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Kabarett
Geisenfeld-Online

Andreas Giebels humoristische Therapie heilte alle November-Depressionen

GZ, Magdalena Zurek
Freitag, 5.Nov. 2004
Fotos : Peter Mühlbacher

 

Globuli gegen Depressionen? Selber nimmt Andreas Giebel sie "schon mal vorbeugend" ein · seinen Zuhörern verordnet er stattdessen Kabarett in homöopathischen Dosen. Und wirklich: Schon kleinste Gaben seiner Medizin zeigten am Dienstag große Wirkung. Fazit eines grauen Novemberabends: humoristische Stimmungs-Therapie unter dem Motto "Der Sonne entgegen" vollends gelungen.
Eigens von Bürgermeister Josef Alter in der gut besetzten Volksschulaula zu den Kulturtagen willkommen geheißen, hatte Giebel schnell jede Schranke zwischen sich und den Besuchern weggewischt. Als sympathischer Durchschnittstyp mit Bauchansatz und Stoppelkinn nahm er seine Zuhörer auf ein Bierchen mit zum Mittelpunkt der Welt:

dem Viktualienmarkt, wo man die Absurdität des Alltags live erleben kann · verkörpert von Gestalten wie Puschkin, dem Existenzphilosophen mit Hang zur griechischen Mythologie, oder Placebo, der seine Schüchternheit mit Tipps aus der Apothekerzeitschrift zu überwinden sucht. Gemeinsam suchen sie für Elmar, dem an der Eingleisigkeit des Daseins Gescheiterten, eine neue Existenz. Herrlich skurril und mit liebevollem Blick fürs Detail begleitet Giebels alter ego sie durch Erotikmessen, Bordelle mit Table-Dance ("Frauen von der Stange sollte man meiden") und Esoterik-Workshops. Seligkeit finden sie am Ende weder im religiösen Mogelpaket noch in komplizierten Weltanschauungen, sondern - dem Humoristen sei Dank · in einem Bus voll alter Weiber, auf der Parkbank oder beim "Schrauben Preisinger".

 

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