Kunst ist ein Kunde und Künstler sind, wenn nicht Verkünder, so doch Kundschafter als Vermittler von der jenseitigen (unsichtbaren) zur diesseitigen (sichtbaren) Welt. Kirche und Kunst bleiben in dieser Spannung. Die einen bedacht auf Bewahrung, die anderen brauchen ihre Freiheit und Improvisation zum Überleben. Doch beide bleiben aufeinander bezogen. Nicht nur die Theologie, sondern auch die Künstler prägten schon von jeher Glauben und Sakralität mit.

"Suchen und Finden" lautet das Motto für das Jahr der Bibel 2003. Suchen ist zu einem Leitwort unserer Gesellschaft geworden. Menschen suchen Arbeit, suchen Spaß in der Freizeit. Menschen suchen aber auch nach Werten und Sinn. In dieser Zeit der allgemeinen Suche ist das Anliegen der christlichen Kirchen, Menschen die Bibel als Wegweiser zum Leben, als Quelle des Glaubens neu zu erschließen. Die Bibel hat wie kein anderes Buch unseren Glauben, unsere Tradition und unsere Kultur geprägt. Martin Buber hat einmal gesagt :"Die Bibel ist wie ein Kräutlein, je mehr man daran reibt, desto stärker duftet es." Ich denke, liebe Gäste, so kann gerade die Kunstausstellung zum Jahr der Bibel hier in der Kirche unsere Sinne spürbar erweitern, denn Bibel lesen braucht den ganzen Menschen mit seinem verstand, Gefühl und Herz.