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Martimes filigran und detailgetreu

Bei großer Seefahrtsausstellung sind auch zwei heimische Künstler vertreten

Geisenfelder Zeitung, Maggie Zurek / Gerhard Kohlhuber
Fotos : Miek Michielsen, Harald Ziewe, Maggie Zurek


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Schlussbericht        


Sie sind keine "blonden Jungs auf hoher See", aber dennoch hat die Faszination des Meeres sie gepackt. Die Rede ist von den Künstlern, die im Rahmen der "Hamburger Wochen" in Geisenfeld bei einer maritimen Ausstellung ihre Kunstwerke präsentieren. Vom kommenden Mittwoch, 9. Juli, bis zum Sonntag, 13. Juli, gibt es im Erdgeschoß des Rathauses (frühere Sparkasse) maritime Bilder sowie detailgetreue Schiffsmodelle und -miniaturen zu bewundern. Zur Freunde der Organisatoren von der Werbegemeinschaft musste man bei der Suche nach Ausstellern nicht allein auf Künstler aus Schifffahrtsregionen zurückgreifen.



Die Elbe, eines der Modelle von Harald Ziewe aus Geisenfeld

Mit Harald Ziewe und Hans-Joachim Ehrat gibt es nämlich auch zwei Geisenfelder, die sich mit dem Nachbau von Schiffen beschäftigen.
Mit 14 filigran gearbeiteten Schiffsmodellen · von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart · wird Harald Ziewe bei der Ausstellung vertreten sein. Der in Niedersachsen aufgewachsene Ingenieur, der seit 26 Jahren in Geisenfeld wohnt, hat schon vor Jahrzehnten damit begonnen, Schiffsminiaturen im Maßstab von 1:250 zu basteln · "ein wenig aus Sehnsucht nach der Heimat", wie er sagt.

In jedes der Kunstwerke · das kleinste ist nur 3,7 Zentimeter lang · hat er zwischen 100 und 400 Arbeitsstunden investiert. Besonders stolz ist Ziewe unter anderem auf seinen "Kleinen Kreuzer Emden", ein Kriegsschiff aus dem Ersten Weltkrieg, und auf das "Feuerschiff Elbe 1" das von den 50-er bis in die 80-er Jahre zur See fuhr. Als Vorlage dienen dem 59-Jährigen Papiermodellbaubögen, die Schiffsminiaturen werden jedoch aus weichem Plastik gefertigt, "wobei keinerlei Bausätze zum Einsatz kommen", wie der Geisenfelder betont.
Jedes seiner 14 Schiffe, die zu sehen sind, ist ein "absolutes Unikat".
Neben Ziewe hat sich aber mit Hans-Joachim Ehrat noch ein weiterer Geisenfelder dem Schiffsmodellbau verschrieben, auch wenn der Orthopädie-Mechanikermeister, wie er sagt, in letzter Zeit leider nicht mehr so oft zu seinem Hobby kommt. Von Ehrat wird in der Ausstellung ein etwa 60 Zentimeter langes Modell der "San Filipe" zu sehen sein, ein spanisches Hundert-Kanonenschiff von 1690.

Breiten Raum nehmen in der Ausstellung die detailgetreuen Nachbauten von Alois Schwarz, Franz Greiner und Peter Hoppe als "Freunde des historischen Schiffsbaus Bodensee" ein. Sie sind auch mit einer Werkstatt vertreten, in welcher man den Modellbauern über die Schulter schauen kann. Und sogar eine Miniatur-Reeperbahn gibt es zu sehen · nicht die sündige Meile der Hansestadt, sondern ein Nachbau jener langen Freistrecke, die man ursprünglich brauchte, um Taue zu schlagen.


Nachträglich hat sich auch Horst-Jürgen Heinrich aus Rohrbach mit den von ihm gesammelten Schiffsmodellen zur Ausstellung angemeldet.

Über 20 Modelle werden die drei "Schiffsbauer" zeigen. Darunter befindet sich zum Beispiel die "Anna von Sachsen", ein Konvoischiff aus dem 17. Jahrhundert, in dessen Rekonstruktion en miniature Peter Hoppe rund 1700 Arbeitsstunden investiert hat. Die Ausstellung im Rathaus-Erdgeschoß erstreckt sich aber nicht nur auf Schiffsmodelle- und Miniaturen. Rainer Hofmann aus Bremerhafen wird aus Guss gefertigte Schiffe zeigen, und der renommierte Maler Roland Klinger aus Schwabmünchen, der in Bremerhaven eine ständige Ausstellung mit maritimen Werken hat, ist mit rund 30 Werken vertreten.


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