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1958 kam es im Festzelt zu tumultartigen Szenen

Rückblick auf Ursprung und Entwicklung des Geisenfelder Volksfestes / Vier Jahre lang Hopfenkönigin-Wahl

Gerhard Kohlhuber, GZ vom 17. September 2004
Fotos : Peter Mühlbacher und Miek Michielsen
Preisfrage: Warum eigentlich findet das Geisenfelder Volksfest um den 20. September statt? Antwort: Weil das Feiern in der zweiten Septemberhälfte in Geisenfeld Tradition hat · was die fünf Männer, die 1955 das Volksfest aus der Taufe hoben, bei ihrer Terminfestlegung berücksichtigt haben. Zum 50. Mal jährt sich die Wies`n-Gaudi heuer · Anlass für die GZ, Rückschau zu halten auf die Ursprünge des Traditionsfestes zurückzublicken, zu dem in den Anfangsjahren im Übrigen auch eine Hopfenkönigin-Wahl gehörte.

1955, mitten drin im "Deutschen Wirtschaftswunder", stieß die Idee, in der Geburtsstätte des Hallertauer Hopfenbaus ein Volksfest zu veranstalten, nicht nur auf Befürwortung. Aber die Initiatoren · 2. Bürgermeister Hans Weinmayer, Brauereibesitzer Carl Heinle, Schausteller Ludwig Kreis, Festwirt Xaver Widmann und Brauereibesitzer Siegfried Avril · ließen sich nicht beirren, zumal sich von Anfang an die Stadt Geisenfeld als Veranstalter zur Verfügung stellte. Und als dann gleich im ersten Jahr die Resonanz sehr groß war, waren auch die Skeptiker überzeugt.
Als Termin für das neue Fest boten sich die Tage um den 22. September an, den Namenstag der Pfarrpatrons St. Emmeram, weil an diesem Tag früher in Geisenfeld das Kirchweihfest begangen wurde. An diese Tradition knüpften die "Väter des Volksfestes" mit ihrer Terminwahl bewusst an.

Gleich beim ersten Volksfast war das Programm im Übrigen recht hochkarätig: Mit dem "Roider Jakl" und den "Die drei lustigen Moosachern" traten richtige "Topstars" der Volksmusik- und G`stanzlszene auf. In den beiden folgenden Jahren wurde ein Blumenkorso veranstaltet, das am schönsten und originellsten geschmückte Auto prämiert. Bis 1958 gab es aber auch noch die Wahl einer eigenen Hopfenkönigin für den Siegelbezirk Geisenfeld. Helga Steininger (heute Heimbucher) wurde im Gründungsjahr zur Hopfenkönigin gewählt. (Foto oben und unten)

Die Emotionen kochten im Jahr 1958 hoch, als Emil Vierlinger vom Bayerischen Rundfunk im Festzelt auftrat und dabei lustig gemeinte Bemerkungen machte, die jedoch einigen Festbesuchern zu sehr "unter die Gürtellinie" gingen. Es kam zu einem richtiggehenden Tumult, der darin gipfelte, dass zahlreiche Leute im Zelt ihre Stimmzettel von der vorausgegangenen Hopfenköniginnenwahl anzündeten.

In den ersten Jahren begann das Volksfest noch am Samstag. Anfang der 60-er Jahre wurde dann das "O`zapfa" auf Freitag vorverlegt und dafür der Volksfest-Dienstag gestrichen.

Zu Beginn der 70-er Jahre kam schließlich der Dienstag zum Fest wieder hinzu, ein paar Jahre lang fand sogar am Donnerstag vor dem Eröffnungstag im Bierzelt ein Heimatabend statt.
Seit 1984 liegt die Funktion des Festwirtes bei der Familie Greiner, wobei Hans Greiner am Anfang nur das Zelt stellte und das Bier · das Anfangs von der Brauerei Münch kam und seit Mitte der 60-er Jahre von Toerring geliefert wird · von Ludwig Rößler zum Ausschank gebracht wurde.

Bis in die zweite Hälfte der 80-er Jahre hinein war immer ein großes Feuerwerk Bestandteil des Volksfestes gewesen. Dass man davon abkam, hatte in erster Linie wirtschaftliche Gründe: Durch das · schließlich nicht billige · Feuerwerk leerte sich das Zelt, dass sich anschließend auch nicht mehr füllte, weil die Leute nach dem Feuerzauber nach Hause gingen. Bleibt im Sinne des Festwirtes zu hoffen, dass das Jubiläums-Feuerwerk nicht denselben Effekt hat. Mit dem verbilligten Bier an diesem Tag gibt es jedenfalls genügend Anreiz, sich auch hernach noch eine Maß zu genehmigen

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