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Fetziges Programm zum Auftakt der närrischen Zeit


Kindergarde und GFG-Truppe zeigten sich bei "Schlüsselübergabe" gut für "Machtübernahme" gerüstet

Geisenfelder Zeitung, 11. 01. 2005, Magdalena Zurek
Bilder von Magdalena Zurek


(zur) Jetzt ist sie also nicht mehr aufzuhalten, die Herrschaft der Narren. Mit dem Schlüssel zum Rathaus erhielten die karnevalistischen Hoheiten am Sonntag ganz offiziell für vier Wochen die Macht über Geisenfeld. Dass ihre Amtsperiode viel Vergnügen, Schwung und originelle Ideen bringt, zeigten die Holledauer Jecken gleich zu Beginn ihrer Regierungszeit mit einem fetzigen Programm in der Aula der Grund- und Hauptschule.

Hofmarschall Hans König von der GFG und sein Kollege Ralf Maul von der TV-Kindergarde freuten sich unter den Gästen in der voll besetzten Aula MdL Erika Görlitz und Bürgermeister Josef Alter begrüßen zu können. Besonders hoch leben ließ man als Geburtstagskind stellvertretenden Landrat Erich Deml. Die Organisatoren baten, ebenso wie der Rathauschef um Verständnis, dass die Empore erstmals aus feuerrechtlichen Gründen nicht freigegeben werden konnte. Um auch für die hinten stehenden Besucher einen guten Blick auf die Bühne zu ermöglichen, hatte man stattdessen für erhöhte Stehplätze gesorgt.

Als Tribut an die Opfer der Flut habe man sich entschlossen, Spenden zu sammeln, so der Hofmarschall einleitend. Während die GFG in der Pause um einen Beitrag der Zuschauer bitten wolle, werde die Kindergarde dies am Lichtmessmarkt tun - anstelle der sonst üblichen Ordensverleihung. Eine Initiative, für die der Bürgermeister im Namen der Stadt dankte, ebenso wie für das Programm, mit dem man nach der Katastrophe nun wieder etwas Freude bringen wolle.

Ein Vorhaben, das die Kleinsten der TV-Kindergarde sofort in die Tat umsetzten. Sie machten sich heuer erstmals als "Felix-Truppe" mit gleichnamigem Hasen auf eine musikalische Reise rund um die Welt. Indianische Squaws und Krieger, hübsche Französinnen, Eisverkäuferinnen aus Bella Roma und sogar die Freiheitsstatue, ein Pharao und eine Bauchtänzerin gab es da zu bewundern. Besser denn je präsentierte sich sodann das Funkenmariechen Julia, das mit tänzerischer Perfektion Pirhouetten drehend und Rad schlagend über die Bühne wirbelte, nicht ohne zwischendurch mal eben mit Leichtigkeit ein Spaghat "hinzulegen".

Die Teenies waren auch heuer wieder für die coolen Klänge der hippen Generation zuständig, die sie im passenden Outfit (bis auf die Haarsträhne gleich) tänzerisch synchron präsentierten. Dass sie seit dem vergangenen Jahr nichts verlernt haben, bewiesen auch die Mädels der Kindergarde, die unterstützt von zwei Burschen flotte Tanzfiguren aufs Parkett brachten und die Beine nur so fliegen ließen.

Mit "Romantik pur" rundete das junge Prinzenpaar das kontrastreiche Programm ab, wobei Maximilian "der Schneidige" seine Katharina (im rosenbestückten Goldkleid) zum Walzertakt von "It's Amore" gekonnt durch die Luft schwang. Den kräftigen Applaus hatten sich am Ende alle Nachwuchsgardist(inn)en ehrlich verdient.

Nach der obligatorischen Ordensverleihung ging es mit den "Großen" weiter, wobei das Publikum gerne der Aufforderung der narrischen Hoheiten "Schauts gscheit hi und schaukelts mit" folgte.

Mit dem inzwischen traditionellen "Schlachtschrei" bejubelten die Fans ihre GFG-Garde schon beim flotten Marsch. Mit dem Glamour und Glitzer der 70ger Jahre verwandelte die Truppe im Showteil die Aula in eine funkelnde Disco. Zu Hits wie "Dschingis Khan" , "Girls" und den legendären Abba-Songs schwangen sie in einer abwechslungsreichen Choreografie kokett nicht nur die Hüften und legten sogar ein Rock'n'Roll Solo ein. Ernst I bewies als neuer Prinz, dass er seine Auserwählte Kathrin durchaus auf Händen tragen kann - ob adlig im höfischen Dreivierteltakt oder à la Patrick Swayzee zu "Love is in the air".

Rein tänzerisch sind sie also allesamt - nicht zuletzt dank der zahlreichen Trainingseinheiten mit Marion Maul beziehungsweise Anita Niedermeier (???) für die kurze Amtszeit 2005 gerüstet. Ob sie auch politisch als Narren den Stadtoberen das Wasser reichen können, wird sich zeigen. Bürgermeister Josef Alter jedenfalls gab den Schlüssel für vier Wochen an die Faschingszunft ab. Wobei die kleinen Hoheiten fürs Kleingeld und die großen für das große Geld zuständig sein sollten - letzteres sei allerdings nicht so zahlreich vorhanden, räumte der Rathauschef ein, der sich im übrigen von seiner Ersatzregierung wünschte, diese möge einen passenden Standort für den Löwen finden. Hofmarschall Hans König war um eine Lösung nicht verlegen: im Zweifelsfall könne man das Tier in e-Bay versteigern und so die Stadtkasse füllen. Oder eine Stadthalle als Unterkunft bereit stellen - schließlich habe der Maximilian auch ein Café bekommen.

Wie auch immer die Realität am Ende aussehen wird, vorab dankte der Bürgermeister den Aktiven von Kindergarde und GFG für ihr Engagement, das eine "meisterliche Leistung" hervorgebracht habe.

 

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