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Geisenfeld-Online

Abstraktes und eine Bierbank für den Frieden

Viele Besucher bei Vernissage in Gärtnerei / Werke aus Keramik und Speckstein zu sehen

Geisenfelder Zeitung, Magdalena Zurek : Montag, 28. April 2003
Bilder : Miek Michielsen, Wolfgang Gertis

Dank an unseren Sponsoren der Firma Eickelmann sowie an den ehrenamtlichen Helfern Marianne Grabmair, Ida Mühlbauer und Henriette Staudter

Mit einer ästhetisch reizvollen Mischung aus frischen Pflanzengrün, üppiger Blumenpracht und kontrastreichen Skulpturen läutete das Kunstforum des Kulturkreises Geisenfeld in der Gärtnerei Eickelmann bei einer Vernissage am Wochenende den Frühling ein. Inzwischen über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, lockte die Ausstellung bereits zur Eröffnung zahlreiche Besucher auch aus der weiteren Umgebung.
Passend zur Thematik begrüßte die Sangesgemeinschaft "Maggies Moderne" unter der Leitung Margit Moosers die Gäste mit dem Evergreen "I like the flowers, I like the daffodils". Auch im weiteren Verlauf des Abends sorgte der Chor mit seinem abwechslungsreichen Repertoire für schwungvolle Unterhaltung.


Holzskulptur von Wolfgang Gertis aus Wolnzach

"Reparaturbedürftiges Herz"
von Katharina Mooseder
aus Hallbergmoos

Als Inhaberin der Gärtnerei freute sich Sabine Seidl neben Bürgermeister Josef Alter und dessen Stellvertreter Erich Deml auch zahlreiche Stadträte begrüßen zu können. Oft seien es kleine Gesten, eine Blume, ein Lächeln, die mehr Freude ins Leben bringen und so hoffe man mit dieser Veranstaltung auch ein wenig die Lebensqualität steigern zu können, erklärte Seidl. Im Sinne des Stadtmarketing sehe sie in Aktionen wie der Ausstellung, an der zahlreiche auswärtige Künstler teilnehmen, auch eine Chance, das Image von Geisenfeld aufzuwerten. Nach dem Motto "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", gelte es in diesem Zusammenhang vor allem Miek Michielsen, die sich tatkräftig engagiere, Dank auszusprechen · ein Urteil dem sich auch Dr. Uwe Quade vom Kunstkreis "Spektrum" explizit anschloss.

Gemeinsam mit Miek Michielsen stellte Quade nachfolgend die unterschiedlichen Künstler und Künstlerinnen vor, die zum Teil erstmals in Geisenfeld ihre Werke präsentierten. Anton Lageder aus Österreich beweist mit seinen Figuren aus Baustahlteilen und Metall, welche Schönheit scheinbar nutzlosem Abfall innewohnt. Auf das Wesentliche reduzierte, emotional ansprechende Torsos und Steinmetzarbeiten sind hingegen das Markenzeichen der Bildhauerin Lisa Kose.

Zwischen Pflanzen sitzend erscheinen die detailgetreuen Vögel Elfriede Eifertingers regelrecht lebendig und erst der zweite Blick entlarvt sie als kunstvollen "Ton mit Pfiff".


Vögel in Ton von Elfriede Eifertinger

"Quellstein" von Dr. Uwe Quade

Faszinierend die Arbeiten der Steinmetz- und Bildhauermeisterin Katharina Mooseder, die eine neue Sicht auf den Charakter des bearbeiteten Materiales frei geben - etwa in der Skulptur "reparaturbedürftige Liebe". Humorvolle Details machen den besonderen Reiz der Werke von Marion Fochler aus, die als Keramikerin nur scheinbar auf Einfachheit setzt. Den Geist von Märchen und Sagen lässt Christoph Mayer aus Ingolstadt mit seinen teils sympathisch behäbigen, teils gespenstisch anmutenden Gnomen wieder aufleben. Anlass zum Nachdenken liefert Wolfgang Gertis mit skurrilen Gebilden, wie den "eingesperrten Steinen", denen verschmitzte Holzfiguren, wie der überlebensgroße Vogel gegenüberstehen.

Dr. Uwe Quade zeigt diesmal neben den kleinen, so lebendig wirkenden Skulpturen auch eine neue Facette seiner Kreativität: die Arbeiten in Speckstein zeugen von einem wachsenden Hang zur Abstraktion. Last but not least ist Miek Michielsen zu nennen, die in der Tradition Niki de Saint Phalles bunte Nanas mit aktuellem Bezug gestaltet. Ihrer persönlichen Betroffenheit angesichts des Irak-Krieges verleiht sie mit der originellen "Friedens-Bierbank" Ausdruck.


Aktionen für Kinder wie hier töpfern
mit Uwe Quade oder Elfriede Eifertinger

Gelegenheit zum Gedankenaustausch und zur "Stärkung" gab es für die Besucher am kalten Büffet, das allerlei Schmankerl zu bieten hatte. Durchweg positiv war dabei die Resonanz auf die gezeigte Symbiose von Kunst und Natur. "Kein geschlossener Raum kann ein Werk so intensiv wirken lassen, wie die Einbettung in ein · im wahrsten Sinne des Wortes · florierendes Leben", so eine begeisterte Besucherin wohl ganz im Sinne der meisten Betrachter.


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