|
Deutschland
|
Postleitzahl: 85 290
|
Vorwahl: 0 84 52
|
|
Veranstaltungen
|
TÖLZER KNABENCHORWurde abgesagt |
|
Der Tölzer Knabenchor feierte im Jahr 2006 sein 50-jähriges Bestehen. Er steht seit seiner Gründung im Jahr 1956 in Bad Tölz durch den Dirigenten und Gesangspädago-gen Prof. Gerhard Schmidt-Gaden ununterbrochen unter dessen Künstlerischer Leitung. Inzwischen werden in den choreigenen Studios in München stets knapp 180 Knaben aus München und der oberbayerischen Region, je nach Ausbildungsstufe auf vier Chöre aufgeteilt, von ihm und sechs assistierenden Chorleitern und Stimmbildnern betreut. Basis der universellen musikalischen Ausbildung der Knaben ist dabei ein von ihm speziell entwickeltes pädagogisches Konzept, dessen wesentlicher Bestandteil die Freude am Singen ist. |
 |
 |
Aber auch Kreativität, Spontaneität und freiwillige Selbstdisziplin der Chormitglieder gehören dazu. Die verschiedenen Gruppen und Solisten des Tölzer Knabenchores treten pro Jahr in mehr als 200 Konzerten und Opernaufführungen in beinahe der ganzen Welt auf. Die breite musikalische Palette des Chores umfasst Vokalmusik aus dem Mittelalter bis in die Moderne. Volkslieder zählen ebenso zum Repertoire wie kunstvolle Madrigale und Motetten. Seit Jahrzehnten pflegt Prof. Gerhard Schmidt-Gaden in der Beset-zungsstärke und Artikulation eine Aufführungspraxis, die sowohl im authentischen Klang wie auch in der originalen Besetzung durch Knaben jene Musizierverhältnisse widerspiegelt, die die Komponisten zu ihren Lebzeiten vorfanden. Ein weiterer Schwerpunkt des Tölzer Knabenchores sind Solorollen und Kinderchorpar-tien in den großen Opernwerken der letzten vierhundert Jahre. Spitzenstellung nehmen dabei die Partien der "Drei Knaben" in Mozarts "Zauberflöte" ein, die nebenbei auch auf mittlerweile 12 Platten-, CD- und DVD-Produktionen in der Besetzung mit Tölzer Knaben zu hören sind. |
Mit Absage an Chor große Chance verpasstZur Absage des für den 15. Juni angesetzten Konzertes mit dem Tölzer Knabenchor |
| Man kann es noch immer nicht glauben: Zum ersten
Mal kommt ein Konzerttermin mit dem Tölzer Knabenchor in Geisenfeld
zustande – und zwei (!) Tage vor dem Konzert lädt der Veranstalter
(der neue Bürgermeister ?) den in der ganzen Welt bekannten Chor wieder
aus. Begründung für die Leitung des Chors: Um den geplanten Termin
herum sei „schon zu viel los“, und es seien im Vorverkauf nur
30 Karten verkauft worden. Dem lässt sich leicht entgegenhalten, dass
mit größter Wahrscheinlichkeit die Interessenten aus Geisenfeld
und Umgebung einen Vorverkauf nur in begrenztem Umfang wahrnehmen und ihre
Karten überwiegend erst an der Abendkasse erwerben. Nicht gerade überzeugend ist auch der Hinweis des Veranstalters auf andere, in enger zeitlicher Nähe vorgesehene Veranstaltungen. Der Konzerttermin mit dem Tölzer Knabenchor war seit Monaten vereinbart, so dass zumindest die Festlegung einer weiteren Veranstaltung auf den Nachmittag des gleichen Tages unbedingt hätte vermieden werden müssen – einer Veranstaltung, die in etwa das gleiche Publikum ansprach. Dieses Problem war also hausgemacht. Ob die Werbung für diese Ausnahmeveranstaltung angemessen war, lässt sich im Nachhinein von hier aus nur schwer beurteilen. Wussten die für die Absage Verantwortlichen vielleicht nicht, mit wem sie es zu tun haben? Ein Chor, der in der ganzen Welt Erfolge feiert, wie etwa vor wenigen Wochen in Korea, wo die Buben wie Pop-Stars gefeiert wurden, wird zwei Tage vor dem Auftritt mit einem Telefonanruf vor den Kopf gestoßen – für die Sänger, deren Eltern und die Leitung des Chors ein Affront ohnegleichen. Um ein eventuelles Missverständnis zu vermeiden: Die verschiedenen kulturellen Aktivitäten in Geisenfeld in der Vergangenheit verdienen höchste Anerkennung. Diese kritische Stellungnahme richtet sich ausschließlich an diejenigen, die die extrem kurzfristige Absage eines herausragenden Konzertereignisses zu verantworten haben. Hier wurde eine große Chance verpasst. Dieter Sauer Am Weiherfeld 14 a Pfaffenhofen |