Konzerte
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Musikalische Andacht
Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt der Pfarrei St. Emmeram Geisenfeld

Sonntag 14. März 2004, 17.00 Uhr : Programm

Joh. Georg Albrechtsberger war Zeitgenosse und Freund Mozarts, Kichenmusiker am Stefansdom in Wien und ist heute meist nur noch als Kontrapunktlehrer Beethovens bekannt. Seine kleinen Orgelstücke entstammen einer Sammlung für die Vesperliturgie. Mozarts Fuge dürfte aus der Freundschaft mit ihm entstanden sein.
Die dreistimmigen Motetten von Joh. Ph. Krieger und Joh. Feldmayr sind über 100 Jahre hinweg ein Beispiel für geringstimmige Chorkomposition mit Generalbaß. Dabei soll besonders auf die zweiteilige Motette "Illumina oculus meos" (Erleuchte meine Augen) des Geisenfelders Johann Feldmayr hingewiesen werden, welche heute erstmals erklingt. Sie entstammt einer Sammlung, vorwiegend bayerischer Komponisten: "Philomela coelestis" (Himmelsnachtigall) von G. Victorinus (1624). In dieser befinden sich zwei Stücke von Johann Feldmayr und eines von Johann Kürzinger, eines weiteren Geisenfelders. Bei der Bersorgung der letzten vollständigen Vorlage aus der Königlichen Bibliothek Brüssel war Miek Michielsen äußerst hilfreich.

Im Zentrum steht die Gegenüberstellung von Joh. Seb. Bachs Choralpartita "Sei gegrüßet Jesu gütig" mit fünf Motetten von Joh. Feldmayr aus "Scintillae animae amantis Deum" (Funken einer Gott liebenden Seele).
Feldmayrs 22 Motetten waren, laut seines umfangreichen Vorwortes, für Fastenandachten der Jesuiten in Berchtesgaden komponiert. In Ihre bilderreichen emotionalen Ausgestaltung sind sie vielmehr Madrigale als Motetten. Mit den Mitteln der Renaissance und des Manierismus wird eine Sehnsucht nach Gott als einem Liebhaber beschrieben. Die Stimmen "umarmen sich", Klänge "Leuchten", Musik erstarrt in "Trockenheit" und entbrennt mit dem "Feuer der Liebe".

Joh. Seb. Bachs vier Choralpartiten sind durchweg Jugendwerke, wobei die Kreuzbetrachtung "Sei gegrüßet Jesu gütig" darunter hervorragt. Die Variation in Partiten orientieren sich an barocken Tanztypen, wobei gleichzeitig der Choraltext reflektiert wird. Bach scheint an diesem Werk sehr viel gelegen zu haben, da er später die Variationen VII - XI nach komponierte, welche den Ausdruck um ein vielfaches steigern. Harte Klangverbindungen und flüchtige Virtuosität bezeugen eine starke innere Anteilnahme am Leiden Christi. Besonders hervorgehoben sei die umfangreiche Nr. X, wo im letzten Abschnitt die göttlich-menschliche Doppelnatur Christi durch eine plötzlich Zweistimmigkeit der hervorgehoben Choralmelodie dargestellt wird.

Musikalische Andacht

Johann Feldmayr (1579 in Geisenfeld - 1635 in Berchtesgaden)
Motetten aus den Sammlungen"Scintillae animae amantis Deum""Funken einer Gott liebenden Seele"Nr. I - V(Proskesche Sammlung in derBischöfliche Zentralbibliothek Regensburg) "Philomela coelestis""Himmelsnachtigall" "Illumina oculos meos""Erleuchte meine Augen" zu drei Stimmen und Orgel (Druck in der Königlichen Bibliothek Brüssel)

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Partita sopra "Sei gegrüßet Jesu gütig"
BWV 768