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Rottenegger Theatergruppe "sprüht" wieder vor Spielfreude

Neues Stück "Die g`mischte Sauna" feierte gelungene Premiere

Geisenfelder Zeitung : Ellen Kellerer
Fotos : Miek Michielsen


Das ist pikant: Vier Gemeinderäte nebst ihrem Bürgermeister nehmen die gemischte Sauna im Nachbarort eines sonntags sehr genau in Augenschein, um sich selbst von einer derartigen Attraktion für den eigenen Ort zu überzeugen und um den Fremdenverkehr anzukurbeln. Den gestrengen Gattinnen haben sie aber erzählt, dass sie der Weg zur "Zuchtviehausstellung nach Oberstimm" führt. Doch der Schwindel kommt auf, und eine verlorene Brieftasche und eine abhanden gekommene Unterhose als "Corpus Delicti" bringen ganz schön Wirbel in das kleine Rottenegg. . .

Doch halt: Selbstverständlich sind die "echten Gemeinderäte" des Geisenfelder Ortsteils völlig unbescholten, vielmehr spielt sich der oben beschriebene "Skandal" einmal mehr auf der Theaterbühne des HSV im Gasthaus Wallner ab. Am Wochenende feierte das neue Stück "Die g`mischte Sauna" aus der Feder von Hilde Eppensteiner eine gelungene Premiere.
Längst schon ist es kein Geheimnis mehr, dass Rottenegg eine gute Adresse ist, will man lustiges und gut inszeniertes Laientheater erleben. Helene Amler und Rosi Frank als Regisseurinnen bewiesen wieder einmal ihr Talent für die Feinheiten des Stückes, die die Schauspieler fast schon profimäßig umsetzten. Natürlich mit dabei die Rottenegger "Zugpferde" unter der Laienspielern, Karl Ottowitz und Anton Weiher, die ihre Paraderollen im pantoffelheldigen Bürgermeister und verschlafenen Bäckermeister gesucht und gefunden haben.

Wie wohltuend, dass sich die Rottenegger allesamt erst gar nicht bemühen, die Theaterstücke laut Textbuch zu spielen, sondern immer wieder reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, und auch bei Hängern" gekonnt improvisieren. Auch Bernhard Hartl, der den Metzger spielt, hat es gut getan, einmal eine größere Rolle zu übernehmen, und er reiht sich gekonnt in das "Pantoffelhelden-Quintett" ein. Immer besser wird auch Christian Kürzinger, der diesmal den Wirt mimt: Einfach köstlich, wie er sich windet und dreht, als er seiner Ida (gekonnt: Anja Hagl) etwas vorschwindelt, diese aber ihren "Schatz" mit der Ankündigung, sie wolle mitfahren zu dieser "Zuchtviehausstellung", zunächst ganz schön ins Schwitzen bringt.

Überhaupt hat das Stück für jeden Schauspieler einen Leckerbissen parat, mit dem er sein Talent beweisen kann: Martina Scharlach übertreibt die resolute Bäckersgattin Hedwig ganz zurecht und erntete dafür Lachanfälle im Publikum. Selbstverständlich und ganz natürlich spielt Andrea Betzenbichler die Magd Burgi, deren Herz dem Hansl (Alois Heidersberger) gehört, was aber dessen herrische Mutter (Helga Rupprecht) verhindern will. Wäre da nicht der listige Friseur · und hier gab Thomas Eules sein Debüt als glatzkopferter Bader mit "echtem" Oberpfälzer Akzent.

Aber natürlich wendet sich alles zum Guten, was die Besucher des klassischen Bauerntheaters auch nicht sonderlich überraschen wird. Der wirkliche Genuss liegt aber wie jedes Jahr auf der Wallner-Bühne in Rottenegg an der Herzlichkeit, der Begeisterung und der Spielfreude, mit denen die Theaterleute immer wieder aufs Neue beim Publikum ankommen.

Die Schauspieler
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