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Bei Schäffler-Hauptprobe klappte alles perfekt

Geisenfelder Zeitung, Harry Bruckmeier
Dienstag, 21.12.04
Fotos : Peter Mühlbacher


Sie tanzen wieder! Ihren ersten Auftritt nach sieben Jahren Pause absolvierten die Geisenfelder Schäfflertänzer am Samstagnachmittag vor der TV-Halle in der Jahnstraße · freilich erst in Form der Hauptprobe. Nach Monate langer, harter Probenarbeit klappte dabei alles wie am Schnürchen. "Die kleinen Fehler, die ich gesehen habe, hat das Publikum gar nicht mitbekommen", bilanzierte im Anschluss ein rundum zufriedener Tanzleiter Ludwig Fortner.

In ihrer großen Besetzung war die Stadtkapelle unter der Leitung von Joachim Massow erschienen, um das bekannte "Aba heid is koid", die traditionelle Tanzmelodie der Schäffler, anzustimmen. Gemeinsam mit den "Rotjacken" ließen sich die Musiker und Musikerinnen zuvor in der TV-Halle zu einem Erinnerungsfoto ablichten.

"Lange Laube", "Runde Laube", "Sommerhaus", "Kreuz", "Krone" und "Kontratanz" heißen die Figuren, die die Tänzer mittlerweile im Schlaf beherrschen. Das ist nicht zuletzt das Verdienst des Tanzleiters, der es seit September verstanden hat, seine Schützlinge · in dieser Saison bis auf eine Ausnahme alles Anfänger · aufeinander einzuschwören.
Mit den widrigen Windverhältnissen hatten die Reifenschwinger Mathias Humpel und Ludwig Fortner junior bei ihrer Premiere unter freiem Himmel zu kämpfen. Doch auch diese Schwierigkeiten in Form von tückischen Böen meisterten die beiden an der Seite der erfahrenen Arrangeure Josef Hartl und Josef Humpel ohne Patzer.

Hauptkasperl Josef Meyer hatte an diesem Tag noch wenig zu berichten. "So schnell vergeht die Zeit, scho is wieder Schafflertanz in Geisenfeld", reimte er und machte den Schäfflertänzern auch noch ein dickes Kompliment: "Der schönste Schafflertanz der Welt, ist nach wie vor in Geisenfeld".

Nach einigen weiteren Proben über die Weihnachtsfeiertage wird es für die Truppe am 2. Januar ernst. Nach dem traditionellen Gottesdienstbesuch ist an diesem Sonntag um 12 Uhr Ausmarsch beim "Geisenfelder Hof". Der erste Tanz "gehört" nach altem Brauch dem Pfarrer, ehe es weiter zum Rathaus geht, wo der Tross von Bürgermeister Josef Alter erwartet wird.


Schäffler beginnen schon am 2. Januar

Pfarrer hat keine Einwände / Training bereits mit den Original-Buchsreifen

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Dienstag, 14.12.04
Fotos : Peter Mühlbacher und Miek Michielsen


Die Entscheidung ist gefallen: Entgegen den ursprünglichen Planungen wird mit dem Geisenfelder Schäfflertanz 2005 bereits am Sonntag, 2. Januar, begonnen. Diesen Beschluss fasste jetzt das TV-Schäfflerkomitee in Hinblick auf die Vielzahl der zu absolvierenden Tänze und den außergewöhnlich kurzen Fasching.

Der TV habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, so Vorsitzender Harald Bruckmeier. Schließlich sei man sich bewusst, dass die Tage bis zum Dreikönigstag eigentlich noch zur Weihnachtszeit gehören und nicht zum Fasching. Man habe letztendlich aber keine andere Lösung gesehen, und auch Stadtpfarrer Stummer, der von Hauptleiter Georg Dellermann in Kenntnis gesetzt wurde, zeigte Verständnis für die Nöte des TV und erhob keine Einwände gegen den früheren Beginn.

"Damit haben wir nun zumindest 13 Tanztage und kommen hoffentlich über die Runden, ohne Auftritte weit in den Abend hinein schieben zu müssen", erläutert Dellermann. Dem Pfarrer ist am 2. Januar · gleich nach dem Ausmarsch von Weichenrieder-Anwesen am Stadtplatz · auch der erste Tanz gewidmet. Dies hat freilich nichts mit seiner "kulanten Haltung" zu tun, sondern mit einer alten Tradition der Geisenfelder Schäffler. Und diese Tradition will es auch, dass der zweite Tanz der "weltlichen Führung" der Stadt gewidmet ist, also vor dem Rathaus über die Bühne gehen wird.

Anschließend folgt laut Dellermann dann das "normale" Programm mit den ersten 14 bestellten Tänzen im Stadtgebiet. Wer wann mit seinem Tanz an der Reihe ist, darüber werden die Auftraggeber im Übrigen etwa 10 bis 14 Tage vorher in Kenntnis gesetzt.

Bereits komplett einsatzbereit für die Auftritte sind die Reifen der Schäffler. Josef Hartl senior, Josef Kölbl junior, Martin Kölbl, Max Schmid, Xaver Kappelmeier und dessen Tochter Monika haben die Reifen in den vergangenen Wochen aus gespendetem Buchs gebunden.

In diesem Zusammenhang bedankt sich Georg Dellermann bei allen Geisenfeldern, die dem Verein Buchs gaben. Man habe dabei auf so viele Spender zurückgreifen können, "dass wir nicht von allen tatsächlich etwas benötigt haben". Er bitte deshalb diejenigen Anbieter, bei denen kein Buchs abgeholt wurde, um ihr Verständnis. Die originalen Buchs-Reifen waren auch schon bei zwei Trainingsabenden der Geisenfelder Schäffler im Gebrauch, schließlich sollen die Tänzer bei der Hauptprobe am 18. Dezember bereits an sie gewöhnt sein.


Erster Tanz schon am 2. Januar?

Geisenfelder Schäffler haben wiederum rund 200 Auftritte vor sich

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Samstag, 4.12.04
Fotos : Miek Michielsen


Dass es im Fasching 2005 "so etwa 180 Auftritte" werden würden, das hatte man beim TV-Schäfflerkomitee gehofft. Geworden sind es wieder genauso viele wie 1998, nämlich um die 200, wie nach der Auswertung der Werber-Unterlagen nun feststeht. Von dieser riesigen Resonanz sei man natürlich "positiv überrascht", berichtet Hauptleiter Georg Dellermann, dem die Vielzahl der bestellten Tänze aber auch ein wenig die Sorgenfalten ins Gesicht treibt: Wie nur alle Tänze in diesem so außergewöhnlich kurzen Fasching unterbringen? Man werde sich intern nochmals darüber unterhalten müssen, "ob wir nicht doch bereits am Sonntag, 2. Januar, anfangen".

In der Schäfflersaison 1998 hatte der TV für die rund 200 Auftritte 14 Tanztage zur Verfügung. Bleibt es beim bisher ins Auge gefassten Starttermin 6. Januar, dann müsste man nun dieselbe Zahl an Auftritten an nur zwölf Tanztagen bewältigen. "Das hieße, dass es an allen Tanztagen abends halt deutlich später würde, denn die ersten Tänze bereits vor elf Uhr vormittags zu absolvieren, "dies ginge total an den Wünschen der Leute vorbei". Einzige Alternative zur Verlängerung an den Abenden wäre eben nur die Vorverlegung des ersten Tanztages auf den 2. Januar, was "schon enorm viel Luft schaffen" würde, glaubt Dellermann.

Wie auch immer die Entscheidung fallen wird, fest steht schon jetzt, "dass leider nicht alle Terminwünsche für die Tänze erfüllbar sein werden", bittet der Hauptleiter um Verständnis · zumal die Wege, die die Schäffler zwischen ihren Tänzen zurücklegen müssen, im Durchschnitt länger sein werden als 1998. So ist laut Dellermann eine Tendenz feststellbar, dass die Zahl der Tänze im unmittelbaren Stadtzentrum rückläufig, "außer herum" hingegen zunehmend ist.

Die Schäfflertruppe selbst steckt indes mitten in den Proben und machen schöne Fortschritte". Zweimal pro Woche, mittwochs und samstags, werden in der TV-Halle die Figuren so lang einstudiert, bis sie im Schlaf sitzen.

Bis zur Hauptprobe, die am 18. Dezember zusammen mit der Stadtkapelle über die Bühne geht, soll dann alles wie am Schnürchen klappen.

Zu einer gelungenen Schäfflersaison gehörten aber nicht nur perfekte Tänze, sondern auch deftig-humorvolle Verse von Kasperl Sepp Meyer. Und für diese Reime muss er natürlich mit Material "gefüttert" werden. Hier, so Dellermann, sehe es im Augenblick noch ein bisserl "mau" aus, und deshalb bittet er darum, "Berichtenswertes" möglichst bald an Josef Meyer selbst, wahlweise aber auch an Ludwig Fortner, Georg Dellermann oder die jeweiligen Werber zu melden. "Wenn sich mehrere Leute zu einem Sammeltanz zusammengetan haben", so der Hauptleiter, "dann weiß doch der eine bestimmt ein bisserl was über den anderen".


Ein warmes Essen als "kleine Geste"

Darum sind die Schäffler in Geisenfeld teurer

Geisenfelder Zeitung, Gerhard Kohlhuber
Mittwoch, 30.10.04
Fotos : Peter Mühlbacher und Harry Bruckmeier


Man will sie alle sieben Jahre tanzen sehen · je öfter, um so besser. · Die Schäffler sind aus Geisenfeld ebenso wenig wegzudenken wie der Wasserturm oder das Löwen-Denkmal. Dass die Geisenfelder stolz sind auf ihre Schäffler und deshalb auch bereit, für diese Attraktion tief in die Tasche zu greifen, zeigten die über 200 Engagements vor sieben Jahren. Angesichts der verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geht aber nun der Preis, der für einen Tanz im bevorstehenden Fasching "erbeten" wird, bei vielen Geisenfeldern "an die Schmerzgrenze" · bei manchen sogar darüber hinaus. Und eine Frage bekommen die Werber, die derzeit unterwegs sind, besonders oft zu hören: "Warum müssen die Pfaffenhofener für einen Auftritt ihrer Schäffler 65 € weniger bezahlen?"

Von (umgerechnet) 155 € auf 190 € · "das hört sich zunächst nach einer enormen Steigerung an, es sind aber lediglich 22 Prozent", erklärt TV-Vorsitzender Harald Bruckmeier. Wenn man sich nun vor Augen führe, dass seit der letzten "Preiserhöhung" beim Schäfflertanz 14 Jahre vergangen sind, so decke die jetzige Anhebung nicht einmal die jährliche Preissteigerungsrate ab. Insofern hätte man eigentlich schon vor sieben Jahren "moderat anheben müssen", worauf man damals in der Hoffnung verzichtet habe, "dass viele Auftraggeber freiwillig ein bisserl mehr geben".
Berechnet wurden die Tanzpreise auch für 2005 so, "dass wir auf eine Kostendeckung hoffen können", ergänzt Hauptleiter Georg Dellermann · wobei man bei der Kalkulation von insgesamt 180 Tänzen ausgegangen sei.

Als beträchtlicher Fixbetrag, den man bei jedem Tanztag habe, sei (neben den neuen Hosen, die man für heuer anschaffen musste, oder den Bustransfers nach auswärts) insbesondere die abendliche Verköstigung der gesamten, rund 70-köpfigen Truppe · bestehend aus Schäffler, Komitee und Musiker · zu nennen. Dass hier jeder am Ende eines anstrengenden Tanztages in einer Gaststätte das Essen und zwei Getränke gratis erhält, bezeichnet Dellermann als "als absolut angemessene kleine Geste", schließlich sei das Engagement der Schäffler ansonsten ehrenamtlich.

Freilich kommt dadurch während einer Schäfflersaison ein ganz schöner "Ausgabenbrocken" zusammen: Rechnet man pro Tanztag 70 Mal 13 €, so sind dies bei zwölf Tanztagen satte 11 000 €.

Und genau diese Bewirtungskosten sind dann auch der Grund, warum in Geisenfeld pro Auftritt mehr zu bezahlen ist als in Pfaffenhofen (125 € für den Einzeltanz). Dort bekommt nämlich keiner der Akteure ein Abendessen gratis, wie der 1. Vorsitzende Klaus Thalmeier gegenüber der GZ erklärte. "Hungrig geht aber auch bei uns keiner nach Hause", erklärt er schmunzelnd, "denn im Regelfall werden wir wir während des Tanztages von den Auftraggebern so gut gefüttert, dass keiner vom Fleisch fällt". Das ist zwar in Geisenfeld kaum anders, aber dennoch, so Georg Dellermann, sehe man auch aus Gründen der Geselligkeit und des Zusammenhaltes keinen Grund, "an der bewährten Regelung zu rütteln".
Zumal sich die Vergleichsrechnung mit Pfaffenhofen bei Sammeltänzen wieder ganz anders darstellt: So kostet der Tanz in der Kreisstadt, wenn sich zwei Auftraggeber zusammentun, 190 € · in Geisenfeld sind es "nur" zehn € mehr. Und bei drei Auftraggebern sind in Pfaffenhofen 225 € zu berappen, und somit sogar mehr als in Geisenfeld (210 Euro).

Natürlich, so Dellermann, sei dem Schäffler-Hauptausschuss die Problematik "schlechtere Zeiten, höhererer Tanzpreis" durchaus bewusst. Deshalb rechne man auch gerade bei privaten Auftraggebern mit etwas mehr Sammeltänzen als 1998. Bei einem Treffen Mitte November werde man mal Zwischenbilanz ziehen, "wie denn die Resonanz heuer so ist".


Erste Tanzprobe der Schäffler / Werber ab Mitte Oktober unterwegs

Geisenfelder Zeitung, Harry Bruckmeier
Mittwoch, 29.09.04
Fotos : Miek Michielsen, Peter Mühlbacher und Harry Bruckmeier


Die ersten Schritte sind getan · und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die Geisenfelder Schäfflertänzer im Turnverein trafen sich am vergangenen Samstagabend in der TV-Halle zu ihrer ersten Probe für die Aufführungen Anfang nächsten Jahres. Die 30 jungen Burschen bereiten sich in den nächsten Wochen und Monaten intensiv auf den traditionellen, alle sieben Jahre stattfindenden Reigentanz vor. Bis die Figuren so richtig "sitzen", sind zahlreiche Übungseinheiten notwendig. Trainiert wird bis Ende Dezember zweimal in der Woche. Vielleicht muss sogar noch die eine oder andere "Zusatzschicht" eingelegt werden. Ludwig Fortner, der zum dritten Mal die Aufgabe des Tanzleiters übernommen hat, war jedoch mit der ersten Vorstellung seiner Schützlinge am Samstagabend rundum zufrieden.

In der ersten Übungseinheit stand wie immer zunächst das Marschieren im Vordergrund. Und weil noch nicht viele der jungen Burschen ihren "Barras" hinter sich haben, hätte der Gleichschritt für den einen oder anderen durchaus ein Problem darstellen können. Doch nachdem auch bei den Feuerwehren und den Vereinen das Marschieren in Reih und Glied bei vielen Festzügen praktiziert wird, hatten die angehenden Schäfflertänzer den richtigen Rhythmus auf die Kommandos der beiden Arrangeure, Josef Humpel und Josef Hartl jun., schnell heraus.

Schon bei der ersten Probe lernten die Tänzer ihr künftiges "Arbeitsgerät" kennen. Zwar noch nicht mit Buchs geschmückt und damit bei weitem nicht so schwer wie das Original, durften sie schon einmal die Reifen in die Hand nehmen. Der typische Tippelschritt, wie er streng nach dem Münchner Original seit Jahrhunderten getanzt wird, wird schon bei der nächsten Probe auf dem "Lehrplan" stehen. Dann werden auch die einzelnen Positionen wie Reifenschwinger, Vor- und Schlusstänzer besetzt.

Im Organisationskomitee laufen die Vorbereitungen auf den Schäfflertanz 2005 derweil auf Hochtouren. Nach den Proben am Mittwoch und Samstag steht am Sonntag, 3. Oktober, um 14 Uhr eine erste Kostümprobe an. Hier wird sich entscheiden, wie viel Arbeit die Schneiderin haben wird. Nach der nächsten Komiteesitzung werden ab Mitte Oktober auch die "Werber" von Haushalt zu Haushalt unterwegs sein. Ihre Aufgabe ist es, die Tanztermine zu sammeln, die dann von Hauptleiter Georg Dellermann eingeteilt werden. Diesmal übrigens kein leichter Job, denn selten in den vergangenen 118 Jahren Geisenfelder Schäfflertanz war ein Fasching so kurz wie der im kommenden Jahr.


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