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Zünftiges Theater: Bei "Maximilian der Starke" jagd eine Pointe die nächste

Geisenfelder Zeitung : Ellen Kellerer
Fotos : Miek Michielsen


Es war wieder einmal, wie nicht anders zu erwarten · ein höchst vergnüglicher Abend bei den Rottenegger Theaterspielern des HSV. Am Samstag feierte die bestens eingespielte Truppe Premiere mit ihrem neuen Stück "Maximilian der Starke" von Wilfried Reinehr und blieb dabei ihrem Patentrezept der klassischen Bauern-, Liebes- und Verwechslungskomödie mit großem Erfolg treu; nicht nur wegen der netten Geschichte, in der eine Pointe die andere jagt, sondern auch und vor allem wegen der überzeugenden und flotten Schauspielerei, die sämtliche Darsteller an den Tag legten.
Was wären die Rottenegger ohne ihre Protagonisten Anton Weiher (diesmal wieder in der Rolle des spitzbübischen Knechts Moritz, der die Dinge ins Rollen bringt) und Karl Ottowitz, dem man den Großbauern aufs Wort glaubt. Weiher und Ottowitz haben soviel Bühnenpräsenz, dass oft schon ein Gesichtsausdruck genügt, um das Publikum vor Vergnügen kreischen zu lassen. Respekt aber auch vor den Leistungen der anderen Darsteller: Andrea Betzenbichler überzeugte in der Rolle der bzw. des "Maxi", die keine andere Möglichkeit sieht, ihrem Liebsten, den Jungbauern Toni (Christian Kürzinger), nahe zu sein, als als Knecht verkleidet auf dem Hof zu arbeiten.
Natürlich geht das nicht ganz glatt, und letztendlich glauben die Arnhofer Bauern (als gestrenge Bäuerin köstlich: Helga Rupprecht), dass "da Bua verkehrt rum" ist, als sie ihn beim Poussieren mit dem vermeintlichen Knecht erwischen. Schließlich soll doch Toni einmal die Tochter Sibille (Anja Hagl) des Großbauern Bartholomäus Oberhofer heiraten. Oberhofer wird gespielt von Martin Höckmeier, der eine gelungene Figur des polternden Großbauern hinlegte und sich in der Theatergruppe wie Anton Weiher und Karl Ottowitz zu einem unverzichtbaren Charakter zu entwickeln scheint.

Eine große Leistung zeigten aber auch die zwei "Neuen" auf dem Brettl: Der junge Bernhard Hartl als biederer "Sparkassenhengst" Herr Reisig rief beim Publikum Begeisterung hervor, und Martina Scharlach als Magd Rosa bot locker ihrem Gegenpart Knecht Moritz in Sachen Schlagfertigkeit Paroli. Pep verlieh dem Ganzen schließlich noch die Figur der "Lolita", die Eva Helten gerade in richtigem Maße frivol-anzüglich spielte, um beim männlichen Geschlecht auf dem Arnhofer-Hof für so manche Verwirrung zu sorgen. . .

Selbstverständlich geht die Geschichte glücklich aus · wie soll nicht verraten werden, schließlich spielen die Rottenegger Laiendarsteller ihr Stück am nächsten Wochenende noch mal. Für den Sonntag gibt es noch einige wenige Restkarten. Wer gutes Laientheater sehen will, das wieder souverän und mit viel Liebe fürs Detail von Rosi Frank und Helene Amler inszeniert wurde, sollte sich die Gelegenheit in Rottenegg nicht entgehen lassen.

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