängte sich ihm förmlich die Farbe auf. Das weiche Licht der untergehenden Sonne über den Reisfeldern von Ubud gab den ausschlaggebenden Impuls. Der Weg zur Farbe war nun vorgegeben.
Die ersten Arbeiten sind noch stark im expressionistischen Stil gehalten, lassen jedoch schon klar eine eigene Linie erkennen. Warme Töne bestimmen die Bilder, die eindrucksvoll die Beziehung des Künstlers zu Bali wiedergeben. Die gewohnte Sichtweise bleibt auch hier vorerst beibehalten, bis langsam experimentelle Elemente Einfluss nehmen.
Ab 1998 nimmt die Tierwelt einen wichtigen Stellenwert in RTs Arbeiten ein. In Anlehnung an frühere Arbeiten, entsteht ein neuer Malstil, der als "Neuer Realismus" in glühenden, poppigen Farben am treffendsten zu umschreiben ist. Die Arbeiten sind in kräftigen Farben gehalten, die teilweise großflächig aufgetragen sind. Die Tiere sind in einer angedeuteten natürlichen Umgebung oder in einem nicht näher beschriebenen farbigen Raum dargestellt. Die zusätzlichen, mit dem Pinsel oder dem Kreidestift unterschiedlich kräftig gesetzten Konturen verleihen den Werken eine besondere Lebendigkeit.
Eine besondere Stellung unter diesen Arbeiten nimmt der Stier (Toro) ein. Den Künstler faszinieren Kraft und Wildheit, denen er sich mit feinen, einfachen Umrissen oder peitschenartig gesetzten Pinselstrichen nähert.
Einer neuen Idee folgend entstanden die Arbeiten über die Vogelmenschen. Zwittergeschöpfe aus dem Reich der Mythologie und Märchen. Graziös, anmutig, lauernd, gefährlich aber auch schüchtern und zurückhaltend zeigen sie sich. Wesen die auf uns zuerst fremd wirken aber bei längerem Betrachten eine besondere Vertrautheit erkennen lassen. Die mit farbigen Wachsstiftstrichen überarbeiteten Schwarzweiß - Bilder von R. T., bilden die Verbindung zwischen den beiden Hauptrichtungen des Künstlers, Schwarz - Weiß und Farbe. 1995 begann der Künstler mit diesen Arbeiten um sie dann fast sieben Jahre ruhen zu lassen, mit dem Wissen ihrer Unvollständigkeit. Erst im Jahre 2002 wusste Ralf Trautwein, wie er diese Arbeiten zu beenden hatte. Trotz der unterschiedlichen Techniken ist die eigenständige Handschrift des Künstlers deutlich zu erkennen und zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes künstlerisches Schaffen. Vielfältigkeit ist kein orientierungsloses Umherirren für R.T. sondern die einzige Möglichkeit der Fülle an eigenen Ideen und Vorstellungen gerecht zu werden.

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